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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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den Körper durch Medikamente zwinge, seine eigenen Funktionen zu regulieren. Aber manchmal … manchmal verlässt der Inhaber den Laden einfach, und man kann ihn nicht aufhalten, egal, was man auch tut.« Sie lachte verlegen. »Sorry, ich wollte nicht so trübsinnig klingen.«
    Er strich ihr über das Gesicht. »Das tust du nicht. Du bist einfach wunderbar.«
    »Du bist nicht objektiv«, sagte sie, dann gähnte sie so herzhaft, dass ihr Kiefer knackte.

    »Aber ich habe Recht.« Er küsste sie auf die Stirn. »Und jetzt schlaf.«
    Sie musste dem Befehl Folge geleistet haben, denn etwas später merkte sie, dass er von ihr wegrutschte. »Geh nicht.«
    »Ich muss. Ich laufe in der Innenstadt Patrouille.«
    Er stand auf, dieser Riese von einem Mann – äh, Vampir, das dunkle Haar im trüben Schein der Straßenlaterne vor der Wohnung schimmernd.
    Eine Welle von Traurigkeit überrollte sie, und sie schloss die Augen.
    »Hey.« Er setzte sich zu ihr aufs Bett. »Nicht doch. Wir sind nicht traurig. Du und ich sind nicht traurig. Das steht uns nicht.«
    Sie lachte erstickt. »Woher wusstest du, was in mir vorgeht? Oder sehe ich so jämmerlich aus?«
    Er tippte sich auf die Nase. »Ich kann das riechen. Hat den Duft von Frühlingsregen.«
    »Ich hasse diesen Abschiedsscheiß.«
    »Ich auch.« Damit beugte er sich herunter und strich ihr mit den Lippen sanft über die Stirn. »Hier.« Er zog sein langärmeliges T-Shirt aus, knüllte es zusammen und legte es ihr unter die Wange. »Tu einfach so, als wäre ich da.«
    Sie atmete tief ein, erschnupperte den Bindungsduft und war ein bisschen besänftigt. Als er aufstand, sah er so stark aus, unbesiegbar, wie ein Superheld. Und doch war er aus Fleisch und Blut.
    »Bitte … sei vorsichtig.«
    »Immer doch.« Wieder beugte er sich zu ihr herunter und küsste sie. »Ich liebe dich.«
    Er wollte sich aufrichten, doch sie hielt ihn am Arm fest. Auch wenn sie keine Worte fand, das Schweigen sagte genug.

    »Ich will nicht gehen.« Seine Stimme klang rau. »Aber ich komme zurück. Versprochen.«
    Ein letzter Kuss, dann ging er zur Tür. Während sie seinen Schritten lauschte, drückte sie ihr Gesicht in sein T-Shirt und schloss die Augen.
    Mit perfektem miserablem Timing hörte sie das Garagentor der Nachbarwohnung rattern. Auf halbem Weg blieb es hängen, der Mechanismus heulte so laut, dass ihr Bett vibrierte.
    Sie boxte ins Kissen und drehte sich um, am liebsten hätte sie geschrien.
     
    Vishous war nicht gerade bester Laune, als er seine Dolche umschnallte. Er war zerstreut, irgendwie wütend, unglücklich und musste dringend eine rauchen und sich am Riemen reißen, bevor er sich auf den Weg in die Innenstadt machte. Er stand total neben sich.
    »Vishous! Warte!« Janes Stimme ertönte von oben, als er sich gerade dematerialisieren wollte. »Warte noch kurz!«
    Er hörte sie die Treppe hinunterspringen, dann kam sie um die Ecke, sein T-Shirt, das sie rasch übergezogen hatte, ließ sie wie ein Kind aussehen, der Saum reichte fast bis zu den Knien.
    »Was – «
    »Ich habe eine Idee. Eine verrückte. Aber sie ist auch nicht dumm.« Mit ihren hochroten Wangen und den vor Begeisterung leuchtenden Augen war sie das Schönste, was er jemals gesehen hatte. »Was, wenn ich bei dir einziehen würde?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das fände ich toll, aber – «
    »Und als Privatärztin der Bruderschaft arbeiten würde?«
    Ach … du … »Was?«
    »Ihr bräuchtet eigentlich unbedingt einen Arzt auf dem Anwesen. Du meintest doch, dass es mit diesem Havers
Schwierigkeiten gibt. Tja, da könnte ich aushelfen. Ich könnte eine Krankenschwester anheuern, die mir assistiert, das Equipment aufrüsten und die Krankenstation leiten. Du hast gesagt, dass es mindestens drei bis vier Verletzungen pro Woche innerhalb der Bruderschaft gibt, oder? Zudem ist Bella schwanger und wahrscheinlich wird es in Zukunft noch mehr Babys geben.«
    »Gütiger … aber willst du wirklich deinen Job im Krankenhaus aufgeben?«
    »Ja, denn ich bekäme ja etwas dafür.«
    Er errötete. »Mich?«
    Sie lachte. »Das auch. Natürlich. Aber da wäre noch etwas. «
    »Nämlich?«
    »Die Gelegenheit, eure Spezies systematisch zu erforschen. Meine zweite große Leidenschaft ist ja die Genetik. Wenn ich die nächsten zwanzig Jahre lang euch Jungs zusammenflicken und die Unterschiede zwischen Menschen und Vampiren katalogisieren könnte, dann würde ich sagen, mein Leben hat sich gelohnt. Ich möchte wissen, woher ihr kommt und

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