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Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Titel: Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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entschuldigen?«
    Zsadist zog die Augenbrauen zusammen. »Warte. Du musst etwas für mich tun.«
    Phury betrachtete das Gesicht seines Zwillingsbruders, tastete die Narbe mit den Augen ab, prägte sich die Nuancen seiner Erscheinung ein, wie er es nie zuvor getan hatte. »Alles.«
    »Versprich mir, dass du die Bruderschaft nicht verlassen wirst, wenn ich weg bin.« Z deutete auf Wrath. »Schwör es. Und zwar auf seinen Ring.«
    »Warum?«
    »Tu es einfach.«

    Phury runzelte die Stirn. »Aber wieso?«
    »Ich will nicht, dass du allein bist.«
    Lange und intensiv sah Phury Z an und dachte über das Muster ihres Lebens nach.
    Mann, sie beide waren wirklich verflucht, wenn er auch keine Ahnung hatte, warum. Vielleicht war es einfach Pech, obwohl er lieber glauben wollte, dass es einen Grund für all das gab.
    Logik … Logik war besser als ein launisches Schicksal, von dem man nach belieben Arschtritte bekam.
    »Ich habe von ihr getrunken«, sagte er unvermittelt. »Von Bella. Gestern Nacht, als ich bei Havers war. Willst du immer noch, dass jemand auf mich aufpasst?«
    Z schloss die Augen. Wie ein kalter Windzug entströmte ihm eine Welle von Verzweiflung und wehte durch den Raum. »Ich bin froh, dass du das getan hast. Wirst du mir jetzt dein Wort geben?«
    »Komm schon, Z…«
    »Ich will nur deinen Schwur. Sonst nichts.«
    »Klar. Wie du willst.«
    Himmel, wenn es sein musste.
    Phury lief zu Wrath, ging auf die Knie und beugte sich über den Ring des Königs. In der Alten Sprache gelobte er: »Solange ich atme, werde ich in der Bruderschaft verbleiben. Demütig entbiete ich diesen Schwur, auf dass er Euren Ohren gefällig sein möge, Herr.«
    »Er ist gefällig«, entgegnete Wrath. »Lege deine Lippen auf meinen Ring und besiegle die Worte mit deinem Ehrversprechen.«
    Phury küsste den schwarzen Diamanten des Königs und richtete sich wieder auf.
    »Wenn wir dann jetzt mit dem melodramatischen Teil durch sind, verschwinde ich.«
    Doch bei der Tür blieb er noch einmal stehen und
drehte sich zu Wrath um. »Habe ich dir je gesagt, wie geehrt ich war, dir dienen zu dürfen?«
    Wrath zuckte leicht zusammen. »Äh, nein, aber …«
    »Es war mir wirklich eine Ehre.« Die Augen des Königs verengten sich, und Phury lächelte schwach. »Weiß auch nicht, warum mich das plötzlich überkommen hat. Vom Fußboden aus gesehen, wirkst du wirklich verdammt imposant. «
    Phury ging und war froh, vor dem Büro Vishous und Butch in die Arme zu laufen.
    »Hey, Jungs.« Er schlug ihnen flüchtig auf die Schulter. »Ihr beide seid echt ein tolles Gespann, wisst ihr das? Unser Genie und ein Billardmeister. Wer hätte das gedacht? « Als ihn die beiden seltsam anschauten, fragte er: »Ist Rhage in seinem Zimmer?«
    Sie nickten, und er ging zu Hollywoods Zimmertür und klopfte. Rhage machte auf, und Phury lächelte und legte ihm die Hand auf den kräftigen Nacken. »Hey, mein Bruder.«
    Die Pause bis zu den nächsten Worten musste etwas zu lang gewesen sein, denn Rhages Blick wurde misstrauisch. »Was ist los, Phury?«
    »Ach nichts.« Er ließ die Hand sinken. »Wollte nur mal vorbeischauen. Pass gut auf deine Frau auf, du Glückspilz … du bist wirklich ein Glückspilz. Bis später.«
    Daraufhin ging Phury in sein Zimmer. Er wünschte, Tohr wäre in der Nähe … wünschte, sie wüssten, wo der Bruder überhaupt war. In seine Trauer versunken, bewaffnete er sich, dann warf er einen Blick in den Flur. Er konnte die Bruderschaft in Wraths Arbeitszimmer reden hören.
    Um eine Begegnung mit ihnen zu vermeiden, dematerialisierte er sich in den Flur mit den Statuen und ging in den Raum neben Zs Zimmer. Sorgfältig schloss er die
Tür, ging ins Badezimmer und knipste das Licht an. Dort starrte er unverwandt sein Spiegelbild an.
    Dann zog er einen seiner Dolche, nahm eine dicke Haarsträhne und schnitt sie mit der Klinge ab. Wieder und wieder tat er das, ließ die dicken roten, blonden und braunen Büschel zu Boden fallen. Als die Haare am ganzen Kopf nur mehr gut zwei Zentimeter lang waren, besprühte er sich den Schädel mit Rasierschaum und holte einen Rasierer aus dem Schränkchen unter dem Waschbecken.
    Endlich war sein Schädel kahl, glatt wie eine polierte Kugel, und er wischte sich die Reste vom Kopf und bürstete das Hemd ab. Sein Nacken juckte von ein paar Stoppeln, die ihm in den Kragen gefallen waren, und sein Kopf fühlte sich zu leicht an. Er rieb sich über die Kopfhaut, beugte sich näher zum Spiegel und betrachtete

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