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Black Dagger 07 - Menschenkind

Black Dagger 07 - Menschenkind

Titel: Black Dagger 07 - Menschenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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fahren, weil er blind war. Und Tohr hatte seit Monaten niemand
gesehen. Das heißt, es blieb nur … Zsadist. Nach einhundert Jahren Umgang mit diesem Vampirbruder konnte Vishous sich einen Fluch nur schwer verkneifen, als er seine Nummer aufrief. Z war nicht unbedingt das Idealbild eines Retters in der Not; eher schon konnte man vor ihm selbst Angst bekommen. Aber welche andere Möglichkeit hatte er schon? Außerdem hatte sich der Bruder ein bisschen gebessert, seit er eine Partnerin gefunden hatte.
    »Ja«, drang es knapp aus dem Handy.
    »Hollywood hat mal wieder seinen inneren Godzilla rausgelassen. Ich brauche ein Auto.«
    »Wo seid ihr?«
    »Weston Road. Auf dem Footballfeld der Caldwell High School.«
    »Bin in etwa zehn Minuten bei euch. Braucht ihr Verbandszeug? «
    »Nein, wir sind beide intakt.«
    »Alles klar. Dauert nicht lange.«
    Die Verbindung war abgebrochen, und V betrachtete sein Telefon. Die Vorstellung, dass man sich auf diesen gruseligen Kerl verlassen konnte, war verblüffend. Das hätte er niemals kommen sehen … nicht, dass er überhaupt noch etwas voraussah.
    V legte seine gute Hand auf Rhages Schulter und blickte in den Himmel hinauf. Ein unendliches, unbegreifbares Universum umgab ihn, umgab sie alle, und zum allerersten Mal jagte ihm diese riesige Weite Angst ein. Andererseits flog er auch zum ersten Mal in seinem Leben ohne Sicherheitsnetz.
    Seinen Visionen waren verschwunden. Diese Schnappschüsse der Zukunft, diese ätzenden, aufdringlichen Übertragungen des Kommenden, diese Bilder ohne Daten, die ihn fertigmachten, seit er denken konnte, waren einfach verschwunden. Genau wie seine Fähigkeit, in den
Geist anderer Leute einzudringen und ihre Gedanken zu lesen.
    Er hatte sich immer gewünscht, allein in seinem Kopf zu sein. Wie paradox, dass er die Stille nun ohrenbetäubend fand.
    »V? Alles okay?«
    Blinzelnd blickte er auf Rhage herunter. Die makellose blonde Schönheit des Bruders war immer noch beeindruckend, trotz des ganzen Lesser -Blutes auf seinem Gesicht. »Wir werden gleich abgeholt. Dann bringen wir dich heim zu deiner Mary.«
    Rhage murmelte etwas, und V ließ ihn einfach gewähren. Der arme Kerl. So ein Fluch war kein Kindergeburtstag.
    Zehn Minuten später bog Zsadist mit dem BMW seines Zwillingsbruders direkt auf das Spielfeld ein, durchpflügte einen schmutzigen Schneeklumpen und hinterließ darauf schlammige Reifenspuren. V war klar, dass sie die ledernen Rücksitze des M5 ruinieren würden; andererseits bekam Fritz, der unvergleichliche Butler, manchmal Flecken heraus, die seine Fähigkeiten beinahe unheimlich erscheinen ließen.
    Zsadist stieg aus dem Wagen aus und kam um die Motorhaube herum. Nachdem er sich ein Jahrhundert lang freiwillig fast zu Tode gehungert hatte, wog er jetzt stolze hundertzwanzig Kilo bei knapp zwei Metern Größe. Die Narbe auf seinem Gesicht blieb auffällig, genau wie seine tätowierten Sklavenfesseln; aber dank seiner Shellan Bella waren seine Augen keine bodenlosen schwarzen Löcher voll blanken Hasses mehr. Zumindest meistens.
    Ohne ein Wort zu sagen, schleppten die beiden Rhage zum Auto und wuchteten den massigen Körper auf den Rücksitz.
    »Verpuffst du dich nach Hause?«, fragte Z, als er sich hinters Steuer setzte.

    »Ja, aber erst muss ich hier bisschen aufräumen.« Was bedeutete, mit seiner Hand das überall verspritzte Blut der Lesser einer Feuerreinigung zu unterziehen.
    »Soll ich auf dich warten?«
    »Nein, bring unseren Jungen nach Hause. Mary wird sich so schnell wie möglich um ihn kümmern wollen.«
    Mit einer raschen Kopfbewegung suchte Zsadist die Umgebung ab. »Ich warte.«
    »Ehrlich, Z, kein Problem. Ich bleibe nicht lange hier.«
    Zs zerstörte Lippe verzog sich leicht nach oben. »Wenn du nicht beim Haus bist, wenn ich dort ankomme, werde ich dich holen.«
    Kurz darauf raste der BMW los, Schlamm und Schnee hinter sich aufwühlend.
    Mannomann, Z war wirklich eine Hilfe.
    Zehn Minuten später materialisierte sich V im Hof des Anwesens, genau als Zsadist mit Rhage vorfuhr. Während Z Hollywood ins Haus brachte, sah sich Vishous die geparkten Autos an. Wo zum Teufel war der Escalade? Butch müsste längst zurück sein.
    V nahm sein Handy aus der Tasche und wählte. Es ging nur die Mailbox dran. »Hey, Kumpel. Ich bin zu Hause. Wo bist du, Bulle?«
    Da die beiden einander ständig anriefen, wusste er, dass Butch sich schon bald melden würde. Vielleicht wurde der Bursche ja zum ersten Mal seit Beginn der

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