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Black Dagger 09 - Seelenjäger

Black Dagger 09 - Seelenjäger

Titel: Black Dagger 09 - Seelenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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und es war kein Fieberschweißfilm darauf zu entdecken. Obwohl seine Augenbrauen zusammengezogen waren und sein Mund nur ein dünner Strich, wirkte er … deutlich lebendiger.
    Was unmöglich war, außer, sie hatte eine Woche lang im Koma gelegen.
    Steif stand Jane auf, reckte die Arme über den Kopf und bog ihren Rücken durch, um die Wirbelsäule wieder einzurenken. Leise schlich sie zum Bett und fühlte den Puls des Mannes. Gleichmäßig. Kräftig.
    Mist. Nichts von alldem war logisch. Überhaupt nichts. Patienten mit Schuss- und Messerwunden und zweimaligem Herzstillstand, gefolgt von einer Operation am offenen Herzen erholten sich nicht einfach so wieder. Niemals.
    Vampir.
    Ach, hör schon auf damit.
    Sie warf einen Blick auf den Digitalwecker neben dem
Bett. Er zeigte das Datum an: Freitag. Freitag? Ach du liebe Zeit, es war Freitagmorgen, zehn Uhr. Sie hatte ihn erst vor acht Stunden operiert, und er sah aus, als hätte er wochenlang Zeit zur Genesung gehabt.
    Vielleicht war das Ganze ein Traum. Vielleicht war sie im Zug nach Manhattan eingeschlafen und würde gleich aufwachen, wenn sie in die Penn Station einfuhren. Sie würde verlegen lachen, sich einen Becher Kaffee besorgen, wie geplant zur Columbia fahren und die Hallus auf das Automatenessen schieben.
    Sie wartete. Hoffte, ein Holpern auf den Gleisen würde sie mit einem Ruck aufwecken.
    Doch stattdessen ratterte auf dem Digitalwecker eine Minute nach der anderen durch.
    Genau. Also zurück zur Variante: Verflucht, das alles ist real. Irrsinnig einsam und verängstigt tappte Jane zur Tür, probierte die Klinke und fand sie verschlossen. Wer hätte das gedacht. Sie war versucht, dagegenzuhämmern, aber was sollte das bringen? Niemand würde sie herauslassen, und außerdem wollte sie nicht, dass irgendjemand bemerkte, dass sie wach war.
    Ihr blieb nichts übrig, als die Umgebung zu sondieren: Die Fenster waren mit einer Art Absperrung von außen verkleidet, die so dicht war, dass kein Schimmer Tageslicht durchdrang. Die Tür stand aus offensichtlichen Gründen nicht zur Debatte. Die Wände waren massiv. Es gab weder Telefon noch Computer.
    Im Schrank fanden sich ausschließlich schwarze Klamotten, große Stiefel und eine feuerfeste Truhe. Mit einem Vorhängeschloss.
    Das Badezimmer bot auch keine Fluchtmöglichkeit. Ein Fenster war nicht vorhanden, genauso wenig wie eine Belüftungsöffnung, die groß genug war, um sich durchzuquetschen.

    Sie ging wieder ins Zimmer. Mann, das war kein Zimmer, das war eine Zelle mit einer Matratze.
    Und das war kein Traum.
    Ihre Nebennieren heizten die Adrenalinproduktion an, ihr Herz schlug Purzelbäume in ihrer Brust. Sie sagte sich, dass die Polizei auf jeden Fall nach ihr suchen würde. Ganz sicher. Bei den ganzen Überwachungskameras und dem Personal in der Klinik musste jemand gesehen haben, wie man sie und den Patienten verschleppte. Außerdem würden Fragen gestellt werden, wenn sie ihr Vorstellungsgespräch versäumte.
    Um wieder einen etwas klareren Kopf zu bekommen, ging sie ins Badezimmer und zog die Tür hinter sich zu. Der Schlüssel fehlte, das war ja zu erwarten gewesen. Nachdem sie die Toilette benutzt hatte, wusch sie sich das Gesicht und griff nach einem Handtuch, das an der Tür hing. Als sie ihre Nase in den Stoff drückte, erschnupperte sie einen umwerfenden Duft und wurde stocksteif. Es war der Geruch des Patienten, er musste das Handtuch benutzt haben, bevor er loszog und sich die Kugel einfing.
    Sie schloss die Augen und atmete tief ein. Sex war das Erste und Einzige, was ihr in den Sinn kam. Gott, wenn man das in Flaschen abfüllen könnte, dann könnten diese Jungs ihr Glücksspiel und die Drogen an den Nagel hängen und gesetzestreu werden.
    Angewidert von sich selbst ließ sie das Handtuch fallen und bemerkte aus dem Augenwinkel etwas Blitzendes hinter der Toilette. Sie bückte sich und fand auf dem Marmorfußboden eine Rasierklinge von der altmodischen Sorte, die sie an Westernfilme erinnerte. Sie hob sie auf und betrachtete die glänzende Schneide.
    Das war doch mal eine anständige Waffe, dachte sie. Eine verdammt anständige Waffe.
    Gerade ließ sie die Klinge in die Tasche ihres Arztkittels
gleiten, als sie hörte, wie die Tür zum Zimmer geöffnet wurde.
    Sie verließ das Badezimmer, die Hand in der Tasche, den Blick geschärft. Mr. Red Sox war wieder da, und er hatte zwei Reisetaschen bei sich. Sie schienen nicht besonders schwer zu sein, zumindest nicht für einen so großen Kerl wie

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