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Black Dagger 08 - Vampirherz

Black Dagger 08 - Vampirherz

Titel: Black Dagger 08 - Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Lächeln. »Aber Gott muss gemerkt haben, dass ich mir im Hinblick auf ihn nicht so ganz sicher war, denn daraus wurde nichts. Im folgenden Herbst dann wurde meine Schwester Janie ermordet.« Als Marissa leise keuchte, deutete er auf seinen Rücken. »Daher das Tattoo auf meinem Rücken. Ich zähle die Jahre, seit sie weg ist. Ich war der Letzte, der sie lebend gesehen hat, bevor sie zu diesen Jungs ins Auto stieg, die sie hinter unserer Schule … schändeten.«
    »Butch, es tut mir so …«
    »Nein, lass mich mir das von der Seele reden, okay? Es ist wie ein Güterzug, jetzt wo er sich einmal bewegt, kann man ihn nicht stoppen.« Er ließ das Kreuz wieder fallen und fuhr sich mit der Hand durch das Haar. »Nachdem sie Janies Leiche gefunden hatten, fasste mein Vater mich nie wieder an. Kam nicht mal mehr in meine Nähe. Sah mich nicht an. Sprach auch nicht mit mir. Meine Mutter drehte kurz darauf durch, und sie steckten sie in eine geschlossene Anstalt. Ungefähr um die Zeit fing ich an zu trinken. Trieb mich auf der Straße rum. Probierte Drogen aus. Geriet in Prügeleien. Die Familie schleppte sich irgendwie weiter. Die Veränderung meines Vaters allerdings habe ich nie begriffen. Jahrelang schlägt er mich und dann – passiert nichts mehr.«
    »Ich bin froh, dass er aufgehört hat, dich zu schlagen.«
    »Für mich machte es keinen Unterschied. Darauf zu warten, eine geknallt zu kriegen, war genauso schlimm, wie tatsächlich versohlt zu werden. Und nicht zu wissen, warum … Aber am Ende habe ich es herausbekommen. Auf dem Junggesellenabschied meines ältesten Bruders. Ich war damals ungefähr zwanzig und wohnte schon in Caldwell, weil ich meine Stelle bei der hiesigen Polizei angetreten hatte. Wie
dem auch sei, ich war wegen der Party nach Boston gefahren. Wir waren alle in einem Haus mit einer Menge Stripperinnen versammelt. Mein Vater gab sich mit Bier richtig die Kante, ich sniefte Koks und schüttete mir Scotch rein. Die Party ging zu Ende, und ich war völlig jenseits von Gut und Böse. Ich hatte ziemlich viel Koks intus. Mannomann, in der Nacht war ich so was von draufgeschickt. Also, Dad ging, er sollte von irgendjemandem im Auto mitgenommen werden. Und ganz plötzlich musste ich mit dem Scheißkerl reden.
    Ich lief ihm bis auf die Straße nach, aber er hat mich einfach ignoriert. Also habe ich ihn einfach vor allen Gästen am Kragen gepackt und hochgehoben. Ich war nicht mehr zurechnungsfähig. Und dann ging ich auf ihn los, sagte ihm, was für ein beschissener Vater er mir gewesen sei; wie überrascht ich war, als er aufhörte mich zu verprügeln, weil es ihm doch immer so viel Spaß gemacht habe. Ich brüllte immer weiter, bis mir mein alter Herr plötzlich direkt in die Augen blickte. Da wurde ich stocksteif. In seinen Augen lag der totale Horror. Er hatte Angst vor mir. Dann sagte er: Ich habe dich in Ruhe gelassen, damit du nicht noch mehr meiner Kinder umbringst. Und ich fragte: Wovon zum Teufel sprichst du? Da fängt er an zu heulen und faselt: Du wusstest, dass sie mein Liebling war. Das wusstest du, und deshalb hast du sie zu den Jungs in das Auto geschickt. Du wusstest genau, was passieren würde.« Noch immer schien Butch fassungslos. »Mann, alle haben es gehört. Die ganzen besoffenen Besucher. Mein ältester Bruder auch. Mein Vater dachte tatsächlich, ich hätte meine Schwester umbringen lassen, um mich an ihm zu rächen.«
    Marissa versuchte, ihn zu umarmen, aber er entzog sich ihr. »Ich fahre nicht mehr nach Hause. Nie mehr. Mein letzter Stand der Dinge ist, dass meine Eltern jedes Jahr eine Zeit lang in Florida sind, den Rest des Jahres aber immer noch in unserem Haus verbringen. Dass zum Beispiel das Baby meiner Schwester Joyce gerade getauft wurde, weiß
ich nur, weil ihr Mann mich angerufen hat, weil er wohl ein schlechtes Gewissen hatte.
    Also, Marissa, so sieht es bei mir aus. Mein gesamtes Leben lang hat mir etwas gefehlt. Immer schon war ich anders als die anderen Leute, nicht nur in meiner Familie, auch bei den Cops. Ich passte nie richtig irgendwo rein – bis ich die Bruderschaft getroffen habe. Bis ich deinesgleichen kennenlernte, und jetzt weiß ich auch, warum. Ich war ein Fremder unter den Menschen.« Jetzt fluchte er leise. »Ich wollte die Wandlung nicht nur deinet-, sondern auch meinetwegen. Weil ich dachte, dass ich dann … der sein könnte, der ich eigentlich sein soll. Mein ganzes Leben lang habe ich am Rand gelebt. Ich wollte einfach gerne wissen, wie es

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