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Black Dagger 02 - Blutopfer

Black Dagger 02 - Blutopfer

Titel: Black Dagger 02 - Blutopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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fragte sie.
    Er kicherte leise. »Krieger sind nicht schön.«
    »Du schon. Für mich bist du wunderschön.«
    Einen Moment lang vergaß er zu atmen. Und dann schob er sie von sich herunter. In einer einzigen schnellen Bewegung stieg er aus dem Bett, und Sekunden später ging im Badezimmer das Licht an. Sie hörte das Wasser laufen.
    Sie hätte wissen müssen, dass es nicht von Dauer sein würde. Und trotzdem wollte sie am liebsten weinen über den Verlust.
    Beth suchte im Dunkeln nach ihren Kleidern und zog sich an.
    Als er aus dem Badezimmer kam, war sie schon auf dem Weg zur Tür.
    »Wohin gehst du?«, wollte er wissen.
    »Zur Arbeit. Ich weiß nicht, wie spät es ist, aber normalerweise fange ich so gegen neun an. Ich bin also sicher schon zu spät.«
    Sie konnte zwar kaum etwas erkennen, fand aber irgendwann dennoch die Tür.
    »Ich will nicht, dass du gehst.« Wrath stand direkt neben ihr, beim Klang seiner Stimme zuckte sie vor Schreck zusammen.

    »Ich habe ein Leben. Ich muss zurück.«
    »Dein Leben ist hier.«
    »Nein, das ist es nicht.«
    Ihre Hände tasteten nach der Türklinke, doch sie bekam sie nicht auf, selbst nicht unter Einsatz ihres gesamten Körpergewichts.
    »Lässt du mich gehen?«, fragte sie leise.
    »Beth.« Er nahm ihre Hände in seine. Die Kerzen flackerten auf, als wollte er, dass sie ihn sehen konnte. »Es tut mir leid, dass ich nicht … einfacher bin.«
    Sie entzog sich ihm. »Ich wollte dich nicht verlegen machen. Du solltest einfach nur wissen, was ich fühle. Sonst nichts.«
    »Und ich kann kaum fassen, dass ich dich nicht anekle. «
    Ungläubig sah sie ihm ins Gesicht. »Aber warum denn?«
    »Weil du weißt, was in meiner Vergangenheit geschehen ist.«
    »Mit deinen Eltern?« Beth klappte die Kinnlade herunter. »Jetzt mal ganz langsam: Du glaubst, du müsstest mich anwidern, weil du mit ansehen musstest, wie deine Eltern abgeschlachtet wurden?«
    »Ich habe keinen Finger gerührt, um ihnen zu helfen«, brachte er leise hervor.
    »Du warst eingeschlossen.«
    »Ich war ein Feigling.«
    »Das stimmt doch nicht.« Jetzt wütend auf den Mann zu werden, war vermutlich auch nicht ganz fair, aber warum musste er auch immer alles so verdrehen? »Wie kannst du sagen –«
    »Ich habe aufgehört zu schreien!« Seine Stimme prallte von den Wänden um sie herum ab. Beth machte einen Satz zurück.
    »Was?«, flüsterte sie.

    »Ich habe aufgehört zu schreien. Als sie mit meinen Eltern und dem Doggen fertig waren, hörte ich auf zu schreien. Die Lesser haben alles abgesucht. Sie waren auf der Suche nach mir. Und ich bin ganz still geblieben. Ich presste mir die Hände vor den Mund. Ich betete, dass sie mich nicht finden würden.«
    »Aber natürlich«, sagte sie sanft. »Du wolltest leben.«
    »Nein«, zischte er. »Ich hatte Angst zu sterben. «
    Sie wollte ihn berühren, aber sie wusste, er würde zurückweichen.
    »Wrath, verstehst du denn nicht? Du warst ebenso sehr Opfer wie deine Eltern. Du bist heute einzig und allein deswegen noch hier, weil dein Vater dich genug liebte, um dich in Sicherheit zu bringen. Du hast dich still verhalten, weil du leben wolltest. Das ist nichts, wofür man sich schämen muss.«
    »Ich war ein Feigling.«
    »Sei doch nicht albern! Du hattest gerade mit angesehen, wie deine Eltern ermordet wurden!« Fassungslos schüttelte sie den Kopf. »Du musst das in einem anderen Licht sehen. Diese grauenhaften Stunden bestimmen dein ganzes Leben, und das ist nur zu verständlich. Aber du siehst es völlig falsch. Völlig falsch. Lass doch mal diesen Kriegerehre-Scheiß beiseite und sieh den Tatsachen ins Gesicht!«
    Schweigen.
    Na großartig. Jetzt hatte sie es geschafft. Wrath öffnete sich endlich ihr gegenüber, und sie brüllte ihn an, weil er sich für seine Vergangenheit schämte. Sehr sensibel.
    »Wrath, entschuldige bitte, ich hätte nicht –«
    Er schnitt ihr das Wort ab. Seine Stimme und seine Miene waren kalt wie Stein.
    »Niemand hat je so mit mir gesprochen.«
    Verdammt!

    »Es tut mir ehrlich leid. Ich verstehe nur einfach nicht –«
    Wrath zog sie in seine Arme und zerdrückte sie dabei fast. Wieder sprach er in seiner Sprache. Als er sie wieder losließ, beendete er seinen Monolog mit etwas, das wie Lielan klang.
    »Heißt das Miststück auf Vampirisch?«
    »Nein. Ganz im Gegenteil.« Er küsste sie. »Sagen wir einfach, ich respektiere dich wie keine Zweite. Auch wenn ich mit deiner Interpretation meiner Vergangenheit nicht übereinstimmen kann.«
    Sie

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