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Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Titel: Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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– ach scheiß drauf. Die Suche nach der Wahrheit war doch Blödsinn. Sie war tot, und er hatte nicht einmal einen Körper, den er begraben konnte, weil dieser dreckige Bruder sie ihm weggenommen hatte. Punkt.

    Unvermittelt bemerkte er die Scheinwerfer eines Wagens vor sich. Als er näher kam, konnte er sehen, dass der SUV vor dem Tor angehalten hatte.
    Dieser gottverfluchte Beta. Was machte er denn da? O hatte ihn noch gar nicht angerufen, und das war außerdem die falsche Stelle – Moment mal, das Auto war ein Range Rover, kein Explorer.
    Jetzt joggte er durch den Schnee, hielt sich immer im Schatten. Er war nur noch wenige Meter vom Tor entfernt, als das Fenster des Rover geöffnet wurde.
    Eine weibliche Stimme war zu hören: »Nach allem, was mit Bella geschehen ist, weiß ich nicht, ob ihre Mutter überhaupt Besuch empfängt. Aber wir können es ja wenigstens probieren.«
    O schlich mit der gezückten Waffe auf das Tor zu und versteckte sich hinter einer der Säulen. Er sah rotes Haar aufblitzen, als die Frau sich aus dem Wagen beugte und die Klingel drückte. Neben ihr auf dem Beifahrersitz saß eine weitere Frau, mit kurzen blonden Haaren. Die andere sagte etwas, und die Rothaarige lächelte, wobei sie blitzende Fänge entblößte.
    Als sie wieder auf die Klingel drückte, sagte O laut: »Niemand zu Hause.«
    Die Rothaarige hob den Blick, und er richtete seine Smith & Wesson auf sie.
    »Sarelle, lauf weg!«, schrie sie.
    O drückte ab.
     
    John war vollkommen in sein Taktik-Buch vertieft und kurz davor, dass sein Kopf vor Anstrengung explodierte, als es an seiner Tür klopfte. Er pfiff, ohne von dem Text aufzusehen.
    »Hallo, mein Sohn«, sagte Tohr. »Wie läuft’s mit dem Lernen?«

    John reckte die Arme über den Kopf, dann sagte er in Zeichensprache: Besser als mit dem Training.
    »Mach dir darüber mal keine Sorgen. Das kommt schon noch.«
    Vielleicht.
    »Nein, wirklich. Ich war genauso vor meiner Transition. Völlig unkoordiniert. Glaub mir, es wird besser.«
    John musste lächeln. Du bist früh zu Hause heute.
    »Eigentlich wollte ich noch zum großen Haus fahren und ein bisschen Buchhaltung erledigen. Willst du mitkommen? Du könntest in meinem Büro weiterlernen.«
    John nickte und schnappte sich eine Jacke, dann packte er seine Bücher ein. Ein Tapetenwechsel würde ihm guttun. Ihm fielen jetzt schon die Augen zu, und er hatte noch zweiundzwanzig Seiten durchzuackern. Sich von seinem Bett zu entfernen war auf jeden Fall eine gute Idee.
    Gerade liefen sie den Flur hinunter, als Tohr urplötzlich schwankte und krachend gegen die Wand fiel. Er griff sich ans Herz und schien keine Luft mehr zu bekommen.
    John streckte die Arme nach ihm aus, Tohrs Verhalten und seine Gesichtsfarbe erschreckte ihn. Er war buchstäblich grau geworden.
    »Alles okay …« Tohr rieb sich das Brustbein. Atmete ein paar Mal durch den Mund ein. »Nein, ich … da war nur so ein kurzer Schmerz. Vermutlich von dem Zeug von McDepp, das ich auf der Heimfahrt gegessen habe. Alles in Ordnung.«
    Doch er sah immer noch krank und bleich aus, als sie in die Garage kamen und zum Volvo gingen.
    »Wellsie hat heute den Range Rover genommen«, erklärte Tohr, als sie einstiegen. »Ich habe die Ketten für sie aufgezogen. Ich mache mir sonst Sorgen, wenn sie bei
Schnee fährt.« Es war als redete er nur um des Redens willen. Die Worte kamen schnell und gepresst. »Sie findet, ich bin überängstlich.«
    Sollen wir nicht doch lieber zu Hause bleiben?, fragte John. Du siehst nicht gut aus.
    Tohr zögerte, bevor er den Kombi anließ. Immer noch rieb er sich die Brust unter der Lederjacke. »Ach Quatsch, nein. Mir geht’s gut. Alles im Lot.«
     
    Butch sah Havers zu, wie er sich um Phury kümmerte. Die Hände des Arztes waren ruhig und sicher, als er den Verband abnahm.
    Phury war sichtlich wenig begeistert von seiner Rolle als Patient. Auf dem Behandlungstisch sitzend, ohne Hemd, der kräftige Körper nackt, brütete er so finster vor sich hin wie ein Unhold aus dem Märchen. Die Gebrüder Grimm ließen grüßen.
    »Das ist nicht so verheilt, wie es sollte«, verkündete Havers. »Du hast gesagt, du seiest vergangene Nacht verletzt worden, richtig? Dann müsste hier inzwischen Narbengewebe sein. Aber die Wunde ist kaum geschlossen. «
    Siehst du, sagte Butchs Blick.
    Phurys Lippen formten lautlos die Worte Beiß mich, dann murmelte er: »Ist schon okay.«
    »Nein, Sire, ist es nicht. Wann hast du dich zuletzt genährt? «
    »Weiß ich

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