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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Suche ja unheimlich ein.
    »Es ist dir gestattet, dir Unterstützung zu holen«, sagte Omega. »Aber er muss lebendig gefangen werden. Wenn ihn jemand tötet, werde ich dich dafür zur Rechenschaft ziehen.«
    Omega neigte sich zur Seite und legte die Hand neben den schwarzen Rauchfleck auf die Tapete. Das Bild des Vampirs
prägte sich auf das gelbe Blumenmuster, brannte sich dort ein. Omega legte den Kopf schief und betrachtete es. Dann streichelte er das Gesicht mit einer sanften, graziösen Geste. »Er ist etwas Besonderes. Finde ihn. Bring ihn hierher. Eile dich.«
    Das sonst musste nicht laut ausgesprochen werden.
    Als das Böse verschwunden war, bückte sich Mr D und hob seinen Cowboyhut auf. Glücklicherweise war er weder zerknautscht noch schmutzig.
    Er rieb sich die Augen und dachte nach; er steckte bis zum Hals in der Scheiße. Ein männlicher Vampir irgendwo in Caldwell. Schlimmer, als einen Grashalm auf einer Wiese zu suchen.
    Er nahm ein Gemüsemesser von der Arbeitsfläche und schnitt das Bild aus der Tapete aus. Vorsichtig zog er es ab und betrachtete das Gesicht.
    Vampire lebten aus zwei Gründen bevorzugt im Verborgenen: Sie konnten es nicht leiden, wenn Menschen sich in ihre Angelegenheiten einmischten; und sie wussten, dass die Lesser hinter ihnen her waren. Allerdings hielten sie sich durchaus auch in der Öffentlichkeit auf – besonders die jungen Männer. Aggressiv und leichtsinnig, wie sie waren, trieben sie sich gern in den zwielichtigeren Gegenden von Caldwells Innenstadt herum, weil es dort Menschen gab, mit denen man Sex haben oder sich prügeln konnte, und außerdem alle möglichen lustigen Sachen zum Sniffen, Trinken oder Rauchen finden
    Die Innenstadt. Er würde einen Trupp zusammenstellen und die Bars abklappern. Selbst wenn sie nicht gleich den Richtigen fanden, war die Vampirgemeinschaft doch ziemlich überschaubar. Irgendjemand würde ihr Zielobjekt schon kennen, und Informationsbeschaffung war eine von Mr Ds Stärken.

    Er hielt nichts von Wahrheitsseren. Er brauchte bloß einen Tischlerhammer und ein Stück Kette, und er brachte jeden Mund im Handumdrehen zum Quatschen.
    Mr D schleppte seinen geschundenen, jämmerlichen Körper nach oben und duschte sich ausgiebig in dem vergammelten Badezimmer der toten Bewohner. Danach zog er sich einen Overall und ein Hemd über, die ihm natürlich beide zu groß waren. Nachdem er die Ärmel hochgekrempelt und von den Hosenbeinen zehn Zentimeter abgeschnitten hatte, kämmte er sich das weiße Haar glatt auf den Schädel. Schließlich besprühte er sich noch mit Old Spice, das er auf einer Kommode fand. Das Zeug bestand fast nur noch aus Alkohol, als hätte die Flasche schon länger dort gestanden, aber Mr D hatte es eben gern klassisch.
    Wieder unten machte er einen Abstecher durch die Küche und holte sich das Stück Tapete mit dem Bild des Vampirs darauf. Er verschlang die Gesichtszüge geradezu mit den Augen und musste feststellen, dass er aufgeregt wie ein Bluthund war, obwohl ihm immer noch alles wehtat.
    Die Jagd war eröffnet, und er wusste, wen er noch einsetzen würde. Es gab einen Trupp von fünf Lessern, mit denen er in den vergangenen Jahren immer mal wieder zusammengearbeitet hatte. Es waren gute Jungs. Na ja – gut war vermutlich das falsche Wort. Aber mit ihnen kam er klar, und jetzt wo er Haupt- Lesser war, konnte er ihnen – und allen anderen – Befehle erteilen.
    Auf dem Weg zur Haustür setzte er den Hut auf und tippte sich an die Krempe, als er an den toten Menschen vorbeikam. »Howdy«, sagte er.
     
    Qhuinn marschierte schlecht gelaunt in das Arbeitszimmer seines Vaters und rechnete nicht im Geringsten damit, dass sich seine Stimmung dadurch nennenswert bessern würde.
    Sag ich doch. Sobald er den Fuß über die Schwelle gesetzt hatte, ließ sein Vater das Wall Street Journal los, um sich die Fingerknöchel erst kurz an den Mund zu pressen und sich dann damit nacheinander zu beiden Seiten auf den Hals zu tippen. Eine schnelle Beschwörungsformel in der Alten Sprache wurde gemurmelt, dann hielt er sich die Zeitung wieder vors Gesicht.
    »Brauchst du mich für die Gala?«, fragte Qhuinn.
    »Hat dir keiner der Doggen Bescheid gegeben?«
    »Nein.«
    »Sie hätten es dir ausrichten sollen.«
    »Das ist dann wohl ein Nein.« Aus dem gleichen Grund, aus dem er die ursprüngliche Frage gestellt hatte, drängte er jetzt auf eine Antwort: um seinem Vater auf die Nerven zu gehen.
    »Ich begreife nicht, warum sie es dir nicht gesagt

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