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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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der eckigen Kappe waren auf Hochglanz poliert und wiesen dasselbe H auf wie der Gürtel.
    Hermès glaubte sie, ihn einmal beim Essen sagen gehört zu haben.
    Sein Haar trug er offen, die üppigen Wellen teilten sich an seinen schweren Schultern, manche hingen nach vorn, andere über seinen Rücken. Er roch nach dem, was die Brüder Aftershave nannten, und außerdem nach dem Kaffeearoma des Rauchs, der in seinem Zimmer hing.
    Sie wusste ganz genau, wie sein Zimmer roch. Sie hatte einen einzigen Tag neben ihm liegend in diesem Raum verbracht, und alles an dieser Erfahrung war unvergesslich gewesen.
    Obwohl jetzt gerade nicht unbedingt der passende Zeitpunkt war, um sich daran zu erinnern, was in diesem großen Bett zwischen ihnen geschehen war, während er schlief. Es war schon schwer genug, sich in seiner Gegenwart zu befinden,
wenn er am anderen Ende des Raums stand und noch dazu all diese Leute draußen in der Halle waren. Zusätzlich noch an diese Augenblicke zu denken, als er seinen nackten Körper an ihren gepresst hatte –
    »Hat dir dein Essen geschmeckt?«, fragte er und nippte an seinem Glas.
    »Ja, das hat es. Und Eures, Euer Gnaden?«
    Er wollte gerade antworten, als John Matthew hinter ihm auftauchte.
    Lächelnd drehte sich der Primal zu dem jungen Vampir um. »Hey, mein Freund. Schön, dass du hier bist.«
    John Matthew sah sie an und hob seine Hand zum Gruß.
    Sie war erleichtert über die Wahl des Primals. Zwar kannte sie John ebenso wenig wie die anderen, doch blieb er während der Mahlzeiten immer still. Wodurch seine schiere Größe nicht so einschüchternd war, als wenn er herumgelärmt hätte.
    Sie verneigte sich. »Euer Gnaden.«
    Beim Aufrichten spürte sie seinen Blick auf sich und überlegte, was er wohl in ihr sah: Frau oder Auserwählte.
    Was für ein eigenartiger Gedanke. »Na, dann unterhaltet euch mal schön.« Die strahlend goldenen Augen des Primals wandten sich ihr zu. »Ich habe heute Nacht Dienst, ich bin also unterwegs.«
    In Kämpfe verwickelt, dachte sie und verspürte einen Stich der Angst.
    Sie wollte zu ihm eilen und ihn bitten, auf sich aufzupassen, doch das stand ihr nicht zu, oder? Sie war ja nicht einmal wirklich seine Erste Partnerin. Und zudem stellte er die Kraft ihres Volkes dar und bedurfte wohl kaum ihrer Sorge.
    Der Primal klopfte John Matthew auf die Schulter, nickte Cormia zu und ging.
    Sie neigte sich zur Seite, um ihm nachzusehen, als er die
Treppe hinaufstieg. Sein Gang war geschmeidig, trotz seiner Prothese. Er war so groß und stolz und wunderbar, und es war ihr unerträglich, dass er erst Stunden später zurückkehren würde.
    Als sie sich wieder umblickte, stand John Matthew am Schreibtisch und zog einen kleinen Block und einen Stift hervor. Beim Schreiben hielt er das Papier dicht vor die Brust, die großen Hände um den Stift gewölbt. Er sah so viel jünger aus, als seine Körpergröße vermuten ließ, während er einige Buchstaben kritzelte.
    Bei den wenigen Gelegenheiten, zu denen er am Esstisch etwas zur Unterhaltung beitrug, hatte sie ihn mit den Händen sprechen sehen. Vielleicht war er ja stumm?
    Mit eingezogenem Kopf reichte er ihr den Block, als wäre er nicht begeistert von dem, was er geschrieben hatte. »Liest du gerne? In dieser Bibliothek gibt es viele gute Bücher.«
    Sie sah ihm in die Augen. Welch schöne blaue Farbe sie hatten. »Was ist mit Eurer Stimme? Wenn ich fragen darf.«
    Nichts. Ich habe ein Schweigegelübde abgelegt.
    Ah, jetzt erinnerte sie sich. Die Auserwählte Layla hatte ihr berichtet, dass er einen solchen Eid geleistet hatte.
    »Ich habe dich schon mit den Händen sprechen sehen«, sagte sie.
    Gebärdensprache, schrieb er.
    »Das ist eine elegante Art, sich mitzuteilen.«
    Zumindest erfüllt es den Zweck. Er schrieb noch etwas und zeigte ihr den Block wieder. Ich habe gehört, dass die Andere Seite überhaupt nicht wie diese ist. Stimmt es, dass dort alles weiß ist?
    Sie hob den Rock ihrer Robe an, als wollte sie ihm ein Beispiel geben, wie es dort aussah, wo sie herkam. »Ja. Weiß ist alles, was wir haben.« Sie runzelte die Stirn. »Alles, was wir brauchen, wollte ich sagen.«
    Habt ihr Elektrizität?

    »Wir haben Kerzen, und wir erledigen alles von Hand.«
    Klingt altmodisch.
    Sie war nicht ganz sicher, was er damit meinte. »Ist das schlecht?«
    Er schüttelte den Kopf. Ich finde es cool.
    Das Wort kannte sie vom Esstisch, verstand aber immer noch nicht, was die Temperatur mit einem offenbar positiven Werturteil zu

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