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Black Dagger 08 - Vampirherz

Black Dagger 08 - Vampirherz

Titel: Black Dagger 08 - Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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mittendrin ist.«
    Mit einer kraftvollen Bewegung kam er auf die Füße. »Deshalb will ich … wollte ich das tun. Es ging nicht nur um dich.«
    Dann ging er zu einem Fenster und schob den blassblauen Samtvorhang davor zur Seite. Der Schein einer Schreibtischlampe fiel auf sein Gesicht, seine muskulösen Schultern, die massige Brust, während er in die Nacht starrte. Und auf das goldene Kreuz, das über seinem Herzen hing.
    Welche Sehnsucht ihn quälte, als er so aus dem Fenster sah. Eine Sehnsucht, die seine Augen fast zum Glühen brachte.
    Sie dachte an die Nacht, als sie von Rehvenge getrunken hatte. Er war so traurig, so verletzt, so gelähmt gewesen.
    Er zuckte die Achseln. »Aber, weißt du, manchmal bekommt man eben einfach nicht, was man will. Also arrangiert man sich damit und macht weiter.« Er drehte sich zu ihr um. »Wie ich schon sagte, wenn du es nicht willst, werde ich es nicht tun.«

12
    Butch wandte den Blick von Marissa ab und schaute wieder in die Dunkelheit. Vor dem pechschwarzen Hintergrund der Nacht sah er Bilder seiner Familie, Schnappschüsse, die seine Augen zum Brennen brachten. Du großer Gott, nie zuvor hatte er die ganze Geschichte in Worte gefasst. Und er war fest davon überzeugt gewesen, dass er das niemals tun würde.
    Kein besonders schöner Anblick, das Ganze.
    Was ein weiterer Grund dafür war, dass er durch die Transition hatte gehen wollen. Er hätte einen zweiten Versuch gut gebrauchen können. Die Wandlung wäre doch wie eine Neugeburt gewesen, oder? Ein neuer Anfang, durch den er ein anderer sein konnte, ein … besserer Mann. Und außerdem gereinigt. Eine Art Taufe durch das Blut.
    Verdammt, wie sehr er danach hungerte, die Vergangenheit hinter sich zu lassen: Seine Kindheit, die Dinge, die er als Erwachsener getan hatte, den ganzen Mist mit Omega und den Lessern.

    Und er war so nah dran gewesen. »Ja, äh, ich sage nur schnell Wrath und den anderen Bescheid, dass wir nicht …«
    »Butch, ich …«
    Er schnitt ihr das Wort ab, indem er zur Tür ging und diese öffnete. Seine Brust brannte, als er den König und V ansah. »Sorry, Freunde, es gibt eine kleine Änderung im Plan.«
    »Was werdet ihr mit ihm machen?« Marissas Stimme war laut und schneidend.
    Butch blickte über die Schulter. Ihre Miene war so finster, wie er sich fühlte.
    »Also?«, fragte sie. »Was werdet ihr mit ihm machen?«
    Wrath nickte V zu. »Vishous, dafür bist du zuständig.«
    Vs Antwort war sachlich, und kam direkt auf den Punkt. Entsetzlich.
    Scheiße, jeder Plan, der mit den Worten endete »Und dann beten wir« klang nicht gerade wie ein Trip nach Disneyland.
    »Wo würdet ihr es tun?«, wollte sie wissen.
    »Unten im Trainingszentrum«, erwiderte V. »Der Geräteraum hat einen separaten Erste-Hilfe-Bereich.«
    Ein ausgedehntes Schweigen entstand, währenddessen Butch Marissa unverwandt ansah. Sie wollte doch wohl nicht …
    »In Ordnung«, sagte sie. »Wann machen wir es?«
    Butch fielen fast die Augen aus dem Kopf. »Baby …?«
    Ihr Blick blieb auf V geheftet. »Wann?«
    »Morgen Nacht. Seine Chancen sind höher, wenn er sich vorher von der Regression erholen kann.«
    »Dann also morgen Nacht.« Marissa schlang die Arme um sich.
    V nickte und wandte sich dann an Butch. »Ich könnte mir vorstellen, dass ihr beide heute ein bisschen für euch sein
wollt. Ich schlafe im Haupthaus, dann seid ihr in der Höhle ungestört.«
    Butch war so perplex, dass er überhaupt nichts mehr kapierte. »Marissa, bist du dir ganz …«
    »Ja, ich bin mir sicher. Und ich habe schreckliche Angst.« Sie schob sich an ihm vorbei zur Tür. »Und jetzt würde ich gern ins Pförtnerhaus gehen, wenn du nichts dagegen hast.«
    Er schnappte sich sein Hemd und rannte ihr nach.
    Im Gehen nahm er ihren Ellbogen – hatte dabei aber eher den Eindruck, als führte sie ihn.
     
    In der Höhle angekommen, konnte Butch Marissas Stimmung nicht deuten. Sie war still, war aber über den Innenhof marschiert wie ein Soldat. Sie strahlte pure Kraft und Konzentration aus.
    »Ich würde gern etwas trinken«, erklärte sie, als er die Tür hinter ihnen schloss.
    »Gut.« Das wenigstens sollte er geregelt kriegen. Zumindest, falls sie irgendetwas außer Schnaps im Haus hatten.
    Er ging in die Küche und zog die Kühlschranktür auf. Himmel, lauter Pizzakartons und Fast-Food-Tüten in unterschiedlich weit fortgeschrittenen Stadien der Verwesung. Senftütchen. Ein Schluck Milch, der inzwischen steinhart geronnen war. »Ich bin nicht

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