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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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der vergangenen Nacht.
    Als Phury sich seinen Joint anzündete, dachte er an Jane und V und überlegte, wie der Sex zwischen den beiden wohl gewesen war. Er stellte sich vor, dass sie zwar sicher reichlich gerammelt, aber bestimmt auch wunderschöne Augenblicke der Nähe erlebt hatten. Bestimmt nicht so, wie er in dieser Toilette. Mit dieser Prostituierten.
    Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. War man eigentlich immer noch Jungfrau, wenn man zwar in einer Frau gesteckt hatte, aber nicht zum Ende gekommen war? Er war sich nicht ganz sicher. Trotzdem würde er niemanden danach fragen. Es war einfach zu widerlich.

    Er hatte gehofft, mit jemandem zu schlafen, würde ihm weiterhelfen, aber das hatte es nicht. Jetzt steckte er noch mehr in der Falle, besonders weil sein erster Gedanke, als er durch die Tür des großen Hauses marschiert war, Bella gegolten hatte: Er hatte gebetet, sie würde ihn nicht erwischen, solange er noch nach dieser Frau roch.
    Um Abstand zu gewinnen, brauchte es offenbar etwas anderes.
    Wobei … vielleicht bräuchte er dazu eben einfach Abstand. Er sollte wahrscheinlich aus dem Haus ausziehen.
    »Fangen wir an«, sagte Wrath und begann die Sitzung. In schneller Abfolge besprach er einige Themen, die die Glymera betrafen; dann lieferten Butch, Rhage und Z ihren Bericht von der Jagd ab. Viel gab es nicht zu berichten. Die Lesser verhielten sich in letzter Zeit relativ still, vermutlich, weil der Haupt- Lesser vor zwei Wochen von Butch getötet worden war. Das war typisch. Jede Verschiebung in der Führungsriege der Gesellschaft hatte eine Auszeit im Krieg zur Folge, obwohl der Waffenstillstand nie lange andauerte.
    Als Phury sich den zweiten Joint anzündete, räusperte sich Wrath. »Und jetzt zu dieser Primalszeremonie.«
    Phury nahm einen tiefen Zug, als Vs Diamantblick sich hob. Krass, der Mann wirkte, als wäre er in der letzten Woche um hundertfünfzig Jahre gealtert, die Haut war fahl, die Augenbrauen tief nach unten gezogen, die Lippen verkniffen. Er war noch nie ein Spaßvogel gewesen, aber jetzt sah er regelrecht verhärmt aus.
    »Was ist damit?«, fragte V.
    »Ich bin dabei.« Wrath blickte zur Seite. »Phury, du auch. Wir gehen heute um Mitternacht, okay?«
    Phury nickte, dann wappnete er sich innerlich, weil es aussah, als wollte Vishous etwas sagen. Der Körper des Bruders
verspannte sich, die Augen flitzten hin und her, der Kiefer mahlte … doch es kam nichts aus seinem Mund.
    Phury stieß eine Rauchwolke aus und zerdrückte den Joint in einem Kristallaschenbecher. Es war grausam, den Bruder bluten zu sehen, zu wissen, dass er litt, während man nichts dagegen tun konnte –
    Er erstarrte, eine unheimliche Ruhe überkam ihn, eine, die nichts mit dem roten Rauch zu tun hatte.
    »Himmelherrgott nochmal.« Wrath rieb sich die Augen. »Raus hier, und zwar alle. Beruhigt euch ein bisschen. Wir drehen noch alle durch …«
    Da ergriff Phury das Wort. »Vishous, wenn der Primalsquatsch nicht wäre, dann wärst du mit Jane zusammen, oder?«
    Vs Diamantaugen verengten sich zu Schlitzen. »Was zum Henker hat das jetzt damit zu tun?«
    »Du wärst mit ihr zusammen.« Phury blickte zu Wrath. »Und du würdest ihn lassen, richtig? Ich meine, sie ist zwar ein Mensch, aber du hast ja auch Mary —«
    V schnitt ihm das Wort ab, die Stimme so eisig wie sein Blick, als könnte er nicht glauben, dass Phury so dummes Zeug redete. »Es kann niemals funktionieren. Also lass das Thema besser stecken.«
    »Doch … das könnte es.«
    Jetzt flackerten Vishous’ Augen brutal weiß auf. »Nimm’s mir nicht übel, aber meine Nerven stehen kurz vor dem Zerreißen. Mich jetzt in Ruhe zu lassen, wäre eine ausgezeichnete Idee.«
    Unmerklich schob sich Rhage näher an V heran, während Zsadist sich neben Phury aufbaute.
    Wrath stand auf. »Wie wär’s, wenn wir die Sache ruhen lassen?«
    »Nein, ihr sollt mich anhören.« Phury erhob sich ebenfalls
aus seinem Sessel. »Die Jungfrau der Schrift will einen Angehörigen der Bruderschaft, richtig? Für den Zweck der Fortpflanzung, auch richtig, oder? Warum musst du das sein?«
    »Wer sollte es denn sonst sein, zum Teufel?«, knurrte V, und ging allmählich in Angriffsposition.
    »Warum nicht … ich?«
    In der darauf folgenden Stille hätte eine Granate unter Wraths Schreibtisch losgehen können, ohne dass es jemand bemerkt hätte: Die versammelte Bruderschaft starrte Phury an, als wären ihm plötzlich gigantische Hörner gewachsen.
    »Na ja, warum denn

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