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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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seines Körpers und Gehirns, über die er nicht weiter nachdenken musste.
    Endlich stellte er das Wasser ab, trocknete sie ab, nahm sie dann auf die Arme und trug sie ins Bett. Sie streckte sich auf seiner schwarzen Decke aus, die Arme über dem Kopf, die Beine leicht gespreizt, nichts als wundervoll gerötete weibliche Haut und Muskeln.
    Unter gesenkten Lidern musterte sie ihn. »Deine Hose ist nass.«
    »Ja.«
    »Du bist steif.«
    »Mhm.«
    Sie bog den Rücken durch, die Wellenbewegung ihres Muskelspiels wanderte von den Hüften bis hinauf zu ihren Brüsten. »Willst du nichts dagegen unternehmen?«
    Er fletschte die Fänge und zischte. »Wenn du mich lässt.«
    Sie legte ein Bein weiter zur Seite, und seine Augen fingen beinahe an zu bluten. Sie glitzerte in ihrer Mitte, und zwar nicht von der Dusche.
    »Sieht das aus wie ein Nein?«, fragte sie.
    Innerhalb einer Zehntelsekunde hatte er sich die Hose heruntergerissen und lag auf ihr, küsste sie tief und lange, hob die Hüften an, brachte sich in Position und versenkte sich in ihr. Sie war so viel besser so, in der Wirklichkeit statt in einem Traum. Als sie für ihn kam, einmal … zweimal … immer wieder … brach sein Herz.

    Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er Sex mit jemandem, den er liebte.
    Die eigene Schutzlosigkeit versetzte ihn vorübergehend in blinde Panik. Wie zum Henker hatte das passieren können?
    Doch andererseits war das sein letzter – na ja, sein einziger – Versuch in Sachen Liebe, nicht wahr? Und sie würde sich hinterher an nichts erinnern, also war es gefahrlos: Ihr Herz würde am Ende nicht gebrochen werden.
    Zudem machte ihre mangelnde Erinnerung es auch für ihn gefahrlos. So in etwa wie in jener Nacht, als er und Wrath sich so dermaßen besoffen hatten und V über seine Mutter gesprochen hatte.
    Je weniger Leute über ihn Bescheid wussten, desto besser.
    Nur warum zum Teufel versetzte ihm der Gedanke, Janes Gedächtnis zu löschen, einen solchen Stich in der Brust?
    Mein Gott, sie müsste so bald schon gehen.

4
    Auf der »Anderen Seite« trat Cormia aus dem Tempel des Primals und wartete, während die Directrix die goldenen Pforten schloss. Der Tempel stand auf einer Kuppe, eine vergoldete Krone auf einem kleinen Hügel, und von dort aus war das gesamte Reich der Auserwählten zu überblicken: die weißen Gebäude und die Tempel, das Amphitheater, die Laubengänge. Die Flächen zwischen den Bauten waren von einem Teppich aus weißem, kurzgeschnittenem Gras bedeckt, das niemals wuchs und sich niemals veränderte. Wie gewohnt bot der Blick wenig Weite, nur die weiße Waldgrenze, die in der Ferne schemenhaft verschwamm. Die einzige Farbe in dieser Komposition war das Hellblau des Himmels, und selbst das verblasste an den Rändern.
    »So endet deine Lehrstunde«, verkündete die Directrix, während sie ihren Hals von der zarten Schlüsselkette befreite und die Tore verschloss. »Gemäß der Tradition wirst du dich dem ersten der Reinigungsrituale unterziehen,
wenn wir dich holen kommen. Bis dahin sollst du über die Gnade nachsinnen, die dir gewährt wurde, und den Dienst, den du um unser aller willen leisten wirst.«
    Die Worte wurden in demselben unnachgiebigen Tonfall gesprochen, mit dem die Directrix beschrieben hatte, wie der Primal mit Cormias Leib verfahren würde. Wieder und wieder. Zu jeder Zeit, die ihm genehm war.
    Im Blick der Directrix lag etwas Berechnendes, als sie sich die Kette wieder umlegte, ein leises Klingeln ertönte, als sich die Schlüssel zwischen ihren Brüsten trafen. »Gehab dich wohl, Schwester.«
    Damit schritt die Directrix den Hügel hinab, ihr weißes Gewand war vom Untergrund und den Gebäuden kaum zu unterscheiden, nichts als ein weiterer Spritzer Weiß, der sich lediglich abhob, weil er sich bewegte.
    Cormia legte sich die Hände vors Gesicht. Die Directrix hatte ihr mitgeteilt – nein, ihr versichert –, dass das, was zwischen ihr und dem Primal vorgehen würde, schmerzhaft wäre, und Cormia glaubte ihr. Die anschaulichen Einzelheiten waren schockierend gewesen, und sie befürchtete, es gäbe keinen Weg, die Vereinigungszeremonie durchzustehen, ohne zusammenzubrechen — zur Schande der gesamten Gemeinschaft der Auserwählten. Als ihrer aller Vertreterin musste Cormia die an sie gestellten Erwartungen erfüllen, und das mit Würde, sonst würde sie die ehrwürdige Tradition, in deren Dienst sie stand, beflecken, sie in ihrer Gänze beschmutzen.
    Unsicher blickte sie über die Schulter zum Tempel

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