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Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Titel: Black Dagger 03 - Ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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wollten gehen.«
    Um sein Zögern zu rechtfertigen, zog O irgendein Problem aus dem Ärmel. »Wir können das Haus in der Innenstadt nicht mehr für die Überzeugungsaktionen benutzen, nicht seit dieser Vampir entkommen ist. Wir brauchen eine weitere Einrichtung zusätzlich zu der hinter dieser Hütte.«
    »Das ist mir sehr wohl bewusst. Oder dachten Sie etwa, ich schicke Sie grundlos durch die Gegend, um sich Grundstücke anzusehen?«
    Das war also der Plan. »Das Gelände gestern war nicht geeignet. Zu viel Sumpf, außerdem verliefen zu viele Straßen in der Nähe. Hatten Sie noch ein paar andere im Auge?«
    »Ich werde Ihnen die Liste per Mail schicken. Und bis ich entscheide, wo wir bauen, bringen Sie die Gefangenen hierher.«
    »Im Schuppen ist nicht genug Platz für Publikum.«
    »Ich spreche vom Schlafzimmer. Es ist recht geräumig, wie Sie wissen.«
    O schluckte und bemühte sich um eine ausdruckslose Miene. »Wenn Sie wollen, dass ich Unterricht gebe, brauche ich mehr Platz.«

    »Sie kommen hierher, bis wir etwas Neues gebaut haben. Ist das jetzt klar genug, oder soll ich es Ihnen aufmalen?«
    Bitte, wenn es unbedingt sein musste. Er würde schon klarkommen.
    O öffnete die Tür.
    »Mr O, haben Sie nicht etwas vergessen?«
    Himmel Herrgott. Seine Haare standen ihm am ganzen Körper buchstäblich zu Berge.
    »Ja, Sensei?«
    »Ich möchte, dass Sie mir für Ihre Beförderung danken. «
    »Danke, Sensei«, sagte O durch zusammengebissene Zähne.
    »Enttäuschen Sie mich nicht, mein Sohn.«
    Genau, leck mich doch, Papi.
    O verneigte sich knapp und verließ dann rasch die Hütte. Es war ein gutes Gefühl, in seinen Truck zu steigen und wegzufahren. Besser als gut. Es war ein verdammter Befreiungsschlag.
    Auf dem Weg zu seinem Haus hielt O an einer Drogerie an. Er musste nicht lange nach dem Gewünschten suchen, und zehn Minuten später schloss er seine Haustüre hinter sich und deaktivierte die Alarmanlage. Das Haus war klein und hatte zwei Stockwerke. Es lag in einer nicht besonders tollen Wohngegend, aber die Lage hatte sich als gute Tarnung erwiesen. Die meisten seiner Nachbarn waren ältere Leute, und die restlichen waren Einwanderer, die zwei bis drei Jobs gleichzeitig machten. Niemand belästigte ihn.
    Das Geräusch seiner Schritte auf dem Weg nach oben hallte auf dem nackten Boden und wurde von den kahlen Wänden zurückgeworfen. Er hatte sich hier nie zu Hause gefühlt. Der Kasten war nicht viel mehr als eine Baracke, die einzige Möblierung stellten eine Matratze und ein Sessel dar. Vor jedem Fenster hingen Vorhänge und verdeckten
den Blick nach innen. Die Wandschränke waren voller Waffen und Uniformen. Die Küche war vollkommen leer und seit seinem Einzug unbenutzt.
    Er zog sich aus und nahm eine Waffe und die weiße Plastiktüte aus der Drogerie mit ins Badezimmer. Dort beugte er sich nah vor den Spiegel und teilte seine Haare mit den Fingern. Ein Ansatz von etwa einem halben Zentimeter war ausgebleicht.
    Ungefähr vor einem Jahr hatte die Veränderung begonnen. Erst waren es nur einzelne Haare gewesen, am Scheitel, dann eine größere Fläche, die ganzen Strähnen. Seine Schläfen waren am längsten unverändert geblieben, obwohl auch sie inzwischen verblassten.
    Clairol Hydrience Nr. 48, Farbton »Blauschwarz«, beseitigte dieses Problem und ließ sein Haar wieder dunkel werden. Er hatte anfangs Farbe für Männer benutzt, aber bald gemerkt, dass das Zeug für Frauen besser funktionierte und länger hielt.
    Er öffnete die Schachtel und machte sich nicht die Mühe, die Plastikhandschuhe überzustreifen. Er leerte den kompletten Inhalt der Flasche auf seinen Kopf und knetete ihn innerhalb von Sekunden ein. Er hasste den chemischen Geruch und den Aufwand. Doch mehr noch hasste er den hellen Ansatz. Die Vorstellung, völlig auszubleichen, stieß ihn ab.
    Warum Lesser im Laufe der Zeit ihre Pigmentierung verloren, wusste er nicht, und er hatte auch nie danach gefragt. Das Warum spielte für ihn keine Rolle. Er wollte einfach nicht in der großen Anonymität der Gesellschaft untergehen.
    Als er fertig war, stellte er die Flasche auf dem Waschbecken ab und betrachtete sich im Spiegel. Er sah aus wie ein Vollidiot mit der dunklen Creme auf dem Kopf. Scheiße, was wurde nur aus ihm?

    Was für eine blöde Frage. Die Entscheidung war längst gefallen, für Reue war es zu spät.
    O Mann, in der Nacht seiner Initiation, als er einen Teil seines Selbst eingetauscht hatte gegen die Möglichkeit, Jahre über

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