Black Dagger 07 - Menschenkind
Geschichtsschreibung in Sachen Sex aktiv? Es war höchste Zeit, dass der traurige Penner mal seine Besessenheit mit Marissa ad acta legte und sich ein bisschen Erleichterung verschaffte.
Apropos Erleichterung … V musterte prüfend den Himmel. Ihm blieben noch etwa eineinhalb Stunden Dunkelheit, und er war wirklich verdammt zappelig. Etwas ging heute Nacht vor, aber ohne seine Visionen wusste er nicht,
was es war. Und dieser Tabula-rasa-Zustand machte ihn schier wahnsinnig.
Wieder tippte er eine Nummer in sein Handy. Als das Klingeln aufhörte, wartete er nicht erst auf eine Begrüßung. »Du wirst dich jetzt sofort für mich bereit machen. Du wirst tragen, was ich für dich gekauft habe. Dein Haar wird zusammengebunden und dein Nacken frei sein.«
Die einzigen drei Worte, die ihn interessierten, kamen ohne jede Verzögerung: »Ja, mein Lheage«, sagte die Frauenstimme.
V legte auf und dematerialisierte sich.
3
Das ZeroSum lief in letzter Zeit ganz ausgezeichnet, dachte Rehvenge, während er das Gedränge betrachtete. Das Geld floss in Strömen. Es war ein Wachstum bei den Sportwetten zu verzeichnen. Die Besucherzahlen hatten einen neuen Höchststand erreicht. Wie lange betrieb er den Klub jetzt schon? Fünf, sechs Jahre? Und endlich reichte das Einkommen aus, um durchzuatmen. Selbstverständlich war das eine widerwärtige Art des Geldverdienens, mit dem Sex, den Drogen, dem Sprit und den Wetten. Aber er musste nun mal seine Mahmen unterhalten und bis vor Kurzem auch seine Schwester Bella. Und dann waren da noch die allgemeinen Unkosten für Erpressung, die er abdecken musste.
Geheimnisse zu bewahren konnte ganz schön teuer sein.
Rehv blickte auf, als die Tür zu seinem Büro geöffnet wurde. Seine Sicherheitschefin trat ein, und er konnte O’Neals Duft noch an ihr riechen. Er lächelte. Er behielt gerne Recht. »Danke, dass du dich um Butch gekümmert hast.«
Xhexs graue Augen wichen seinem Blick wie üblich nicht aus. »Wenn ich ihn nicht gewollt hätte, hätte ich es nicht getan.«
»Und ich hätte dich auch nicht darum gebeten, wenn ich das nicht gewusst hätte. Also, wie sieht’s draußen aus?«
Sie setzte sich ihm gegenüber an den Schreibtisch, ihr kraftvoller Körper so hart wie der Marmor, auf den sie die Ellbogen stützte. »Sex im Männerklo auf dem Zwischengeschoss. Leider nicht einvernehmlich Ich habe mich darum gekümmert. Die Frau wird Anzeige erstatten.«
»Konnte der Kerl noch laufen, nachdem du mit ihm fertig warst?«
»Ja, aber er trug ein neues Paar Ohrringe, wenn du verstehst, was ich meine. Außerdem habe ich zwei Minderjährige entdeckt und rausgeschmissen. Und einer der Türsteher hat sich bestechen lassen, also habe ich ihn gefeurt. «
»Sonst noch was?«
»Wir hatten wieder eine Überdosis.«
»Scheiße. Bestimmt nicht unser Produkt, oder?«
»Nein. Müll von draußen.« Sie zog eine kleine Zellophantüte aus der Gesäßtasche ihrer Lederhose und warf sie auf den Schreibtisch. Ich konnte das hier beiseiteschaffen, bevor die Sanis hier waren. Ich werde ein paar Extraleute einstellen, um sich um die Angelegenheit zu kümmern.«
»Gut. Und wenn du den verantwortlichen Freischaffenden auftreibst, schaff seinen Arsch zu mir. Ich will mich der Sache persönlich annehmen.«
»Geht klar.«
»Hast du sonst noch was für mich?«
In der folgenden Stille beugte sich Xhex nach vorn und verschränkte die Hände ineinander. Ihr ganzer Körper bestand nur aus Muskeln, nichts als harte Kanten, außer ihren hohen, kleinen Brüsten. Sie hatte eine herrlich androgyne
Ausstrahlung, obwohl sie durch und durch eine echte Frau war, soweit er gehört hatte.
Der Bulle sollte sich glücklich schätzen, dachte er. Xhex hatte nicht so häufig Sex, und wenn, dann nur, wenn sie den Mann für würdig befand.
Außerdem vergeudete sie keine Zeit. Normalerweise. »Xhex, spuck’s aus.«
»Ich möchte etwas wissen.«
Rehv lehnte sich im Stuhl zurück. »Wird mich die Frage sauer machen?«
»Ja. Suchst du eine Partnerin?«
Als seine Augen anfingen, violett zu leuchten, senkte er das Kinn und sah sie unter seinen Wimpern hervor an. »Wer sagt das? Ich will den Namen wissen.«
»Logische Schlussfolgerung, kein Klatsch. Laut GPS-Berichten war dein Bentley in letzter Zeit oft bei Havers. Zufällig weiß ich, dass Marissa nicht gebunden ist. Sie ist wunderschön. Kompliziert. Aber dir war die Glymera ja schon immer egal. Spielst du mit dem Gedanken, dich mit ihr zu vereinigen?«
Ȇberhaupt
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