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Black Dagger 07 - Menschenkind

Black Dagger 07 - Menschenkind

Titel: Black Dagger 07 - Menschenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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ihn immer noch, schloss ihn aus, hackte auf ihm herum.
    Nicht, dass John das etwas ausgemacht hätte. Er mochte in derselben Klasse mit den anderen Auszubildenden sein, er mochte theoretisch im Haus der Bruderschaft wohnen, er mochte angeblich über das Blut seines Vaters mit der Bruderschaft verbunden sein. Aber seit er Tohr und Wellsie verloren hatte, betrachtete er sich als seinen eigenen Herrn. Er war an niemanden gebunden.
    Also bedeuteten ihm die anderen Leute im Raum nicht das Geringste.
    Er heftete den Blick auf Lashs Hinterkopf. Das lange blonde Haar war zu einem Zopf gebunden, der weich auf einer Jacke irgendeines teuren Designerlabels lag. John wusste von den Designerklamotten, weil Lash immer jedem erzählte, was er trug, wenn er in die Klasse kam.

    Und er hatte heute Nacht auch erwähnt, dass seine neue Uhr von Jacob the Jeweler stammte.
    John verengte die Augen, er geriet schon in Rage, wenn er nur an das Sparring dachte, das sie beide später in der Halle absolvieren würden. Als hätte der Bursche die Hitze gespürt, drehte sich Lash um, und sein Diamantohrring blitzte auf. Seine Lippen verzogen sich zu einem gemeinen Grinsen, dann blies er John einen Kuss zu.
    »John?« Zsadists Stimme klang hart wie ein Hammer. »Wärst du so freundlich, mir hier etwas Respekt zu zeigen? «
    Als John errötete und nach vorne sah, fuhr Zsadist fort und tippte mit seinem langen Zeigefinger an die Tafel. »Wenn ein solcher Mechanismus einmal aktiviert wurde, kann man ihn mit einer Reihe von Gegenständen auslösen. Am häufigsten sind Schallfrequenzen. Man kann von einem Handy aus anrufen oder von einem Computer, oder man kann ein Funksignal verwenden.«
    Wieder zeichnete Zsadist etwas, das Kratzen der Kreide tönte laut durch den Raum.
    »Das hier wäre ein anderer Zünder. Zsadist trat einen Schritt zurück. »Der ist klassisch für Autobomben. Man verdrahtet die Bombe mit der Elektrik des Autos. Wenn die Bombe scharf ist und der Motor gestartet wird, geht’s los: Tick, Tick, Bumm.«
    Plötzlich umklammerte John fest seinen Stift und begann hektisch zu blinzeln. Ihm war schwindlig.
    Der rothaarige Schüler namens Blaylock fragte: »Geht sie sofort mit der Zündung hoch?«
    »Es gibt immer eine Verzögerung von wenigen Sekunden. Außerdem ist zu beachten, dass durch die Umleitung des Stromkreislaufes im Auto der Motor nicht anspringt. Der Fahrer wird also den Schlüssel umdrehen und nur eine Reihe von Klickgeräuschen hören.«

    Johns Gehirn fing in rascher, flackernder Reihenfolge an, Bilder abzufeuern.
    Regen … schwarzer Regen auf einer Windschutzscheibe.
    Eine Hand mit einem Schlüssel darin, die sich auf ein Zündschloss zubewegt.
    Ein Motor, der stottert, aber nicht anspringt. Ein Gefühl der Furcht. Jemand wurde zurückgelassen. Dann ein helles Licht …
    John klappte zusammen und fiel von seinem Stuhl auf den Boden, aber ihm war nicht bewusst, dass er einen Anfall hatte: Er war so beschäftigt damit, in seinem Kopf zu schreien, dass er körperlich nichts spürte.
    Jemand … wurde zurückgelassen. Er hatte jemanden zurückgelassen …

10
    Als der Morgen graute und die Stahlrollläden vor allen Fenstern des Billardzimmers herunterfuhren, biss Vishous in ein Roastbeef-Sandwich. Das Ding schmeckte pappig wie ein Telefonbuch, obwohl es nicht an den Zutaten lag.
    Das Geräusch von sanft klackernden Billardkugeln ließ ihn aufblicken. Beth, die Königin, richtete sich gerade wieder vom Filz auf.
    »Schöner Stoß«, kommentierte Rhage, der lässig an der mit Seidentapete bespannten Wand lehnte.
    »Übung macht den Meister.« Sie spazierte um den Tisch herum und überlegte ihren nächsten Stoß. Als sie sich wieder herunterbeugte und das Queue auf der linken Hand abstützte, blitzte der Rubin der Nacht an ihrem Mittelfinger auf.
    V wischte sich den Mund mit einer Serviette ab. »Sie wird dich wieder schlagen, Hollywood.«
    »Wahrscheinlich.«
    Leider kam sie aber nicht dazu. Wrath rauschte durch
die Tür, ganz offensichtlich schlecht gelaunt. Sein langes schwarzes Haar, das ihm jetzt fast bis auf den in Leder gehüllten Hintern reichte, wehte hinter ihm her.
    Beth ließ das Queue sinken. »Wie geht’s John?«
    »Keinen blassen Schimmer.« Wrath ging zu ihr und küsste sie auf den Mund, dann auf beiden Seiten ihres Halses auf die Venen. »Er will partout nicht zu Havers gehen. Weigert sich, auch nur in die Nähe der Klinik zu kommen. Jetzt schläft er in Tohrs Büro. Der Junge ist völlig erschöpft.«
    »Was

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