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Black Dagger 07 - Menschenkind

Black Dagger 07 - Menschenkind

Titel: Black Dagger 07 - Menschenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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das bitteschön funktionieren, wenn dein Bannungsantrag vom Rat angenommen wird? Hüter müssen in der Nähe ihrer …«
    »Ich habe den Antrag nicht gestellt. Und was diesen Menschen betrifft …« Er schüttelte den Kopf. »Dein Leben gehört dir selbst. Und dich zusammen mit einem nackten Mann zu sehen, der gerade eben in einen sexuellen Akt …« Havers’ Stimme versagte, und er musste sich räuspern. »Geh jetzt. Lebe, wie du möchtest. Aber ich werde nicht danebensitzen und zusehen, wie du dich selbst zerstörst.«
    »Havers, das ist doch lächerlich …«
    »Ich kann dich nicht vor dir selbst beschützen.«
    »Havers, Butch ist nicht …«
    »Ich habe den König bedroht, um Vergeltung für deine Ehre zu üben!« Der Klang seiner Stimme prallte von den Wänden ab. »Um dich dann mit diesem Menschen zu sehen! Ich – ich kann dich nicht mehr in meiner Nähe ertragen. Du löst in mir einen solchen Zorn aus, dass ich mir selbst nicht mehr trauen kann. Dieser Zorn lässt mich gewalttätig werden. Er …« Er erschauerte und wandte sich ab. »Die Doggen sind angewiesen, dich abzusetzen, wo auch immer du hinzugehen wünschst. Aber danach werden sie in diesen Haushalt zurückkehren. Du wirst deine eigenen Diener finden müssen.«
    Jedes Gefühl wich aus ihrem Körper. »Ich bin immer noch ein Mitglied des Princeps -Rates. Du wirst mich dort sehen müssen.«
    »Nein, denn niemand verlangt von mir, dir meinen Blick
zu schenken. Und du setzt voraus, dass du im Rat bleiben wirst, was zweifelhaft ist. Wrath wird keinen Grund haben, das Bannungsgesuch abzulehnen. Da du keinen Partner hast und ich nicht als dein Hüter fungieren werde, kann dir niemand die Erlaubnis erteilen, dich draußen aufzuhalten. Nicht einmal deine Blutlinie kann sich über das Gesetz erheben.
    Marissa klappte der Kiefer herunter. Grundgütiger … sie wäre eine Ausgestoßene. Ein wahrhaftiger … Niemand. »Wie kannst du mir das antun?«
    Er blickte über die Schulter. »Ich bin es leid. Ich bin es leid, gegen den Drang anzukämpfen, dich vor deinen eigenen Entscheidungen zu beschützen …«
    »Entscheidungen! Als Frau der Aristokratie darf ich überhaupt nichts selbst entscheiden!«
    »Das ist unwahr. Du hättest Wrath eine richtige Gefährtin sein können.«
    »Er wollte mich nicht! Du wusstest das, du hast ihn doch mit eigenen Augen gesehen! Deshalb wolltest du ihn töten lassen!«
    »Aber inzwischen frage ich mich … warum hat er denn nichts für dich empfunden? Vielleicht hast du dir nicht genug Mühe gegeben, sein Interesse zu wecken.«
    Eine wilde Wut stieg in Marissa auf. Und das Gefühl wurde immer heißer, als ihr Bruder fortfuhr: »Was deine Entscheidungen betrifft: Niemand hat dich gezwungen, dieses Krankenzimmer zu betreten. Du hast selbst entschieden, dort hineinzugehen. Und du hast entschieden … du hättest … nicht bei ihm liegen müssen.«
    »Also darum geht es hier? Um Himmels willen, ich bin immer noch eine Jungfrau.«
    »Jetzt lügst du.«
    Diese drei Worte versetzten ihren Emotionen einen ziemlichen Dämpfer. Während die Hitze sich verflüchtigte, kam
die Klarheit, und zum ersten Mal sah sie ihren Bruder, wie er wirklich war: ein brillanter Kopf, seinen Patienten treu ergeben, seiner geliebten toten Shellan immer noch nachtrauernd … und vollkommen starr. Ein Mann der Wissenschaft und der Ordnung, der die Regeln und die Vorhersagbarkeit liebte und eine genaue Vorstellung davon brauchte, wie das Leben abzulaufen hatte.
    Und ganz eindeutig war er bereit, dieses Weltbild unbedingt zu schützen, auch auf Kosten ihrer Zukunft … ihres Glücks … ihrer selbst.
    »Du hast vollkommen recht«, sagte sie mit einer merkwürdigen Ruhe. »Ich muss wirklich gehen.«
    Sie betrachtete die Kartons mit den Kleidern darin, die sie getragen, den Dingen, die sie gekauft hatte. Dann wandte sie den Blick wieder zu ihm. Er tat dasselbe, starrte die Kisten an, als wöge er das Leben ab, das sie geführt hatte.
    »Die Dürer-Schnitte überlasse ich dir natürlich«, sagte er.
    »Natürlich«, flüsterte sie. »Leb wohl, Bruder.«
    »Für dich bin ich ab jetzt Havers. Nicht Bruder. Niemals wieder Bruder.«
    Er senkte den Kopf und ging aus dem Zimmer.
    In der Stille, die darauf folgte, war die Versuchung groß, sich aufs Bett zu werfen und zu weinen. Aber dazu war keine Zeit mehr. Sie hatte nur noch etwa eine Stunde, bevor es hell wurde.
    Gütige Jungfrau, wohin sollte sie nur gehen?

16
    Als Mr X von seinem Treffen mit Omega auf der anderen Seite

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