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Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Titel: Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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anders.
    Egal. Bring es hinter dich, damit du wieder abhauen kannst.
    »Tut mir leid, wenn ich störe«, begann sie. »Ich hätte gern kurz mit Zsadist gesprochen.«
    Nur schemenhaft nahm sie wahr, dass Mary aufstand und zu ihr kam, sie umarmte und dann den Raum verließ und die Tür hinter sich zuzog.
    »Hallo«, sagte Zsadist. Dann stand er langsam auf.
    Bellas Augen weiteten sich, und sie machte einen Schritt zurück. »Meine Güte … du bist ja riesig.«
    Er legte sich eine Hand auf die Brust. »Ähm … ja. Ich habe ungefähr fünfunddreißig Kilo zugenommen. Havers meinte, viel mehr wird es wahrscheinlich nicht werden.«
    Also das war die Veränderung in seinem Gesicht. Seine Wangen waren nicht mehr so eingefallen, die Züge nicht mehr so kantig, die Augen nicht eingesunken. Er sah … fast gut aus, stellte sie fest. Und war Phury viel ähnlicher.
    Verlegen räusperte er sich. »Ja, also, Rhage und ich haben zusammen gegessen.«
    Das war unübersehbar. Zsadists Körper war überhaupt nicht mehr so, wie sie ihn in Erinnerung hatte. Seine Schultern waren breit und muskulös geworden, was man
unter dem engen schwarzen T-Shirt deutlich erkennen konnte. Sein Bizeps hatte ungefähr den dreifachen Umfang bekommen, und die Unterarme passten jetzt zur Größe seiner Hände. Und sein Bauch … bestand jetzt aus kräftigen Waschbrettmuskeln, die Lederhose dehnte sich über schwere Oberschenkel.
    »Du hast dich auch genährt«, murmelte sie. Und wünschte sich sofort, sie könnte die Worte zurücknehmen. Wie auch den vor wurfsvollen Tonfall.
    Es ging sie nichts an, aus wessen Vene er trank, obwohl es ihr wehtat, ihn sich mit jemandem aus ihrer Spezies vorzustellen – und es war unübersehbar, dass er bei so jemandem gewesen war. Menschliches Blut konnte unmöglich für eine solche Gewichtszunahme verantwortlich sein.
    Er ließ die Hand von der Brust an die Seite fallen. »Rhage nutzt eine der Auserwählten, weil er sich nicht von Marys Vene ernähren kann. Ich habe auch bei ihr getrunken. « Er machte eine Pause. »Du siehst gut aus.«
    »Danke.«
    Wieder sagte eine Weile keiner von beiden etwas. »Ähm … Bella, warum bist du gekommen? Nicht, dass ich etwas dagegen hätte …«
    »Ich muss mit dir sprechen.«
    Er schien nicht zu wissen, was er darauf antworten sollte.
    »Was machst du denn hier?«, fragte sie und zeigte auf den Zettel. Das ging sie ebenfalls nichts an, aber schon wieder versuchte sie, Zeit zu gewinnen. Sie brachte einfach nicht über die Lippen, was sie zu sagen hatte. Völlig aussichtslos.
    »Ich lerne lesen.«
    Ihre Augen leuchteten auf. »O … wow. Wie kommst du voran?«

    »Gut. Langsam. Aber ich gebe nicht auf.« Er warf einen Blick auf den Zettel. »Mary hat ziemlich viel Geduld mit mir.«
    Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Ein langes Schweigen. Jetzt, da sie vor ihm stand, konnte sie einfach nicht die richtigen Worte finden.
    »Ich war in Charleston«, sagte er.
    »Was?« Er war gekommen, um sie zu sehen?
    »Es hat ein Weilchen gedauert, bis ich dich gefunden hatte. Das war in der ersten Nacht, nachdem ich aus der Klinik kam.«
    »Davon wusste ich ja gar nichts.«
    »Ich wollte auch nicht, dass du es weißt.«
    »Ach so.« Der Schmerz vollführte ein Tänzchen unter ihrer Haut. Augen zu und durch, dachte sie. »Hör mal, Zsadist, ich bin hier, um dir zu sagen …«
    »Ich wollte dich erst treffen, wenn ich fertig bin.« Als seine gelben Augen sie betrachteten, geschah etwas zwischen ihnen.
    »Womit?«
    Er starrte auf den Bleistift in seiner Hand. »Mit mir.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, ich verstehe kein …«
    »Das wollte ich dir zurückgeben.« Er zog ihre Kette aus der Tasche. »Ich wollte sie eigentlich in jener Nacht bei dir liegen lassen, aber dann dachte ich … Jedenfalls habe ich sie getragen, bis sie nicht mehr um meinen Hals passte. Seitdem trage ich sie immer in der Tasche.«
    Bella brachte kein Wort heraus. Ihr Kopf fühlte sich an, als sei er völlig leer gefegt. Gleichzeitig rieb sich Zsadist immer wieder über den Kopf. Sein Bizeps und die Brust waren jetzt so kräftig, dass die Nähte des T-Shirts spannten.
    »Die Kette war ein guter Vorwand«, murmelte er.

    »Wofür?«
    »Ich dachte, ich könnte vielleicht nach Charleston kommen und vor deiner Tür auftauchen, um sie dir zurückzugeben, und vielleicht … würdest du mich hereinlassen. Oder so was. Ich hatte Sorge, dass sich ein anderer Mann um dich bemühen könnte, deshalb habe ich mich beeilt. Ich

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