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Black Dagger 09 - Seelenjäger

Black Dagger 09 - Seelenjäger

Titel: Black Dagger 09 - Seelenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Bett ausstreckte, musste V sich wider Willen eingestehen, dass er schon sehr viel Zeit damit verbrachte hatte, sich genau das auszumalen. Wie es sich anfühlen würde. Riechen würde. Nun, da es wirklich passierte, war er froh, sich auf Butchs Heilung konzentrieren zu müssen. Sonst, das ahnte er, wäre es zu intensiv und er müsste sich zurückziehen.
    Seine Brust streifte die von Butch und er versuchte sich einzureden, dass er all das nicht brauchte. Versuchte so zu tun, als bräuchte er dieses Gefühl eines anderen neben sich nicht, als löste es ihn nicht innerlich, einen anderen zu spüren, als bedeutete ihm die Wärme eines Körpers nichts.
    Als würde ihn die Heilung des Freundes nicht auch selbst heilen.
    Doch das war natürlich großer Blödsinn. Als V seine Arme um Butch schlang und sich öffnete, um das Böse Omegas in sich aufzunehmen, brauchte er all das. Nach dem Besuch
seiner Mutter und der Schusswunde sehnte er sich verzweifelt nach der Nähe eines anderen, brauchte das Gefühl, dass jemand seine Umarmung erwiderte. Er musste ein Herz neben seinem schlagen spüren.
    Immer bemühte er sich, seine Hände von anderen fernzuhalten, Abstand zu halten. Einmal den Schutzpanzer abzulegen, bei dem Einen, dem er wirklich vertraute, brachte seine Augen zum Brennen.
    Gut, dass er nie weinte, sonst wären seine Wangen so nass gewesen wie Kiesel in einem Fluss.
    Ein Beben der Erleichterung durchfuhr Butch, Vishous spürte das Zittern in den Schultern und Hüften des anderen. Obwohl er wusste, dass es unerlaubt war, konnte er sich nicht davon abhalten, seine tätowierte Hand in Butchs Nacken zu legen. Während der Polizist noch einmal aufstöhnte und näher rückte, wandte V den Blick der Ärztin zu.
    Sie stand neben dem Sessel und beobachtete ihn und Butch, die Augen groß, der Mund leicht geöffnet.
    Dass V das Ganze nicht irrsinnig peinlich war, lag einzig und allein daran, dass er wusste, sie hätte später keine Erinnerung an diesen sehr persönlichen Moment. Ansonsten hätte er das nicht verkraftet. Solche Dinge passierten nicht häufig in seinem Leben – hauptsächlich, weil er sie nicht zuließ. Und es kam ja überhaupt nicht in Frage, dass irgendein Fremder über seine Privatangelegenheiten Bescheid wusste.
    Nur, dass sie ihm gar nicht wie eine Fremde vorkam.
    Die Hand der Ärztin griff an ihre Kehle, und sie sank auf den Sessel. Die Sekunden dehnten sich träge aus, reckten sich wie ein fauler Hund an einem schwülen Sommertag. Ihre Augen lösten sich nicht von ihm, und auch er wandte den Blick nicht von ihr ab.
    Dieses Wort kam ihm wieder in den Kopf: Mein.
    Doch wen meinte er damit eigentlich? Butch oder sie?

    Sie, stellte er fest. Es war die Frau dort in der Zimmerecke, die dieses Wort in ihm hervorrief.
    Butch verlagerte sein Gewicht, seine Beine berührten die von V durch die Decke. Schuldbewusst dachte V daran, wie oft er sich das erträumt hatte, sie beide so wie jetzt zusammen auf dem Bett liegend und … na ja, um die Heilung ging es dabei eher am Rande. Seltsam, aber jetzt, da es geschah, hatte V Butch gegenüber keinerlei sexuelle Wünsche. Nein, der Sex- und der Bindungstrieb richteten sich auf die schweigende Frau dort hinten, die eindeutig unter Schock stand.
    Vielleicht kam sie nicht damit klar, dass zwei Männer zusammen waren? Nicht, dass er und Butch das jemals wären.
    Aus irgendeinem total absurden Grund sagte V zu ihr: »Er ist mein bester Freund.«
    Sie schien überrascht, dass er unaufgefordert eine Erklärung ablieferte. Womit sie schon zu zweit waren.
     
    Jane konnte die Augen nicht vom Bett abwenden. Der Patient und Red Sox leuchteten zusammen, ein weiches Licht entströmte ihren Körpern, und etwas passierte zwischen den beiden, eine Art Austausch. Der süßliche Geruch verblasste mehr und mehr.
    Und beste Freunde? Sie betrachtete die Hand ihres Patienten, die im Haar des anderen vergraben war, und die schweren Arme, die den Mann fest an sich drückten. Klar waren sie Kumpels, aber wie weit genau ging das?
    Nach einer kleinen Ewigkeit stieß Red Sox ein langes Seufzen aus und hob den Kopf. Die Gesichter der beiden schwebten nur Zentimeter voneinander entfernt, und Jane hielt den Atem an. An sich hatte sie kein Problem damit, wenn zwei Männer etwas miteinander hatten, aber aus irgendeinem wahnwitzigen Grund wollte sie nicht zusehen,
wie ihr Patient seinen Freund küsste. Oder sonst jemanden.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Red Sox.
    Die Stimme des Patienten klang tief und

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