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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Arme vor der Brust. »Es ist vier Uhr nachmittags, normalerweise hätten wir inzwischen zweimal zusammen gegessen. Was ist los?«
    Sie lehnte sich im Stuhl zurück. Im Lügen war sie nicht besonders gut, aber es war eine Fähigkeit, die sie in Zukunft mit Sicherheit auszubauen versuchen würde.
    »Mir geht es immer noch furchtbar, Manello, und ich stecke bis zum Hals in Arbeit.« Okay, das war jedenfalls beides
nicht gelogen. Aber dennoch sollte es nur über das Nichtgesagte hinwegtäuschen.
    Lange schwiegen beide. »Geht es um letzte Nacht?«
    Mit einer Grimasse knickte sie ein. »Ähm, hör mal, was das betrifft. Manny … es tut mir leid. Ich kann so was mit dir nicht wiederholen. Ich finde dich toll, wirklich. Aber ich bin …« Sie ließ den Satz in der Luft hängen. Irgendetwas in ihr drängte sie dazu, etwas von einem anderen zu erzählen, aber das war absurd. Es gab niemanden, von dem sie erzählen könnte.
    »Ist es wegen unserer Arbeit?«, wollte er wissen.
    Nein, es fühlte sich einfach nicht richtig an. »Du weißt, dass es unpassend ist, selbst wenn wir es nach außen nicht zeigen würden.«
    »Und wenn du nicht mehr hier arbeitest, was dann?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich … kann einfach nicht. Ich hätte letzte Nacht nicht mit dir schlafen sollen.«
    Seine Augenbrauen schnellten hoch. »Wie bitte?«
    »Ich finde einfach, wir hätten nicht —«
    »Moment mal. Wie zum Teufel kommst du auf die Idee, wir hätten miteinander geschlafen?«
    »Ich … ich bin davon ausgegangen.«
    »Ich habe dich geküsst. Was ein bisschen seltsam war. Dann bin ich gegangen. Es gab keinen Sex. Wie kommst du darauf?«
    Du lieber Himmel … Jane wedelte unsicher mit der Hand. »Müssen wohl Träume gewesen sein. Extrem lebhafte Träume. Ähm … würdest du mich kurz entschuldigen?«
    »Jane, was ist denn los, um Gottes willen?« Er kam um den Schreibtisch herum. »Du siehst zu Tode verängstigt aus.«
    Sie wusste, dass verzweifelte Furcht in ihrem Blick lag, aber sie konnte sie nicht verbergen. »Ich glaube … es liegt
im Bereich des Möglichen, dass ich den Verstand verliere. Ganz im Ernst, Manny. Wir sprechen hier von Schizophrenie. Halluzinationen und verzerrter Wahrnehmung und … Gedächtnislücken.«
    Obwohl die Tatsache, dass sie vergangene Nacht Sex gehabt hatte, keine Einbildung gewesen war. Scheiße … oder etwa doch?
    Manny beugte sich herunter und legte ihr die Hände auf die Schultern. Leise sagte er: »Wir finden jemanden, der dich untersucht. Wir kümmern uns darum.«
    »Ich habe Angst.«
    Jetzt nahm Manny ihre Hände, zog sie auf die Füße und nahm sie fest in den Arm. »Ich bin für dich da.«
    Als sie seine Umarmung erwiderte, sagte sie: »Du bist ein guter Mann, Manello. Ehrlich.«
    »Ich weiß.«
    Sie lachte kurz, das erstickte Geräusch verlor sich in seiner Halsbeuge. »Und so was von arrogant.«
    »Sagen wir lieber akkurat.«
    Er zog den Kopf zurück und legte ihr die Hand auf die Wange, seine tiefbraunen Augen waren ernst. »Ich sage dir das wirklich nicht gern … aber im Augenblick möchte ich dich nicht im OP stehen haben, Jane. Nicht bei allem, was dir gerade im Kopf herumgeht.«
    Ihr erster Impuls war, sich dagegen zu sträuben, aber dann seufzte sie. »Was sollen wir den Leuten sagen?«
    »Hängt davon ab, wie lange es dauert. Für den Anfang hast du erstmal eine Grippe.« Er strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. »Wir machen es folgendermaßen. Du unterhältst dich mit einem Freund von mir, einem Psychiater. Er lebt in Kalifornien, also wird niemand etwas erfahren, und ich rufe ihn jetzt sofort an. Außerdem vereinbare ich einen Termin für ein CT. Das machen wir nach Dienstschluss am anderen
Ende der Stadt bei Imaging Associates. Niemand wird was davon mitbekommen.«
    In Manellos Blick lag etwas Tieftrauriges, als er sich umdrehte und ging, und plötzlich blitzte eine seltsame Erinnerung in ihr auf.
    Vor drei oder vier Jahren im Winter hatte sie das Krankenhaus spätabends verlassen. Sie war unruhig gewesen, irgendetwas, eine Art Bauchgefühl, hatte ihr gesagt, sie solle lieber bleiben und auf der Couch in ihrem Büro schlafen, doch sie schob es auf das ekelhafte Wetter. Nach einem eisigen Regen, der stundenlang gefallen war, hatte sich ganz Caldwell in eine einzige Schlittschuhbahn verwandelt. Warum sollte jemand bei so einem Wetter vor die Tür gehen?
    Doch das nagende Gefühl ließ nicht nach. Den ganzen Weg in die Tiefgarage hatte sie sich gegen die Stimme in ihrem Kopf

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