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Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Titel: Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Kopf.
    Der Hieb ließ seine Knie einknicken, er kämpfte kurz dagegen an, dann sank er zu Boden. Er legte die Hand auf die linke Schläfe. Sternchen. Er sah eindeutig Sternchen.
    Mitten in all dem Blinzeln drang ein leises Gelächter von hinten herüber. Die Zufriedenheit dieses Geräuschs sagte ihm eigentlich schon, wer das war, aber er musste sich trotzdem umsehen. Er blickte unter seinem Arm durch und sah Lash nur eineinhalb Meter hinter sich stehen. Sein helles Haar war nass, seine Straßenklamotten lässig, sein Lächeln cool.
    »Du bist so ein Verlierer.«
    John richtete den Blick wieder auf die Matte. Ihm war es egal, dass Lash ihn dabei erwischt hatte, wie er sich selbst einen vor die Rübe donnerte. Das hatte der Kerl beim Unterricht schon gesehen, darin lag keine neue Demütigung.
    Wenn er doch nur den Blick wieder klarkriegen könnte. Er schüttelte den Kopf, dehnte den Nacken … und entdeckte noch ein Nunchaku auf der Matte. Hatte Lash das geworfen?
    »Niemand mag dich, John. Warum haust du nicht einfach ab? Ach nein, das würde ja bedeuten, du könntest den Brüdern nicht mehr hinterherrennen. Was würdest du dann bloß den ganzen Tag tun?«
    Das Gelächter des Jungen brach abrupt ab, als eine tiefe Stimme knurrte: »Du rührst dich nicht von der Stelle, Blondie.«

    Eine riesengroße Hand tauchte vor Johns Gesicht auf, und er sah hoch. Zsadist stand über ihm, in voller Kampfmontur.
    John ergriff reflexartig, was ihm angeboten wurde, und Zsadist zog ihn mühelos vom Boden hoch.
    Die schwarzen Augen des Kriegers waren zu Schlitzen verengt und glänzten vor Wut. »Der Bus ist da, also hol dein Zeug. Wir treffen uns vor dem Umkleideraum.«
    Eilig huschte John über die Matten; wenn ein Mann wie Zsadist einem etwas sagte, gehorchte man schnell. Doch als er an der Tür war, musste er sich einfach noch einmal umsehen.
    Zsadist hatte Lash am Hals gepackt und ihn hochgehoben. Seine Füße baumelten in der Luft. Die Stimme des Kriegers war kalt wie ein Grabeshauch. »Ich habe gesehen, dass du ihn getroffen hast, und ich würde dich dafür auf der Stelle töten. Ich habe nur keine Lust, mich mit deinen Eltern rumzuschlagen. Also hör mir gut zu, Kleiner. Wenn du so was jemals wieder tust, dann hol ich dir die Augen mit dem Daumen aus dem Schädel und stopf sie dir in den Mund. Kapiert?«
    Als Antwort arbeitete Lashs Mund wie ein Einwegventil: Luft ging rein. Nichts kam raus. Und dann pinkelte er sich in die Hose.
    »Ich werte das als Ja.« Zsadist ließ ihn runter.
    John hielt sich nicht weiter auf. Er rannte in den Umkleideraum, schnappte sich seine Tasche und war eine Sekunde später draußen im Flur.
    Zsadist wartete schon auf ihn. »Komm.«
    John folgte dem Bruder auf den Parkplatz hinaus zum Bus. Er wusste nicht, wie er sich bei dem Bruder bedanken sollte. Doch dann blieb Zsadist vor dem Bus stehen und schob ihn praktisch hinein. Danach stieg er selbst ein.

    Jeder einzelne Schüler drückte sich ängstlich in seinen Sitz. Besonders, als Zsadist einen seiner Dolche zog.
    »Wir setzen uns hierhin«, sagte er zu John und deutete mit der schwarzen Klinge auf die erste Sitzreihe.
    Ja, okay. Genau. Hier ist super.
    John quetschte sich ans Fenster, während Zsadist einen Apfel aus der Tasche nahm und sich ebenfalls niederließ.
    »Einer kommt noch«, informierte Zsadist den Fahrer. »Und John und ich werden als Letzte abgesetzt.«
    Der Doggen verbeugte sich hinter dem Lenkrad. »Selbstverständlich, Sire. Wir Ihr wünscht.«
    Langsam kam Lash zum Bus geschlichen, der rote Streifen um seine Kehle leuchtete auf seiner blassen Haut. Als er Zsadist sah, taumelte er.
    »Du verschwendest unsere Zeit, Kleiner«, knurrte Zsadist, während er das Messer unter die Schale des Apfels schob. »Beweg deinen Hintern.«
    Lash tat wie ihm befohlen.
    Keiner sagte etwas, als der Bus anfuhr. Besonders, als die Trennwand sich schloss, und sie alle im hinteren Teil zusammen eingesperrt waren.
    Zsadist schälte den Granny Smith in einem Stück. Danach legte er sich den grünen Streifen Apfelschale über die Knie, schnitt ein Stück weißes Fruchtfleisch ab und hielt es John mit der Klinge hin. John nahm es zwischen die Finger und aß es, während Zsadist sich ebenfalls einen Schnitz mit dem Messer in den Mund steckte. So wechselten sie sich ab, bis von dem Apfel nur mehr ein dürres Kerngehäuse übrig war.
    Die Schale und den Rest warf Zsadist in den Mülleimer neben der Trennwand. Dann wischte er sich die Klinge an der Lederhose ab

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