Black Dagger 07 - Menschenkind
recht?«
Marissa konnte nur nicken.
»Wie ich schon sagte, dein Bruder geht mir echt auf den Senkel. Butch gehört zu uns, selbst wenn er kein Mitglied der Bruderschaft ist, und jeder, der für ihn sorgt, sorgt für uns. Also kannst du, was mich betrifft, für den verdammten Rest deines Lebens bei uns wohnen.« Wrath stapfte um den Fuß der Treppe herum. »Vergiss Havers. Dieser Idiot. Ich suche V und gebe ihm Bescheid, dass du hier bist. Butch ist zwar nicht da, aber V wird sicher wissen, wo er zu finden ist.«
»O nein, du musst nicht …«
Wrath blieb nicht stehen, er zögerte nicht einmal, was sie daran erinnerte, dass man dem König keine Befehle geben konnte. Nicht einmal, sich keine Sorgen zu machen.
»Tja«, murmelte Beth, »wenigstens ist er im Moment nicht bewaffnet.«
»Es überrascht mich, dass ihn das so mitnimmt.«
»Machst du Witze? Es ist empörend, dich kurz vor Sonnenaufgang vor die Tür zu setzen. Egal, jetzt bringen wir dich erst mal auf dein Zimmer.«
Marissa widersetzte sich dem sanften Zupfen. Du empfängst mich so freundlich. Wie kannst du so …«
»Marissa.« Beths dunkelblaue Augen waren ruhig. »Du hast den Mann gerettet, den ich liebe. Als er angeschossen wurde und mein Blut nicht stark genug war, hast du ihn mit deinem Blut am Leben erhalten. Deshalb möchte ich eines mal klarstellen: Es gibt nichts, absolut nichts, was ich nicht für dich tun würde.«
Der Morgen brach an, und Licht strömte in das Penthouse. Butch wachte auf, voll erigiert und damit beschäftigt, seine Hüften an einem Knäuel aus Satinlaken zu reiben. Er war schweißgebadet, seine Haut hyperempfindlich, die Erektion pochend.
Benommen, orientierungslos wusste er nicht, was Realität war und was nur Hoffnung. Er griff nach unten. Löste den Gürtel. Vergrub die Hand in den Boxershorts.
Bilder von Marissa wirbelten in seinem Kopf herum, halb der Wunschtraum, in dem er sich so herrlich verloren hatte, halb die Erinnerung an sie. Seine Hand fand einen Rhythmus, er war sich nicht sicher, ob er sich selbst liebkoste … Vielleicht war sie es … Gott, er wollte, dass sie es war.
Er schloss die Augen und bog den Rücken durch. O ja, das war so gut.
Doch dann wachte er richtig auf.
Als ihm bewusst wurde, was er da tat, wurde er böse. Wütend auf sich selbst und das, was hier ablief, bearbeitete er sein Geschlecht unsanft, bis er bellend einen Kraftausdruck
ausstieß und ejakulierte. Man konnte es nicht einmal einen Orgasmus nennen. Es war mehr, als hätte sein Schwanz laut geflucht.
Ihm war fast schlecht vor Angst, als er die Luft anhielt und auf seine Hand blickte.
Dann sackte er erleichtert in sich zusammen. Wenigstens eine Sache war wieder normal.
Nachdem er die Hose ausgezogen und sich mit der Boxershorts abgewischt hatte, ging er ins Badezimmer und stellte die Dusche an. Unter dem Wasserstrahl konnte er nur an Marissa denken. Er vermisste sie mit einer stechenden Begierde, einer Art sehnsüchtigem Schmerz, der ihn an die Zeit vor einem Jahr erinnerte, als er mit dem Rauchen aufgehört hatte.
Nur leider gab es gegen diese Sucht keine Pflaster.
Gerade, als er mit einem Handtuch um die Hüften aus dem Badezimmer kam, klingelte sein neues Handy. Hektisch wühlte er in den Kissen, bis er es endlich fand.
»Ja, V?«, rasselte er. O Mann, seine Stimme war morgens immer total im Eimer, so auch heute. Er klang wie ein stotternder Motor, der nicht anspringen wollte.
Das war also schon die zweite Normalität zu seinen Gunsten.
»Marissa ist bei uns eingezogen.«
»Was?« Er sank auf die Matratze. »Wovon zum Teufel sprichst du?«
»Havers hat sie rausgeworfen.«
»Meinetwegen?«
»Ganz genau.«
»Dieser Scheißkerl …«
»Sie ist hier auf dem Anwesen, also mach dir keine Sorgen um ihre Sicherheit. Aber sie ist völlig fertig.« Eine lange Pause entstand. »Bulle? Bist du noch dran?«
»Ja.« Butch ließ sich aufs Bett fallen. Musste feststellen,
dass seine Muskeln zuckten, so stark war sein Bedürfnis, bei ihr zu sein.
»Wie ich schon sagte, es geht ihr gut. Soll ich sie heute Nacht zu dir bringen?«
Butch legte die Hand über die Augen. Die Vorstellung, dass jemand ihr wehgetan hatte, machte ihn geradezu wahnsinnig. Bis zur Gewalttätigkeit.
»Butch? Hallo?«
Als Marissa sich in das Himmelbett legte, zog sie die Decke bis zum Hals hoch und wünschte, sie wäre nicht nackt. Das Blöde war nur, dass sie keine Kleider dabeihatte.
Natürlich würde sie hier niemand belästigen, aber
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