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Black Dagger 07 - Menschenkind

Black Dagger 07 - Menschenkind

Titel: Black Dagger 07 - Menschenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Schock für Marissa, zu fühlen, dass die andere Frau nach ihren Händen griff. »Was ist denn passiert? «
    Als sie langsam den Blick zur Königin emporhob, stockte ihr fast der Atem. Beth wirkte so ehrlich besorgt, so fürsorglich. Mit auch nur einem Hauch von Wärme empfangen zu
werden, war über wältigend, besonders von dieser Frau, die jeden Grund hatte, sie einfach hinauszuwerfen.
    »Marissa, erzähl es mir.«
    Wo sollte sie nur anfangen? »Ich, ähm, ich brauche eine Unterkunft. Ich weiß nicht, wohin ich gehen soll. Ich wurde verstoßen. Ich bin …«
    »Moment mal, langsam. Ganz langsam. Was ist geschehen? «
    Marissa holte tief Luft und berichtete dann eine Kurzversion der Geschichte, eine, die jegliche Erwähnung von Butch vermied. Die Worte sprudelten nur so aus ihr hervor, und ihre schmutzige Botschaft ergoss sich auf den leuchtenden Mosaikboden, befleckte die Schönheit unter ihren Füßen. Die Schande des Erzählens schmerzte sie im Hals.
    »Dann bleibst du bei uns«, verkündete Beth, als sie geendet hatte.
    »Nur einen Tag.«
    »Solange du möchtest.« Beth drückte Marissas Hand. »Egal wie lange.«
    Als Marissa die Augen schloss und versuchte, nicht in Tränen auszubrechen, nahm sie undeutlich ein donnerndes Geräusch wahr. Schwere Stiefel kamen die Treppe herunter.
    Dann erfüllte Wraths tiefe Stimme die riesige Halle. »Was zum Teufel ist hier los?«
    »Marissa zieht bei uns ein.«
    Wieder machte Marissa einen Knicks, nun endgültig ihres Stolzes beraubt, so verletzlich, als wäre sie splitternackt. Nichts zu besitzen und sich der Gnade anderer ausliefern zu müssen, war eine seltsame Form des Schreckens.
    »Marissa, sieh mich an.«
    Wraths harter Tonfall klang so vertraut. So hatte er sie immer angesprochen, jahrhundertelang war sie davon zusammengezuckt.
Verzweifelt schielte sie nach der offenen Tür zum Vorraum, auch wenn ihr inzwischen definitiv keine Zeit mehr bleib, um nach draußen zu fliehen.
    Die hölzerne Tür schlug zu, als hätte der König sie mit seinem Willen geschlossen. »Rede, Marissa.«
    »Lass sie in Ruhe, Wrath«, fauchte die Königin. »Sie hat heute Nacht schon genug durchgemacht. Havers hat sie vor die Tür gesetzt.«
    »Was? Warum?«
    Beth wiederholte kurz das Vorgefallene, und es von einem Dritten zu hören, verstärkte Marissas Demütigung nur noch. Ihr Blick wurde verschwommen, sie hatte Mühe, nicht zusammenzubrechen.
    Und die Schlacht war endgültig verloren, als Wrath sagte: »Herrgott, was für ein Idiot. Natürlich bleibt sie hier.«
    Mit zitternden Händen fing sie die Tränen unter ihren Augen auf und zerrieb sie rasch zwischen den Fingerspitzen.
    »Marissa? Sieh mich an.«
    Sie hob den Kopf. O je, Wrath war noch genau derselbe, das Gesicht zu unbarmherzig, um wirklich attraktiv zu sein. Und diese Sonnenbrille ließ ihn noch einschüchternder wirken. Gedankenverloren bemerkte sie, dass seine Haare viel länger geworden waren, sie reichten ihm jetzt fast bis aufs Gesäß.
    »Ich bin froh, dass du zu uns gekommen bist.«
    Jetzt räusperte sie sich. »Ich wäre dankbar, vorübergehend hierbleiben zu dürfen.«
    »Wo sind deine Sachen?«
    »Sie stehen gepackt bei mir zu Hause – äh, bei meinem Bruder – ich meine, in Havers’ Haus. Ich kam vom Treffen des Princeps -Rates zurück und alles war schon in Kisten verstaut. Aber das kann dort bleiben, bis ich weiß …«
    »Fritz!« Als der Doggen angerannt kam, befahl Wrath:
»Fahr zu Havers und hol Marissas Sachen ab. Nimm besser den Transporter und ein paar Waffen extra mit.«
    Fritz verbeugte sich und eilte dann in einem Tempo los, das sie dem alten Doggen nicht zugetraut hätte.
    Marissa rang nach Worten. »Ich – ich …«
    »Ich zeige dir jetzt dein Zimmer«, schlug Beth vor. »Du siehst aus, als würdest du gleich zusammenklappen.«
    Marissa folgte der Königin zu der großen Freitreppe. Im Gehen blickte sie noch einmal über die Schulter. Wraths Miene war vor Wut verzerrt, sein Kiefer trat stark hervor.
    Sie musste stehen bleiben. »Bist du ganz sicher?«, fragte sie.
    Sein zorniges Funkeln wurde noch stärker. »Dein Bruder hat wirklich ein Talent dafür, mir auf den Geist zu gehen.«
    »Ich möchte dir keine Umstände bereiten …«
    Wrath ließ sie nicht ausreden. »Es ging um Butch, richtig? V hat mir erzählt, dass du bei dem Polizisten warst und ihn zurück ins Leben geholt hast. Lass mich raten – Havers war nicht so begeistert davon, dass du unserem Menschen zu nah gekommen bist, hab ich

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