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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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ausprobieren.« Z nahm John die Klinge ab und legte sie ihm in die linke Hand.
    John schüttelte den Kopf. Er war Rechtshänder.
    »Probier es einfach mal. Die Damen, das Ganze von vorn.«
    Angriffsposition. Pfiff. Wieder –
    Aber hallo, dieses Mal nicht. Wie durch ein Wunder bekam John die Bewegungsabfolge so reibungslos hin wie ein Pianist einen Klavierakkord. Alles lief völlig harmonisch, Arme und Beine taten, was sie tun sollten, der Dolch lag perfekt in seiner Hand, die Muskeln spielten geschmeidig zusammen.
    Er lächelte. Bis er Zs Blick begegnete. Der Bruder sah ihn komisch an, schien sich dann aber wieder zu fangen. »Besser, John. Viel besser.«
    John betrachtete die Klinge in seiner Hand. Kurz und schmerzlich blitzte die Erinnerung daran auf, wie er Sarelle wenige Tage vor ihrer Ermordung zu ihrem Auto gebracht hatte. Damals hatte er sich gewünscht, einen Dolch bei sich zu haben, hatte das Gefühl gehabt, seine Hand wäre ohne das Gewicht darin zu leicht. Das war seine rechte Hand gewesen. Warum hatte sich das durch die Transition verändert?
    »Und noch mal, die Herrschaften!«, rief Z.
    Noch dreiundzwanzig Mal übten sie die Abfolge. Dann trainierten sie eine andere, bei der sie von den Knien hochspringen mussten. Z schritt die Reihe ab, korrigierte Haltungen, bellte Befehle.
    John musste er nicht ein Mal ansprechen. Alles klappte wie von selbst, die Goldader war angezapft.

    Nach dem Unterricht steuerte John auf den Umkleideraum zu, doch Z rief ihn zurück und führte ihn in den Ausrüstungsraum vor den verschlossenen Schrank, in dem die Dolche aufbewahrt wurden.
    »Von jetzt an benutzt du den hier.« Z reichte ihm eine Klinge mit einem blauen Griff. »Der ist für Linkshänder.«
    John probierte ihn aus und fühlte sich noch stärker. Schon wollte er dem Bruder danken, da stutzte er. Z betrachtete ihn mit dem gleichen seltsamen Ausdruck wie vorhin in der Halle.
    John steckte sich die Waffe in den Gürtel seines Gi und fragte: Was ist denn? Ist das nicht gut?
    Z rieb sich mit der Hand über den geschorenen Schädel. »Frag mich mal, wie viele Kämpfer Linkshänder sind.«
    John stockte der Atem, ein seltsames Gefühl stieg in ihm auf. Wie viele?
    »Ich kannte nur einen. Frag mich, wer das war.«
    Wer war er?
    »Darius. D war Linkshänder.«
    John starrte seine linke Hand an. Sein Vater.
    »Und du bewegst dich auch wie er«, murmelte Z. »Um ehrlich zu sein, ist das wahnsinnig unheimlich. Es ist, als hätte man ihn vor sich.«
    Echt?
    »Ja. Er war sehr geschmeidig. Wie du. Ist ja auch egal.« Z klopfte ihm auf die Schulter. »Ein Linkshänder. Wer hätte das gedacht.«
    John sah dem Bruder nach, dann betrachtete er wieder seine Hand.
    Nicht zum ersten Mal fragte er sich, wie sein Vater wohl ausgesehen hatte. Geklungen hatte. Sich verhalten hatte. Was er nicht alles für ein paar Informationen über diesen Mann gegeben hätte.

    Vielleicht konnte er eines Tages Zsadist danach fragen, obwohl er Angst hatte, sich mit seinen Gefühlen auseinanderzusetzen.
    Ein Mann sollte sich so etwas nie anmerken lassen. Besonders nicht vor einem Bruder.
     
    Jane setzte den Wagen rückwärts in die Garage und fluchte, als sie den Motor abstellte. Dreiundzwanzig Uhr vierunddreißig. Sie war zweieinhalb Stunden zu spät zu ihrem Treffen mit V in ihrer Wohnung.
    Sie war einfach nicht weggekommen. Zwar hatte sie ihren Mantel schon angezogen und die Tasche gepackt gehabt, doch auf dem Weg nach draußen hatten sie noch alle möglichen Kollegen angesprochen und ihr Fragen über Fragen gestellt. Dann hatte sich auch noch der Zustand einer Patientin verschlechtert, und sie hatte die Frau untersuchen und mit den Angehörigen reden müssen.
    Sie hatte Vishous eine SMS geschickt, dass sie aufgehalten worden war. Dann wieder, als sie noch länger bleiben musste. Er hatte geantwortet, dass alles in Ordnung sei. Aber dann hatte sie angerufen, als sie auf dem Heimweg in einer Umleitung stecken blieb, und hatte nur die Mailbox erreicht.
    Bei geschlossenem Garagentor stieg sie aus dem Auto. Sie war aufgeregt, Vishous zu sehen, aber auch erschöpft. Die ganze vorangegangene Nacht hatten sie alles Mögliche gemacht, nur nicht geschlafen, und sie hatte einen langen Tag hinter sich.
    Beim Hereinkommen rief sie: »Tut mir leid, dass ich so spät bin.«
    »Kein Problem«, kam es aus dem Wohnzimmer.
    Sie ging um die Ecke … und erstarrte. Vishous saß im Dunklen auf der Couch, die Beine übereinandergeschlagen.
Neben ihm lag seine Lederjacke

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