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Black Dagger 01 - Nachtjagd

Black Dagger 01 - Nachtjagd

Titel: Black Dagger 01 - Nachtjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Und ich … Ich habe ihre Mutter geliebt.«
    Jedem anderen hätte Wrath daraufhin seine beiden Lieblingsworte entgegengeschleudert: Leck und mich. Soweit es ihn betraf, gab es nur zwei akzeptable Positionen für Menschen. Eine Frau: auf dem Rücken. Ein Mann: mit dem Gesicht nach unten und ohne Herzschlag.
    Doch Darius war beinahe ein Freund. Beziehungsweise hätte er einer sein können, wenn Wrath ihn nah genug an sich heran gelassen hätte.
    Er schloss die Augen. Hass spülte durch seinen Körper, floss in seiner Brust zusammen. Er verachtete sich selbst dafür, dass er einfach aufstand und ging, doch er war nun mal nicht der Typ Mann, der einem armen Mischlingskind
durch eine so schmerzhafte und gefährliche Zeit helfen konnte. Milde und Barmherzigkeit lagen einfach nicht in seinem Wesen.
    »Ich kann das nicht tun. Nicht einmal für dich.«
    Darius’ Kummer und Enttäuschung trafen ihn frontal, Wrath geriet buchstäblich ins Schwanken unter der Wucht der Emotionen. Er drückte die Schulter des anderen Vampirs.
    »Wenn du sie wirklich liebst, tu ihr einen Gefallen. Frag einen anderen.«
    Wrath drehte sich um und verließ steif den Club. Auf dem Weg zur Tür löschte er die Erinnerung an sich von der Großhirnrinde jedes der anwesenden Menschen. Die Starken würden glauben, sie hätten nur von ihm geträumt. Die Schwachen würden sich überhaupt nicht an ihn erinnern.
    Draußen auf der Straße suchte er sich eine dunkle Ecke, in der er sich dematerialisieren konnte. Er kam an einer Frau vorbei, die im Schatten eines Gebäudes einem Kerl einen blies; an einem Penner, der sich ins Koma gesoffen hatte; an einem Drogendealer, der sich per Handy über den aktuellen Crackpreis stritt.
    Sofort spürte er, dass ihm jemand folgte. Und wer das war. Der süßliche Geruch von Talkum war untrüglich.
    Wrath lächelte breit, öffnete seine Lederjacke und nahm einen seiner Hira-Shuriken heraus. Der Wurfstern aus Edelstahl lag gut in der Hand. 100 Gramm Tod warteten nur darauf, auf die Reise geschickt zu werden.
    Wrath änderte sein Schritttempo nicht, obwohl er am liebsten in den Schatten gerannt wäre. Zur Hölle, nach der Absage an Darius lechzte er nach einem Kampf, und dieser verfluchte Lesser da hinter ihm kam ihm wie gerufen.
    Diesen seelenlosen Menschen zu töten, war genau das Richtige, um wieder auf den Boden zu kommen.

    Während er den Lesser tiefer in die Dunkelheit lockte, bereitete sich Wraths Körper auf den Kampf vor; sein Herz schlug gleichmäßig, die Muskeln in Armen und Oberschenkeln zuckten erwartungsvoll. Seine Ohren nahmen das Geräusch eines gespannten Abzugshahns auf, und er triangulierte das Ziel der Waffe. Sie zeigte genau auf seinen Hinterkopf.
    In einer einzigen fließenden Bewegung wirbelte er in genau dem Augenblick herum, als die Kugel sich explosionsartig aus der Mündung löste. Er duckte sich und warf den Stern; silbern blitzte der Shuriken auf und beschrieb einen tödlichen Bogen. Das Geschoss traf den Lesser genau am Hals und schlitzte ihm die Kehle auf, bevor es seine Reise in die Dunkelheit fortsetzte. Die Pistole des Angreifers fiel zu Boden und rutschte scheppernd über den Asphalt.
    Fassungslos griff sich der Lesser an die Kehle und fiel auf die Knie.
    Wrath trat seelenruhig an ihn heran und durchwühlte seine Taschen. Brieftasche und Handy nahm er an sich und steckte sie in seine Jacke.
    Und dann zog er einen langen Dolch mit schwarzer Klinge aus seinem Brusthalfter. Er war enttäuscht, dass der Kampf nicht länger gedauert hatte, doch dem dunklen, lockigen Haar und relativ ungeschickten Angriff nach zu urteilen, war dieser Lesser ein neuer Rekrut. Mit einer schnellen Bewegung warf er den Lesser auf den Rücken, der Dolch wirbelte hoch in die Luft und landete genau mit dem Schaft in seiner Handfläche. Tief stieß er die Klinge in das Fleisch der Brust, durchschnitt den Knochen und fand das schwarze Loch, an dessen Stelle einst das Herz gewesen war.
    Mit einem erstickten Geräusch löste sich der Lesser in einem Lichtblitz in nichts auf.
    Wrath wischte den Dolch an seiner Lederhose ab, steckte
ihn wieder an seinen Platz und stand auf. Er sah sich um. Und dann dematerialisierte er sich.
     
    Darius trank noch ein drittes Bier. Einige HipHop-Schönheiten kamen vorbei und wollten seine düsteren Gedanken vertreiben, doch er schlug ihre Einladungen aus.
    Dann verließ er die Bar und ging zu seinem BMW 650i, der in einer dunklen Nebenstraße hinter dem Screamer’s im Parkverbot stand. Wie

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