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Black Dagger 09 - Seelenjäger

Black Dagger 09 - Seelenjäger

Titel: Black Dagger 09 - Seelenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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seiner Seite gewesen. Es hatte in der Zwischenzeit kein Schichtwechsel stattgefunden, und alle an Vs OP Beteiligten waren noch vor Ort und konnten blank geschrubbt werden. Keine dieser Schwestern würde eine klare Erinnerung an das haben, was sie bei dem Eingriff gesehen hatte.
    Natürlich war es keine perfekte Ausradierung. Es gab Leute, die er nicht hatte erreichen können, und vielleicht auch Hilfsprotokolle, die ausgedruckt worden waren. Doch das war nicht sein Problem. Die Ungereimtheiten, die nach Vs Verschwinden noch blieben, würden im hektischen Alltag eines geschäftigen städtischen Krankenhauses untergehen. Selbst wenn sich noch Nachfragen nach der Patientenversorgung ergäben, wäre V schon längst nicht mehr aufzuspüren, und das allein zählte.
    Als Phury mit dem Computer fertig war, joggte er den Flur hinunter. Unterwegs kümmerte er sich noch um die Überwachungskameras, die in regelmäßigen Abständen in die Decke eingelassen waren, so dass sie nur mehr Schnee zeigen würden.
    Er erreichte die Tür zu Zimmer sechs genau, als sie sich öffnete. Vishous sah aus wie der Tod, er hing bleich und wackelig in Butchs Armen. Er schien Schmerzen zu haben
und hatte den Kopf an Butchs Hals vergraben. Doch er atmete noch, und seine Augen waren offen.
    »Ich trage ihn«, sagte Phury, da Butch beinahe genauso schlecht aussah.
    »Ich hab ihn schon. Kümmere du dich um die Personalkrise schalt die Überwachungskameras aus.«
    »Was für eine Personalkrise?«
    »Wart’s ab«, murmelte Butch und steuerte auf einen Notausgang am Ende des Korridors zu.
    Den Bruchteil einer Sekunde später bekam Phury hautnah mit, was der Bruder mit der Krise gemeint hatte: Rhage kam in den Flur, mit einer zeternden Frau im Schwitzkasten. Sie wehrte sich mit Zähnen und Klauen, das gedämpfte Gebrüll legte nahe, dass sie über den Wortschatz eines Fernfahrers verfügte.
    »Du musst sie ausknocken, mein Bruder«, sagte Rhage. Dann knurrte er: »Ich will ihr nicht wehtun, und V hat gesagt, sie muss mit.«
    »Das war aber nicht als Entführungsaktion geplant.«
    »Zu spät. Und jetzt bring sie zum Schweigen, wenn’s denn möglich wäre«, grunzte Rhage. Seine Hand ließ ihren Mund los und hielt einen der um sich schlagenden Arme fest.
    Ihre Stimme ertönte laut und deutlich. »Ich lasse nicht zu, dass …«
    Phury nahm ihr Kinn in die Hand und zwang ihren Kopf nach oben. »Ganz ruhig«, sagte er sanft. »Einfach lockerlassen. «
    Er sah ihr direkt in die Augen und zwang ihr Ruhe auf … Ruhe … Ruhe –
    »Leck mich!«, schrie sie. »Ich lasse nicht zu, dass ihr meinen Patienten umbringt!«
    Okay, so ging das nicht. Hinter dieser randlosen Brille und den dunkelgrünen Augen steckte ein starker Geist. Also fuhr er fluchend die schweren Geschütze auf und schaltete
sie mental komplett ab. Sie sackte in sich zusammen wie ein nasses Handtuch.
    Phury zog ihr die Brille ab, klappte sie zusammen und steckte sie sich in die Brusttasche seiner Jacke. »Jetzt lasst uns hier abhauen, bevor sie wieder zu sich kommt.«
    Rhage warf sich die Frau wie einen Schal über die breite Schulter. »Hol ihre Handtasche aus dem Zimmer.«
    Phury schlüpfte durch die Tür, schnappte sich eine große Ledertasche und die Akte mit der Aufschrift KLOSNICK, dann verließ er schleunigst den Raum. Als er wieder in den Flur kam, lief Butch gerade einer Schwester in die Arme, die aus einem Krankenzimmer getreten war.
    »Was machen Sie da!«, rief die Frau.
    Phury sprang vor sie, versetzte sie mit seinem Blick in Stupor und pflanzte ihr das dringende Bedürfnis in den Stirnlappen, zu einer Besprechung zu gehen. Als er den Rest seines Teams wieder einholte, war die Frau auf Rhages Schulter schon wieder im Begriff, die Kontrolle über ihren Geist abzuschütteln, sie warf den Kopf vor und zurück, der im Rhythmus von Rhages Schritten auf und ab hüpfte.
    Als sie den Notausgang des Treppenhauses erreichten, bellte Phury: »Bleib mal kurz stehen, Rhage.«
    Der Bruder befolgte den Befehl unverzüglich, und Phury legte der Ärztin die Hand seitlich um den Hals und schickte sie mit einem Druckgriff ins Land der Träume.
    »Die ist weg. Alles paletti.«
    Sie nahmen die Hintertreppe und gaben Gas. Vishous’ rasselnder Atem bezeugte, wie heftig die Sprintaktion für ihn war, aber er war so beinhart wie immer, obwohl er die Farbe von Erbsensuppe angenommen hatte.
    Jedes Mal, wenn sie an einem Treppenabsatz anlangten, machte sich Phury an den Überwachungskameras zu schaffen,

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