Black Dagger 10 - Todesfluch
kurz davor, eine pseudo-coole, banale Antwort zu geben, als er zu seinem Entsetzen erkannte, dass er das nicht schaffen würde.
Zs gelbe Augen leuchteten wissend.
Verdammt nochmal. Havers hatte geplaudert. Diese Therapiesitzung damals in der Klinik, als John über das gesprochen hatte, was ihm damals in dem dunklen Treppenhaus passiert war, hatte sich herumgesprochen.
Du weißt es, sagte John wütend. Du weißt Bescheid, oder?
»Ja.«
Diese Schwanzlutscherin von einer Therapeutin hat mir gesagt, es sei vertraulich –
»Eine Kopie deiner Krankenakte wurde hierhergeschickt, als du ins Trainingsprogramm eingestiegen bist. Das ist Standard bei allen Schülern, falls mal ein Unfall beim Training passiert oder die Transition einsetzt, während ihr hier seid.«
Wer hat meine Akte gelesen?
»Nur ich. Und sonst wird sie auch niemand lesen, nicht einmal Wrath. Ich habe sie weggesperrt und bin der Einzige, der weiß, wo sie ist.«
John sackte in sich zusammen. Das war zumindest ein kleiner Trost. Wann hast du sie gelesen?
»Ungefähr vor einer Woche, als mir klarwurde, dass deine Wandlung jederzeit losgehen kann.«
Und was … stand drin?
»So ungefähr alles.«
Scheiße.
»Deshalb gehst du nicht zu Havers, richtig?« Z legte die Hanteln wieder ab. »Du glaubst, der Typ wird dich wieder auf die Couch schicken.«
Ich spreche nicht gern darüber.
»Das kann ich dir nicht verübeln. Und ich bitte dich nicht darum.«
John verzog den Mund zu einem Lächeln. Heißt das, du willst mich nicht mit dem üblichen Reden-tut-dir-gut-Mist nerven?
»Nee. Ich bin selbst kein großer Freund des Redens. Dann kann ich es ja wohl schlecht anderen empfehlen.« Z stützte die Ellbogen auf die Knie und beugte sich vor. »Jetzt hör mir mal zu, John. Du kannst mir hundertprozentig vertrauen, dass niemand etwas erfährt, okay? Sollte jemand deine Akte einsehen wollen, dann sorge ich dafür, dass das nicht passiert, und wenn ich sie zu Asche verbrennen muss.«
John musste schlucken, plötzlich hatte er einen Kloß im Hals. Mit steifen Händen zeigte er: Danke.
»Wrath wollte, dass ich mit dir über Layla spreche, weil er sich Sorgen gemacht hat, dass mit dir nach der Transition irgendwas nicht in Ordnung ist. Ich werde ihm erzählen, dass du nervös warst und deshalb nichts lief, abgemacht?«
John nickte.
»Hast du dir schon mal einen runtergeholt?«
John errötete von der Stirn bis zu den Zehen und spielte mit dem Gedanken, in Ohnmacht zu fallen. Zwar kam ihm der Abstand zum Boden ziemlich weit vor – gefühlte hundert Meter – aber im Prinzip wäre der Ort nicht schlecht gewählt, um umzukippen. Reichlich Matten für eine weiche Landung.
»Und, hast du?«
Langsam schüttelte er den Kopf.
»Mach es ein Mal, nur um sicherzugehen, dass nichts kaputt ist.« Z stand auf, trocknete sich den Oberkörper ab und zog das T-Shirt an. »Ich erwarte von dir, dass du dich in den kommenden vierundzwanzig Stunden darum kümmerst. Ich werde dir keine Fragen stellen. Wenn du nichts sagst, gehe ich davon aus, dass alles prima ist. Wenn es das nicht ist, dann kommst du zu mir, und wir unternehmen was. Einverstanden? «
Ähm, nicht so ganz. Was, wenn er es nicht schaffte? Von mir aus.
»Eine Sache noch. Was war das mit der Waffe und den Lessern?«
Mist, in seinem Kopf drehte sich ohnehin schon alles, und jetzt musste er sich auch noch mit dieser bescheuerten Neunmillimeter befassen. Er hob die Hand, um eine Ausrede zu erfinden –
»Mir ist egal, dass du bewaffnet warst. Offen gestanden möchte ich sogar, dass du eine Waffe mitnimmst, wenn du ins ZeroSum gehst.«
Völlig entgeistert starrte John den Bruder an. Aber das ist gegen die Regeln.
»Sehe ich aus, als würde mich so was interessieren?«
John musste lächeln. Eigentlich nicht.
»Wenn du wieder ins Fadenkreuz eines dieser miesen Untoten gerätst, dann machst du mit ihm genau das, was du neulich gemacht hast. Soweit ich gehört habe, hast du die Sache da ganz schön cool durchgezogen, und ich bin stolz auf dich, weil du die Jungs nicht im Stich gelassen hast.«
John errötete, sein Herz tanzte in seiner Brust: Abgesehen von Tohrs Rückkehr gab es nichts auf diesem Planeten, was ihn froher gemacht hätte.
»Ich vermute mal, dass du inzwischen weißt, was ich mit
Blaylock ausgemacht habe? Die Sache mit dem Brief und dem Ausweis, und dass ihr nur ins ZeroSum geht?«
John nickte.
»Mindestens einen Monat lang möchte ich, dass ihr nur in diesen Club geht, wenn ihr in der Stadt
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