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Black Dagger 08 - Vampirherz

Black Dagger 08 - Vampirherz

Titel: Black Dagger 08 - Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Rhage seinem Wunsch nachkam, riss Rehv eines der Tütchen auf, leckte sich den Finger ab und steckte ihn hinein. Dann hielt er ihn sich an die Zunge, zog eine Grimasse und spuckte aus. Er hielt dem Jungen seinen Stock ins Gesicht. »Du bist hier nicht mehr willkommen.«
    Diese kleine Ansage schien Lash aus seiner Erstarrung zu rütteln. »Warum nicht? Das ist ein freies Land.«
    »Zuallererst ist das hier mal mein Haus, darum. Nicht, dass ich noch einen zweiten Grund bräuchte – aber zweitens möchte ich wetten, dass du für die ganzen Überdosen in meinem Laden in letzter Zeit verantwortlich bist. Also, wie schon gesagt: Du bist hier nicht mehr willkommen. Ich lasse mir doch von Pissern wie dir nicht das Geschäft kaputtmachen. « Rehv stopfte sich die Tütchen in die Manteltasche und blitzte Rhage an. »Was willst du mit ihm machen?«
    »Ihn nach Hause fahren.«
    Rehv lächelte kalt. »Wie praktisch für uns alle.«
    Urplötzlich schaltete Lash auf Winselmodus. »Aber wir werden doch meinem Vater nicht erzählen …«
    »Alles werden wir ihm erzählen«, zischte Rehvenge. »Glaub mir, dein Daddy wird verdammt noch mal alles erfahren. «
    Lashs Knie zitterten. Und dann gingen dem großen Macker die Lichter aus.
     
    Marissa betrat den Raum, in dem das Treffen des Princeps -Rates stattfand. Es war ihr egal, dass sie zum ersten Mal von allen angesehen wurde.

    Andererseits hatte sie auch noch nie Hosen getragen oder ihre Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. Überraschung.
    Sie nahm Platz, klappte ihre nagelneue Aktenmappe auf und blätterte durch Bewerbungen von Hausmeistern. Obwohl sie eigentlich nicht viel wahrnahm. Sie war erschöpft, nicht nur von der Arbeit und dem Stress, sondern weil sie trinken musste. Und zwar bald.
    Allein bei der Vorstellung wurde ihr übel vor Kummer, und sie versank in Gedanken an Butch. Als sie ihn vor sich sah, kehrte dieses hartnäckige, dunstige Echo in ihrem Hinterkopf zurück. Es war wie ein kleines Glöckchen, das klingelte und sie an etwas erinnerte … nur was?
    Eine Hand landete auf ihrer Schulter. Sie zuckte zusammen und sah sich Rehv gegenüber, der sich neben sie setzte.
    »Ich bin’s nur.« Seine Amethystaugen tasteten ihr Gesicht und ihre Haare ab. »Es tut gut, dich zu sehen.«
    »Dich auch.« Sie lächelte und wandte dann den Kopf ab. Ob sie wohl wieder auf sein Blut zurückgreifen müsste? Ach … Mist. Natürlich müsste sie das.
    »Was ist los, Tahlly? Geht es dir gut?«, fragte er sanft. Die Frage war so beiläufig, dass sie das unheimliche Gefühl hatte, er würde ihren Kummer und den Grund dafür ganz genau kennen. Irgendwie wusste er immer so gut, wie es in ihrem Inneren aussah.
    Gerade, als sie etwas erwidern wollte, sauste der Hammer des Leahdyre auf das andere Ende des schimmernden Tischs herab. »Ich möchte um eure Aufmerksamkeit bitten.«
    Die Stimmen in der Bibliothek verstummten rasch, und Rehv lehnte sich in seinem Stuhl zurück, einen gelangweilten Blick auf dem harten Gesicht. Mit eleganten, kräftigen Händen wickelte er sich den Zobelmantel um die Beine, als läge die Temperatur im Raum bei minus dreißig Grad statt der wohligen einundzwanzig.

    Marissa klappte ihre Mappe zu und ließ sich zurücksinken. Ihr fiel auf, dass sie die gleiche Haltung angenommen hatte wie er, nur ohne den Pelz. Du meine Güte, dachte sie. Wie sehr sich doch alles verändert hat. Früher war sie so eingeschüchtert von all diesen Vampiren gewesen. Geradezu verängstigt in ihrer Gegenwart. Wenn sie sich jetzt unter den ganzen kostbar gekleideten Frauen und förmlich gewandeten Männern umsah, war sie nur … angeödet. Heute Nacht schienen die Glymera und der gesamte Princeps -Rat nichts als ein antiquierter gesellschaftlicher Albtraum ohne Relevanz für ihr Leben zu sein. Gott sei Dank.
    Der Leahdyre lächelte und nickte einem Doggen zu, der nach vorn trat. In den Händen des Dieners befand sich ein Blatt Pergament, das auf ein Ebenholzbrett aufgezogen war. Lange Seidenbänder hingen von dem Dokument herab, die bunten Farben repräsentierten die sechs ursprünglichen Familien. Das Seidenband von Marissas Linie war blassblau.
    Jetzt blickte sich der Leahdyre in der Runde um, geflissentlich musterte er Marissa. »Nun da der gesamte Rat sich versammelt hat, würde ich gern unseren ersten Tagesordnungspunkt besprechen, betreffend die Verabschiedung der Empfehlung an den König in der Angelegenheit der obligatorischen Bannung aller nicht vereinigter weiblichen Angehörigen

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