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Black Dagger 01 - Nachtjagd

Black Dagger 01 - Nachtjagd

Titel: Black Dagger 01 - Nachtjagd
Autoren: J.R. Ward
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dann bist du zu Fuß nach Hause gegangen, richtig? Die Trade Street entlang.
Wie jeden Abend, möchte ich wetten. Und du warst allein. Eine Zeitlang.«
    Beth schluckte, als ein leises Geräusch ihren Blick zur Glastür zog. Boo wanderte auf und ab und miaute, seine riesigen Augen in die Dunkelheit vor der Scheibe gerichtet.
    »Willst du mir nicht endlich erzählen, was an der Kreuzung von Trade und Tenth passiert ist?« Sein Blick wurde weicher.
    »Woher weißt du – «
    »Rede einfach mit mir. Und ich verspreche dir dafür zu sorgen, dass das Arschloch bekommt, was er verdient.«
     
    Wrath stand in der stillen Nacht und betrachtete die Gestalt von Darius’ Tochter. Sie war groß für eine menschliche Frau, und ihr Haar war schwarz, doch mehr konnten ihm seine Augen nicht verraten. Tief sog er die Luft durch die Nase ein, konnte aber ihren Duft nicht einfangen. Türen und Fenster ihrer Wohnung waren geschlossen, und der Wind aus Westen trug den süßen Geruch von Fäulnis zu ihm.
    Er konnte allerdings den Tonfall ihrer Stimme durch die Schiebetür hören. Sie redete mit jemandem, einem Mann, dem sie offenbar nicht traute oder den sie nicht mochte, denn sie sprach in knappen Worten.
    »Ich will dir das so einfach wie möglich machen«, sagte der Kerl.
    Wrath beobachtete, wie sie zur Glastür ging und hinaussah. Sie sah genau in seine Richtung, doch er wusste, sie konnte ihn nicht sehen. Er stand tief im Schatten.
    Dann öffnete sie die Tür und steckte den Kopf hinaus, wobei sie mit dem Fuß dem Kater den Weg nach draußen versperrte.
    Wrath stockte kurz der Atem, als ihr Duft zu ihm herüberwehte. Sie roch umwerfend gut. Wie eine üppige Blume.
Eine nachtblühende Rose vielleicht. Er saugte die Luft tiefer in seine Lunge und schloss die Augen. Sein Körper reagierte auf den Duft, sein Blut regte sich. Darius hatte Recht gehabt; sie näherte sich ihrer Transition. Er konnte es an ihr riechen. Mischling oder nicht, sie würde die Wandlung vollziehen.
    Da schob sie die Tür wieder zu und wandte sich wieder an den Mann. Ihre Stimme war durch die nicht ganz geschlossene Tür nun viel deutlicher zu hören, und Wrath mochte ihren rauen Klang.
    »Sie kamen von der anderen Straßenseite auf mich zu. Es waren zwei. Der größere hat mich in die Seitenstraße gezogen und …«
    Wrath war plötzlich ganz Ohr.
    »Ich hab versucht, gegen ihn anzukommen. Wirklich. Aber er war größer als ich, und dann hat sein Freund meine Arme festgehalten.« Ihre Stimme überschlug sich. »Er hat gesagt, wenn ich schreie, schneidet er mir die Zunge ab, und ich dachte, er würde mich umbringen. Dann hat er mein T-Shirt aufgerissen und meinen BH hochgeschoben. Um ein Haar hätte er mich … Aber ich konnte mich losreißen und bin weggerannt. Er hatte blaue Augen, braune Haare und einen Ohrring, einen quadratischen Diamanten im linken Ohr. Und er trug ein dunkelblaues Polohemd und Khakishorts. Die Schuhe konnte ich nicht richtig sehen. Sein Freund hatte blonde kurze Haare, keinen Ohrring und ein weißes T-Shirt mit dem Namen dieser Band hier aus der Gegend drauf, Tomato Eater.«
    Der Mann stand auf und trat zu Beth. Er legte den Arm um sie und wollte sie trösten, doch sie entwand sich seinem Griff und hielt Abstand.
    »Glaubst du wirklich, du kannst ihn kriegen?«, fragte sie.
    Der Mann nickte. »O ja. Das werde ich.«

    Butch verließ Beth Randalls Wohnung in mieser Stimmung.
    Eine Frau zu sehen, der jemand ins Gesicht geschlagen hatte, gehörte nicht gerade zu seinen Lieblingsaufgaben im Job. Und im Falle von Beth fand er es besonders verstörend, weil er sie schon länger kannte und sich irgendwie zu ihr hingezogen fühlte. Die Tatsache, dass Beth eine außergewöhnlich schöne Frau war, machte die Sache zwar nicht unbedingt noch schlimmer. Aber die geschwollene Lippe und die blauen Flecken an ihrem Hals markierten gegenüber der ansonsten vollkommenen Schönheit ihrer Gesichtszüge einen besonders krassen Gegensatz.
    Beth Randall war schlicht und ergreifend hinreißend. Sie hatte langes, dickes schwarzes Haar und umwerfend blaue Augen, eine Haut wie cremefarbene Seide und einen Mund wie gemacht für den Kuss eines Mannes. Und erst ihre Figur. Lange Beine, schlanke Taille, perfekt geformte Brüste.
    Die Männer des Polizeireviers waren sämtlich in sie verknallt, doch das musste Butch ihr lassen: Sie benutzte ihr Aussehen niemals, um sich Insiderinformationen von den Jungs zu beschaffen. Immer bewahrte sie sich ihre Professionalität. Sie
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