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Black Dagger 09 - Seelenjäger

Black Dagger 09 - Seelenjäger

Titel: Black Dagger 09 - Seelenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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schickte einen Stromstoß durch die Geräte, so dass sie den Geist aufgaben. Seine große Hoffnung war, es bis zum
Escalade zu schaffen, ohne sich mit einem Haufen Wachleuten anlegen zu müssen. Menschen standen niemals im Fadenkreuz der Bruderschaft. Doch abgesehen davon würden sie vor nichts haltmachen, falls die Vampire Gefahr liefen, entdeckt zu werden. Und da das Hypnotisieren größerer Gruppen erregter und aggressiver Menschen eine niedrige Erfolgsquote hatte, blieb dann nur der Kampf. Und für sie der Tod.
    Acht Stockwerke weiter unten flachte das Treppenhaus ab, und Butch blieb vor einer Eisentür stehen. Der Schweiß strömte ihm über das Gesicht, und er schwankte, doch sein Blick war ungerührt wie der eines Soldaten: Er würde seinen Kumpel hier rausholen, und nichts würde sich ihm in den Weg stellen, nicht einmal seine eigene körperliche Schwäche.
    »Ich kümmere mich um die Tür«, sagte Phury und stellte sich an die Spitze ihres Trupps. Nachdem er die Alarmanlage unschädlich gemacht hatte, hielt er die schwere Tür für die anderen auf. Hinter der Schwelle verzweigte sich ein Labyrinth von Versorgungsgängen.
    »Ach du Scheiße«, murmelte er. »Wo zum Henker sind wir?«
    »Keller.« Der Ex-Cop marschierte voran. »Kenn ich gut. Hier ist das Leichenschauhaus. Hab in meinem alten Job viel Zeit hier verbracht.«
    Etwa hundert Meter weiter führte Butch sie in einen niedrigen Gang, der eher einem Schacht ähnelte und voller Heizungsrohre steckte. Und dann standen sie davor: Rettung in Form einer Feuerschutztür.
    »Der Escalade steht da draußen«, sagte der Bulle zu V. »Und wartet brav auf uns.«
    »Gott … sei Dank.« V presste die Lippen wieder zusammen, als müsste er sich anstrengen, sich nicht zu übergeben.

    Wieder setzte sich Phury an die Spitze, dann fluchte er. Diese Alarmanlage war anders eingestellt als die bisherigen, sie funktionierte über einen anderen Schaltkreis. Was nicht überraschen durfte. Außentüren waren häufig schwerer gesichert als die inneren. Das Blöde war, dass seine kleinen mentalen Tricks hier nicht funktionieren würden, und er nicht mal eben eine Auszeit nehmen konnte, um das Gerät abzurüsten. V sah aus, als wäre er unter einen Laster gekommen.
    »Macht euch bereit, gleich wird’s laut«, sagte Phury, dann drückte er gegen die Tür.
    Die Alarmanlage heulte los wie eine wütende Banshee.
    Als sie in die Nacht hinausrannten, wirbelte Phury noch einmal herum und suchte die Rückseite der Klinik ab. Er fand die Überwachungskamera über der Tür, störte ihren Empfang und hielt Blickkontakt mit dem roten Blinklicht, während V und die Frau in den Escalade geladen wurden und Rhage sich ans Steuer setzte.
    Butch nahm den Beifahrersitz, und Phury sprang mit der Fracht auf den Rücksitz. Er sah auf die Uhr. Insgesamt waren zwischen ihrer Ankunft und Rhages Fuß auf dem Gaspedal neunundzwanzig Minuten vergangen. Die Operation war einigermaßen reibungslos verlaufen. Jetzt blieb nur noch, jeden in einem Stück zurück zum Anwesen zu schaffen und die Autokennzeichen des SUV loszuwerden.
    Es gab nur eine Komplikation.
    Phury blickte die Frau an.
    Eine riesige, gigantische Komplikation.

10
    John wartete nervös in der in leuchtenden Farben gestalteten Eingangshalle des großen Hauses. Er und Zsadist trafen sich jede Nacht eine Stunde vor Morgengrauen zum Spazierengehen, und soweit ihm bekannt war, hatte es keine Änderung im Plan gegeben. Doch der Bruder war schon fast eine halbe Stunde zu spät.
    Um die Zeit totzuschlagen, spazierte John ein weiteres Mal quer über den Mosaikfußboden. Wie immer hatte er das Gefühl, nicht hierher zu gehören, zu all dem Prunk, doch er liebte diesen Ort und war dankbar dafür. Das Foyer war so prachtvoll, als stünde man in einer Schmuckschatulle : Säulen aus rotem Marmor und von einer Art grünschwarzem Stein getragene Wände, verziert mit verschnörkeltem Goldlaub-Zeug und Kristall-Kronleuchtern. Die Freitreppe in den ersten Stock war breit und mit rotem Teppich ausgelegt, die ideale Kulisse für einen Filmstar, um oben eine dramatische Pause einzulegen und dann auf eine glamouröse Party herunterzuschweben. Und der Boden unter
seinen Füßen bildete einen Apfelbaum in voller Blüte ab, das leuchtende Bild des Frühlings strahlte und schimmerte dank Millionen von glitzernden Glassteinchen.
    Am liebsten aber mochte er die Decke. Drei Stockwerke über ihm prangte ein riesiges Gemälde, das Krieger und Hengste zeigte, die mit

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