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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Vampirkrieger. Keine Schnittmenge.
    Wraths Stimme machte sich bemerkbar. »V? Hey, Vishous? «
    Ruckartig hob V den Kopf. »Was?«
    »Du gehst heute Nachmittag zur Jungfrau der Schrift, oder?«
    Vs Mund bewegte sich kaum wahrnehmbar. »Ja.«
    »Du wirst einen Repräsentanten der Bruderschaft brauchen, um dich zu begleiten. Ich nehme mal an, das wird Butch sein, richtig?«
    V warf einen Blick auf den Bullen, der auf einem kleinen blassblauen Sofa saß. »Was dagegen?«
    Butch, der sich ganz offensichtlich Sorgen um seinen Freund machte, riss sich zusammen. »Natürlich nicht. Was habe ich zu tun?«
    Da V keine Antwort gab, füllte Wrath die Lücke. »Das menschliche Äquivalent dazu wäre wohl der Trauzeuge bei einer Hochzeit. Heute geht ihr zur Besichtigung, dann kommt die Zeremonie, die findet morgen statt.«
    »Besichtigung? Ist die Frau ein Gemälde oder so was?« Butch zog eine Grimasse. »Diese ganze Auserwählten-Sache ist mir echt nicht so ganz geheuer, das muss ich ehrlich sagen. «

    »Alte Regeln. Alte Traditionen.« Wrath rieb sich unter der Sonnenbrille die Augen. »Da muss sich einiges ändern, aber das ist das Territorium der Jungfrau der Schrift, nicht meins. Also gut … äh … Einsatzplan. Phury, du setzt heute Nacht bitte mal aus. Ja, ich weiß, dass du Hummeln im Hintern hast, seitdem es dir wieder bessergeht, aber mir ist aufgefallen, dass du die letzten beiden Rotationspausen nicht eingehalten hast.«
    Als Phury einfach nur nickte, verzog Wrath den Mund zu einem schiefen Lächeln. »Keine Widerworte?«
    »Nö.«
    Er hatte sowieso etwas zu erledigen. Deshalb passte das perfekt.
     
    Auf der Anderen Seite, in der heiligen marmornen Badekammer, wünschte sich Cormia, sie könnte aus ihrer Haut schlüpfen. Was ein bisschen absurd war, weil diese doch so sorgfältig für den Primal vorbereitet worden war. Man mochte meinen, dass sie ihre Haut gerne mochte, jetzt, da sie so gereinigt war. Man hatte Cormia in ein Dutzend ritueller Bäder getaucht … hatte ihr das Haar gewaschen und noch einmal und noch einmal … hatte ihr Masken aus Rosenduftsalben auf das Gesicht gelegt, dann solche, die nach Lavendel dufteten, dann wieder andere aus Salbei und Hyazinthe. Mit Ölen hatte man sie eingerieben, während gleichzeitig zu Ehren des Primal Räucherwerk brannte und Gebete gesungen wurden. Die ganze Prozedur hatte ihr das Gefühl gegeben, Teil eines zeremoniellen Buffets zu sein. Sie war ein Stück Fleisch, gut gewürzt, appetitlich angerichtet und für den Verbrauch zubereitet.
    »Er wird zur vollen Stunde hier sein«, sagte die Directrix. »Vergeude keine Zeit.«
    Cormias Herz setzte einen Schlag aus. Dann pochte es
plötzlich wie wild. Der leicht benommene Zustand, hervorgebracht von dem ganzen Dampf und dem warmen Wasser, verflüchtigte sich, und ihr wurde schmerzlich und grausig bewusst, dass die letzten Augenblicke des Lebens, wie sie es immer gekannt hatte, bald vorüber sein würden.
    »Ah, die Gewänder sind hier«, rief eine der Auserwählten aufgeregt.
    Cormia blickte über die Schulter. Durch goldene Türen schritten zwei ihrer Schwestern über den weißen Marmorboden auf sie zu, eine weiße Robe zwischen sich tragend. Das Kleidungsstück war mit Diamanten und Gold bestickt, und es schimmerte im Kerzenlicht in allen Farben. Hinter ihnen brachte eine weitere Auserwählte ein Stück durchsichtigen Stoffs.
    »Tritt mit dem Schleier vor«, befahl die Directrix. »Und verhüll sie damit.«
    Das zarte Gewebe wurde über Cormias Kopf drapiert, und es fiel auf sie mit dem Gewicht von tausend Felsbrocken herab. Die Welt versank im Nebel.
    »Erhebe dich«, wies man sie an.
    Sie stand auf und musste sich abstützen, ihr Herz schlug heftig gegen die Rippen, ihre Handflächen wurden feucht. Noch stärker wurde die Panik, als die schwere Robe von den beiden Schwestern aufgehalten wurde. Von hinten legte man das zeremonielle Kleid um sie, es krallte sich in ihre Schultern, umhüllte ihre Statur weniger als es sie umklammerte. Es war, als stünde ein Riese hinter ihr, der sie mit schweren Pranken niederdrückte.
    Die Kapuze wurde über ihren Kopf gehoben und alles wurde schwarz.
    Zum Schluss wurde die Robe vorne zugeknöpft, und Cormia versuchte, nicht daran zu denken, wann und auf welche Weise diese Befestigung wieder gelöst würde. Angestrengt
atmete sie tief ein und aus. Frische Luft drang durch einige Löcher am Hals, aber das war nicht genug. Nicht annähernd.
    Jegliches Geräusch klang unter der Robe

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