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Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Titel: Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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ihren Eltern zurückgebracht hatte.
    Und auch Tohrs Verschwinden war wie ein Tod. Genau wie Bellas.
    Das ganze Leiden erinnerte ihn an Z. Er wollte glauben, dass Zsadist sich auf dem Weg zu einer Art Genesung befand. Doch die Vorstellung, er könnte sich völlig verändern, war haltlos. Es war nur eine Frage der Zeit,
bis das Bedürfnis seines Bruders nach Schmerz zurückkehrte, und der ganze Mist von vorne anfing.
    Müde rieb sich Phury das Gesicht. Heute Nacht fühlte er sich, als wäre er tausend Jahre alt, wirklich, aber gleichzeitig war er so fahrig und zappelig … innerlich noch immer traumatisiert, wenn auch seine Haut verheilt war. Er konnte sich einfach nicht zusammenreißen. Er brauchte Hilfe.
    Zwanzig Minuten später hielt Vishous hinter dem ZeroSum und parkte den SUV auf einer gesperrten Fläche. Die Türsteher ließen sie sofort durch, und sie gingen in den VIP-Bereich. Phury bestellte einen Martini, den er direkt in einem langen Schluck leerte.
    Hilfe. Er brauchte Hilfe. Doppelte Hilfe … sonst würde er durchdrehen.
    »Entschuldigt mich, Jungs«, murmelte er und ging nach hinten zum Büro des Reverend. Die beiden hünenhaften Mauren vor der Tür nickten ihm zu, und einer sprach in seine Uhr. Eine Sekunde später wurde er durchgewinkt.
    Phury marschierte in den düsteren Raum und konzentrierte sich auf den Reverend. Der Vampir saß hinter seinem Schreibtisch, in einen nagelneuen Nadelstreifenanzug gekleidet, mehr Geschäftsmann als Dealer.
    Ein süffisantes Grinsen lag auf seinem Gesicht. »Wo sind denn all deine schönen Haare geblieben?«
    Phury sah sich kurz um, ob die Tür auch geschlossen war. Dann zog er drei Hunderter aus der Tasche. »Ich will H.«
    Die violetten Augen des Reverend verengten sich. »Was hast du gesagt?«
    »Heroin.«
    »Bist du dir da ganz sicher?«
    Nein, dachte Phury. »Ja«, sagte er.

    Unschlüssig fuhr sich der Reverend mit der Hand über den Irokesen. Dann beugte er sich vor und drückte einen Knopf an seiner Sprechanlage.
    »Rally, ich brauche für Dreihundert Queen hier oben. Und zwar das feinkörnige.« Er lehnte sich wieder zurück. »Um es deutlich zu sagen, ich glaube nicht, dass du so ein Pulver mit nach Hause nehmen solltest. Du brauchst den Scheiß nicht.«
    »Nicht, dass ich mir von dir etwas sagen lassen würde, aber du hast selbst gesagt, ich sollte mal was Härteres probieren.«
    »Den Kommentar nehme ich zurück.«
    »Ich dachte, Symphathen hätten kein Gewissen.«
    »Ich bin auch zur Hälfte der Sohn meiner Mutter. Also hab ich ein bisschen davon.«
    »Wie schön für dich.«
    Das Kinn des Reverend fiel nach unten, und in seinen Augen blitzte den Bruchteil einer Sekunde das reine, violette Böse auf. Dann lächelte er. »Nein … schön für euch alle.«
    Kurze Zeit später traf Rally ein. Die Transaktion dauerte nicht lange. Das gefaltete Päckchen passte genau in Phurys Innentasche.
    Als er schon im Gehen begriffen war, sagte der Reverend: »Das Zeug ist sehr rein. Tödlich rein. Du kannst dir was davon in deinen Joint streuen, oder es auflösen und spritzen. Aber ein guter Rat: Es ist sicherer für dich, es zu rauchen. Dann hast du mehr Kontrolle über die Dosis.«
    »Du kennst dich aber gut aus mit deinen Produkten.«
    »O, ich selber benutze nie was von dem Giftmüll. Das bringt einen um. Aber ich höre von anderen Leuten, was funktioniert. Und was einen in die Kühlkammer befördert. «

    Das, was er da tat, kitzelte seine Haut wie eine Feder. Doch als er zurück zum Tisch der Brüder kam, konnte er es kaum noch erwarten, nach Hause zu fahren. Er wollte sich völlig betäuben. Er wollte den tiefen Dämmerzustand, den Heroin einem verschaffte, wie er gehört hatte. Und er wusste, er hatte genug davon gekauft, um sich mehrmals in eine himmlische Hölle zu befördern.
    »Was ist mit dir los?«, fragte Butch. »Du kannst heute Nacht nicht stillsitzen.«
    »Nichts Besonderes.« Er steckte die Hand in die Innentasche und befühlte das Päckchen, dann fing er an, unter dem Tisch mit dem Fuß zu wippen.
    Ich bin ein Junkie, stellte er fest.
    Nur, dass ihm das inzwischen egal war. Der Tod war überall um ihn herum, der Gestank des Versagens verpestete die Luft, die er atmete. Er musste für kurze Zeit von diesem verfluchten Zug abspringen – selbst wenn das bedeutete, auf einen anderen kranken Zug aufzuspringen.
    Glücklicherweise, oder vielleicht auch unglücklicherweise, hielt es Butch und V auch nicht lange im Club, und kurz nach Mitternacht waren sie

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