Black Dagger 08 - Vampirherz
Haut eines Iren bewahrheitet, der zu einem Vampir geworden war. Danke, Gott.
Mr X machte einen zögerlichen, verzweifelten Schritt nach vorn. Jetzt … jetzt fände er den Frieden, nach dem er suchte, sein Schlupfloch hatte sich aufgetan, seine Freiheit war gesichert. O’Neal war derjenige.
Da wurde Mr X plötzlich von einem Bruder mit Ziegenbärtchen und Tätowierungen im Gesicht abgefangen. Der große Kerl kam wie ein Rammbock aus dem Nichts gestürzt und versetzte X einen solchen Schlag, dass seine Knie nachgaben. Sie rangen miteinander, doch X hatte Todesangst, dass er erstochen würde, statt von O’Neal verschlungen zu werden. Weswegen er, als noch ein weiterer Jäger sich ins Getümmel und auf den Bruder stürzte, den Schauplatz verließ und das Weite suchte.
Omegas Ruf war inzwischen ein brüllender Befehl, das
grausige Kitzeln ein Prasseln auf seiner Haut, doch Mr X antwortete nicht. Er würde sich heute Nacht töten lassen. Aber nur auf die richtige Art und Weise.
Butch hob den Kopf von dem Aschehäufchen, das sein letztes Opfer gewesen war und musste heftig, krampfartig würgen. Er fühlte sich wie damals, als er in der Klinik erwacht war. Verseucht. Befleckt. Zu schmutzig, um je wieder reingewaschen werden zu können.
Was, wenn er zu viel geschluckt hatte? Was, wenn er den Punkt erreicht hatte, an dem es kein Zurück mehr gab?
Während er sich übergab, spürte er V näher kommen, auch wenn er ihn nicht sehen konnte. Mühsam hob er den Kopf und ächzte: »Hilf mir …«
»Das werde ich, Trahyner. Gib mir deine Hand.« Als Butch sie verzweifelt ausstreckte, zog Vishous sich den Handschuh ab und umklammerte die Finger seines Freundes so fest er konnte. Vs Energie, dieses wunderschöne, weiße Licht floss an Butchs Arm herab und strömte in einem Schwall durch ihn hindurch, reinigend, erneuernd.
Verbunden durch die ineinander verschränkten Hände wurden sie wieder zu den zwei Hälften, dem Licht und der Dunkelheit. Dem Zerstörer und dem Retter. Ein Ganzes.
Butch nahm alles, was V ihm zu geben hatte. Und als es vorbei war, wollte er nicht loslassen, aus Angst, das Böse könnte irgendwie zurückkehren, wenn die Verbindung unterbrochen würde.
»Alles okay bei dir?«, fragte V sanft.
»Jetzt schon.« Meine Güte, seine Stimme war noch heiserer geworden von dem ganzen Inhalieren. Oder vielleicht auch vor Dankbarkeit.
V zupfte an seinem Arm, und Butch kam mit Schwung auf die Füße. Als er sich rückwärts an die Hauswand fallen ließ, stellte er fest, dass der Kampf vorüber war.
»Ganz ordentlich für einen Zivilisten«, bemerkte Rhage.
Butch warf einen Blick nach links, da er glaubte, er wäre gemeint. Doch dann entdeckte er Rehvenge. Der Vampir bückte sich vorsichtig und hob ein Futteral auf. Mit einer eleganten Bewegung ließ er das Schwert mit der roten Klinge wieder in die Scheide gleiten. Ach so – der Stock war auch eine Waffe.
»Danke«, entgegnete Rehv. Dann wandten sich seine Amethystaugen an Butch.
Als ihre Blicke sich trafen, wurde Butch bewusst, dass sie sich seit der Nacht, in der er Marissa genährt hatte, nicht mehr begegnet waren.
»Hey, Mann.« Butch streckte ihm den Arm entgegen.
Schwer auf seinen Stock gestützt kam Rehvenge auf ihn zu. Als sie sich die Hände schüttelten, atmeten alle Anwesenden auf.
»Also, Bulle«, begann Rehvenge, »was dagegen, wenn ich frage, was du da mit den Jägern angestellt hast?«
Ein Winseln unterbrach das Gespräch, und alle Köpfe wandten sich dem Müllcontainer gegenüber zu.
»Ihr könnt jetzt rauskommen, Jungs«, sagte Rhage. »Die Luft ist rein.«
Der blonde Angeber und sein gemieteter Schläger schlurften ins Licht. Beide sahen aus, als hätten sie eine Runde in der Geschirrspülmaschine hinter sich: Trotz der Kälte waren sie nass vor Schweiß, Haare und Klamotten waren völlig zerfetzt.
Rehvenges harte Miene zeigte Erstaunen. »Lash, warum bist du denn nicht beim Training? Dein Vater bekommt einen Anfall, wenn er hört, dass du hier bist statt …«
»Er nimmt sich eine kleine Auszeit vom Unterricht«, murmelte Rhage trocken.
»Um Drogen zu dealen«, ergänzte Butch. »Schau mal in seine Taschen.«
Rhage ging hinüber, um ihn zu filzen, und Lash war viel zu geschockt, um zu protestieren. Das Ergebnis war ein Bündel Scheine, so dick wie der Kopf des Burschen sowie eine Handvoll Zellophanpäckchen.
Rehvs Augen leuchteten vor Wut violett auf. »Gib mir das Zeug, Hollywood – das Pulver, nicht das Grüne.« Als
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