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Black Dagger 08 - Vampirherz

Black Dagger 08 - Vampirherz

Titel: Black Dagger 08 - Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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unserer Spezies. Zunächst steht es per Verfahrensregelung den nicht stimmberechtigten Mitgliedern frei, Stellung zu nehmen.«
    Rasch äußerten alle ihre Zustimmung … außer Rehvenge. Der seine Ansichten dennoch äußerst deutlich machte.
    In der auf seine knappe Ablehnung des Gesuchs folgenden Pause konnte Marissa Havers’ Blick auf sich spüren. Sie machte den Mund nicht auf.
    »Sehr gut, verehrte Anwesende«, schloss der Leahdyre. »Nun werde ich das Register der sechs Stimmberechtigten aufrufen.« Bei jedem Namen, der verlesen wurde, erhob
sich der entsprechende Princeps, gab die Zustimmung seiner oder ihrer Blutlinie und setzte das Siegel des Familienrings auf das Pergament. Das geschah reibungslos fünf Mal hintereinander. Und dann wurde der letzte Name aufgerufen. »Havers, Sohn des Wallen, Enkel des …«
    Als ihr Bruder sich von seinem Stuhl erhob, klopfte Marissa vernehmlich mit den Fingerknöcheln auf den Tisch. Die Augen aller Anwesenden wandten sich zu ihr. »Falscher Name.«
    Der Leahdyre riss seine Augen so weit auf, dass sie sicher war, er könnte seinen eigenen Rücken sehen. Und er war derart entgeistert über ihre Unterbrechung, dass er sprachlos zuließ, wie sie lächelte und einen Seitenblick zu Havers warf. »Du darfst dich setzen, Arzt«, sagte sie.
    »Ich muss doch sehr bitten«, stammelte der Leahdyre.
    Marissa stand auf. »Es ist so lange her, seit wir zuletzt eine solche Abstimmung abgehalten haben – seit dem Tod von Wraths Vater kam das nicht mehr vor.« Jetzt beugte sie sich nach vorn, die Hände auf den Tisch gestützt, und durchbohrte den Leahdyre mit einem festen Blick. »Damals, vor Jahrhunderten, lebte mein Vater noch und gab die Stimme unserer Familie ab. Daraus resultiert wohl deine Verwirrung. «
    Der Leahdyre blickte in Panik zu Havers. »Vielleicht möchtest du deiner Schwester mitteilen, dass sie gegen die Ordnung …«
    Marissa ließ ihn nicht ausreden. »Ich bin nicht mehr seine Schwester, zumindest hat er mich das wissen lassen. Obwohl wir uns sicher alle einig sind, dass die Abstammung des Blutes unveränderlich ist. Wie auch die Abfolge der Geburten.« Sie lächelte kühl. »Wie es der Zufall will, wurde ich elf Jahre vor Havers geboren. Was bedeutet, dass ich älter bin als er. Was wiederum bedeutet, er kann sich hinsetzen, denn als das älteste noch lebende Mitglied meiner Familie besitze
ich das Stimmrecht unserer Blutlinie. Und in diesem Falle stimme ich … ganz entschieden gegen den Antrag.«
    Jetzt brach Chaos aus. Totale Konfusion.
    Nur Rehv saß mittendrin, lachte und klatschte in die Hände. »Verflucht noch mal, Frau. Du bist einfach der Hammer. «
    Marissa empfand wenig Freude an dem kleinen Machtspielchen, aber sie war erleichtert. Die Abstimmung musste einstimmig ausfallen, sonst verlief das alberne Gesuch im Sande. Und dank ihr passierte nun exakt das.
    »O mein Gott«, sagte jemand.
    Als hätte sich mitten im Fußboden ein Loch aufgetan, wurde jegliches Geräusch aus dem Raum gesaugt. Marissa drehte sich um.
    Im Türrahmen der Bibliothek ragte Rhage auf und hielt einen jungen Vampir am Kragen. Hinter ihm standen Vishous … und Butch.

23
    Butch gab sich die allergrößte Mühe, Marissa nicht allzu offen anzustarren. Was ihm schwerfiel. Besonders, da sie direkt neben Rehvenge saß.
    Um sich abzulenken, sah er sich um. Das Treffen bestand praktisch nur aus arroganten Schnöseln. Man hätte glauben können, es handle sich um ein politisches Gipfeltreffen, hätten sich nicht alle so in Schale geworfen, besonders die Frauen. Die Klunker von Elizabeth Taylor waren ein Dreck gegen das, was diese Tussis trugen.
    Und dann platzte die nächste Bombe.
    Der Typ am Kopfende des Tisches drehte den Kopf, erspähte Lash und wurde kalkweiß. Ganz langsam kam er auf die Füße, schien aber seine Stimme verloren zu haben. Wie jeder andere im Raum.
    »Wir müssen uns unterhalten, Sire«, sagte Rhage und schüttelte Lash ordentlich durch. »Über die außerschulischen Aktivitäten dieses Knaben hier. Deines Sohnes«
    Rehvenge stand auf. »Und wie wir das müssen.« Das
sprengte die Versammlung wie eine Axt einen Eisblock. Lashs Vater sauste aus der Bibliothek und scheuchte Rhage, Rehvenge und den Jungen in einen Salon. Er wirkte, als würde er vor Scham am liebsten im Boden versinken. Gleichzeitig erhoben sich die vornehmen Gäste vom Tisch und stellten sich zu Grüppchen zusammen. Keiner von ihnen wirkte besonders glücklich, und die meisten warfen Marissa böse Blicke

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