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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Schwester berühren, doch das war nicht gestattet, und sie wünschte nicht, ihren Kummer noch zu vergrößern. So beschränkte sie sich auf sanfte Worte und einen ebensolchen Tonfall. »Meine Schwester, ich möchte dich trösten. Bitte sprich mit mir. Bitte.«
    Der blonde Kopf der Auserwählten fiel vor und zurück, ihre zerstörte Frisur löste sich noch weiter auf. »Ich habe versagt.«
    »Wobei?«
    »Ich … habe versagt. Heute Nacht gelang es mir nicht, einen Krieger zu beglücken. Ich wurde abgewiesen.«
    »Von wem?«
    »Von dem Vampir, dessen Transition ich begleitet habe. Er war bereit, sich zu vereinigen, und ich berührte ihn – und er verlor seine Triebkraft.« Layla atmete mit einem Schluchzen ein. »Und ich … ich werde dem König zu berichten haben, was vorgefallen ist, wie es die Tradition verlangt. Das hätte ich tun müssen, bevor ich zurück auf diese Seite kam, aber ich war so entsetzt, dass ich es nicht konnte. Wie werde ich es Ihrer Majestät erklären? Und der Directrix?« Wieder sank ihr Kopf herab, als fehle ihr die Willenskraft, ihn aufrecht zu halten. »Ich wurde von den Besten ausgebildet, gefällig zu sein. Und nun habe ich uns alle im Stich gelassen.«
    Jetzt ging Cormia das Wagnis ein und legte Layla dennoch eine Hand auf die Schulter. So war es immer. Sobald sie in offizieller Eigenschaft handelte, trug jede Einzelne die Last der gesamten Auserwählten auf ihren Schultern. Daher gab es keine persönliche oder individuelle Schande, nur die schwere Bürde des kollektiven Versagens.

    »Meine Schwester – «
    »Ich werde in Besinnung gehen, nach meiner Unterredung mit dem König und mit der Directrix.«
    O, nein … Besinnung hieß sieben Zyklen ohne Essen, ohne Licht, ohne Umgang mit anderen, vorgesehen als Sühne für die schlimmsten Verstöße gegen die Ordnung. Das Übelste, wenigstens hatte Cormia das gehört, war die mangelnde Helligkeit, waren doch die Auserwählten stets durstig nach Licht.
    »Schwester, weißt du bestimmt, dass er dich nicht begehrt hat?«
    »In dieser Hinsicht lügt der Leib eines Mannes nicht. Gnädige Jungfrau … vielleicht ist es ja nur gut so. Womöglich hätte ich ihn nicht beglückt.« Hellgrüne Augen wandten sich Cormia zu. »Nur gut, dass nicht ich deine Lehrerin war. Ich bin nur in der Theorie ausgebildet, nicht in der Praxis, deshalb hätte ich dir kein lebendiges Wissen vermitteln können.«
    »Lieber hätte ich mich jedoch von dir unterweisen lassen. «
    »Dann bist du unklug.« Laylas Gesicht wurde plötzlich alt. »Und ich habe meine Lektion gelernt. Ich werde mich aus dem Kreis der Ehros entfernen, da ich offenkundig nicht in der Lage bin, ihre Tradition fortzuführen.«
    Cormia gefielen die toten Schatten in Laylas Augen ganz und gar nicht. »Vielleicht lag der Fehler bei ihm?«
    »Der Fehler kann nicht bei ihm liegen. Es gelang mir nicht, ihm zu gefallen. Das ist meine Bürde, nicht seine.« Sie wischte eine Träne ab. »Eines will ich dir sagen: kein Versagen ist so schlimm wie das sexuelle. Nichts schmerzt so sehr wie die Ablehnung deiner Nacktheit und deines Drangs nach Gemeinschaft durch jemanden, mit dem du dich zu vereinigen wünschst … In nichts als deiner Haut
gemieden zu werden, ist die schlimmste Form von Abweisung. Daher sollte ich die Ehros verlassen, nicht nur um ihrer ehrenvollen Tradition willen, sondern um meiner selbst willen. Das möchte ich nicht noch einmal durchleben. Niemals. Und jetzt geh bitte und sprich zu keinem davon. Ich muss mich sammeln.«
    Cormia wollte bleiben, doch zu widersprechen kam ihr falsch vor. Also stand sie auf, nahm ihren Umhang ab und legte ihn ihrer Schwester um.
    Überrascht blickte Layla auf. »Wahrlich, mir ist nicht kalt.«
    Doch zur gleichen Zeit zog sie den Stoff dicht um sich.
    »Gehab dich wohl, meine Schwester.« Cormia wandte sich um und lief am Spiegelbecken vorbei.
    Als sie in den milchig blauen Himmel aufblickte, hätte sie am liebsten geschrien.
     
    Vishous rollte sich von Jane herunter und drückte sie an seine Brust. Er mochte es, wenn sie dicht an seiner linken Seite lag, so dass er die Kampfhand frei hatte, um für sie zu töten. Nie hatte er sich mehr auf seine innere Mitte ausgerichtet gefühlt, nie war ihm der Sinn des Lebens klarer erschienen: Den größten und einzigen Stellenwert hatte es für ihn, sie am Leben und bei Gesundheit und in Sicherheit zu halten, und durch die Kraft, mit der er sich an dieses Ziel klammerte, fühlte er sich komplett.
    Sie machte ihn zu dem,

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