Black Dagger 03 - Ewige Liebe
Hymne der Siebziger, flutete mit ohrenbetäubender Lautstärke über sie hinweg. Er trat aufs Gas, und das Auto schoss vorwärts. Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit rasten sie über die leere, endlose Straße.
Mary ließ die Scheibe herunter, und die Luft hereinströmen. Der Windstoß verfing sich in ihrem Haar und kühlte ihre Wangen und weckte sie aus der Benommenheit, die sie seit Verlassen der Arztpraxis gefühlt hatte. Sie fing an zu lachen, und obwohl sie einen Hauch von Hysterie in ihrer Stimme wahrnahm, war ihr das egal. Sie steckte den Kopf aus dem Fenster in den kalten, brüllenden Wind.
Und ließ sich von dem Mann und dem Auto forttragen.
Mr X musterte seine beiden neuen Elite-Eskadrons, als sie zu einem weiteren Treffen in seine Blockhütte kamen. Die Körper der Lesser beanspruchten den gesamten freien Platz und ließen den Raum zusammenschrumpfen. Er war befriedigt, dass er genug Muskelmasse für die Front hatte. Er hatte sie herbeordert, um die üblichen aktuellen Anweisungen zu geben; doch gleichzeitig wollte er auch persönlich sehen, wie sie auf die Nachricht reagierten, dass Mr O nun das Kommando über sie hatte.
Mr O kam als Letzter herein und marschierte direkt zum Türrahmen zum Schlafzimmer. Lässig lehnte er sich gegen den Türpfosten, die Arme vor der Brust verschränkt. Sein Blick war scharf, doch nun hatte er eine Zurückhaltung an sich, eine Beherrschtheit, die viel nützlicher war, als seine Wut es früher gewesen war. Es war, als hätte man einem Kampfhund-Welpen Gehorsam beigebracht, und wenn diese Tendenz anhielt, würde es sich für sie beide als vorteilhaft erweisen. Mr X brauchte einen Stellvertreter.
In Anbetracht all der Verluste in letzter Zeit musste er sich auf die Rekrutierung konzentrieren, und das war ein Vollzeitjob. Die richtigen Kandidaten auszuwählen, sie an Bord zu holen, sie einzuarbeiten – jeder Schritt dieses Prozesses erforderte Aufmerksamkeit und Ressourcen. Doch während er die Reihen der Gesellschaft wieder aufstockte, durfte er nicht zulassen, dass seine neu eingeführte Entführungs-und
Überzeugungsstrategie an Schwung verlor. Und Anarchie unter den Vampirjägern würde er auf keinen Fall tolerieren.
In vielerlei Hinsicht hatte O gute Voraussetzungen für eine rechte Hand. Er war engagiert, unbarmherzig, effizient, besonnen: ein machtvolles Werkzeug, das andere durch Furcht motivierte. Wenn es Omega gelungen war, ihm die Aufsässigkeit auszutreiben, wäre er beinahe perfekt.
Zeit, das Treffen zu beginnen. »Mr O, erzählen Sie den anderen von den Grundstücken.«
Der Lesser begann seinen Bericht über die beiden Bauplätze, die er tagsüber besichtigt hatte. Mr X hatte bereits beschlossen, beide zu erwerben, und natürlich bar zu bezahlen. Und während er diese Geschäfte abwickelte, würde er den Eskadrons auftragen, ein Überzeugungszentrum auf den dreißig Hektar zu errichten, die der Gesellschaft bereits gehörten. Mr O hätte letztlich das Kommando über das Zentrum, doch weil Mr U schon in Connecticut für ähnliche Projekte zuständig gewesen war, würde er die Bauarbeiten beaufsichtigen.
Geschwindigkeit und Zweckmäßigkeit standen dabei an erster Stelle. Die Gesellschaft brauchte mehr Platz zum Arbeiten, Orte, die sowohl abgelegen und sicher als auch genau auf ihre Arbeit abgestimmt waren. Und sie brauchten sie sofort.
Als Mr O schwieg, übertrug Mr X den Bau des neuen Zentrums auf ihn und Mr U; dann schickte er die Männer los, um ihrer nächtlichen Arbeit nachzugehen.
Mr O blieb noch.
»Haben wir etwas zu besprechen?«, fragte Mr X. »Ist sonst noch etwas schiefgelaufen?«
Die braunen Augen blitzten auf, doch Mr O riss sich zusammen. Noch ein Beweis für die Besserung.
»Ich möchte in der neuen Einrichtung einige Vorratseinheiten einbauen.«
»Wozu? Wir wollen die Vampire doch nicht als Haustiere halten.«
»Ich gehe davon aus, dass wir mehrere Befragungssubjekte gleichzeitig haben werden, und ich möchte sie so lange behalten wie irgend möglich. Aber ich brauche etwas, aus dem sie sich nicht dematerialisieren können. Außerdem müssen sie vor der Sonne abgeschirmt werden.«
»Was hatten Sie sich denn so vorgestellt?«
Die Lösung, die Mr O erläuterte, war nicht nur durchführbar, sie war auch noch kosteneffizient.
»Machen Sie das«, stimmte Mr X lächelnd zu.
18
Als Rhage auf den Parkplatz des Excel einbog, fuhr er einfach an den Parkwächtern vorbei. Nicht etwa, weil die Kupplung des GTO etwas knifflig zu
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