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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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waren schal; der Tod frisch, die Sorte saftiges, fruchtiges Aroma, bei dem man sofort losziehen und auch etwas töten wollte, um bei der Party mitzumachen.
    Da war noch ein weiterer Geruch. Der süßliche Duft, der in der Luft hing, sagte ihm, dass Omega erst vor kurzem hier gewesen war. Entweder er oder ein anderer Lesser.
    Mit dem Hut in der Hand lief er durch die dunklen Räume nach hinten in die Küche. Dort lagen die Leichen. Zwei, auf den Bäuchen. Das Geschlecht konnte er nicht erkennen, da sie enthauptet worden waren und keiner von beiden ein Kleid trug, aber die Blutlachen hatten sich dort, wo eigentlich ihre Köpfe sein sollten, miteinander vermischt – beinahe, als würden sie sich an den Händen halten.
    Eigentlich richtig süß.
    Zwischen dem beigefarbenen Kühlschrank und dem klapprigen Resopaltisch entdeckte er einen schwarzen Fleck an der Wand. Diese Spur einer Explosion deutete darauf hin, dass ein Kollege ins Gras gebissen hatte, und zwar durch die Hand Omegas. Offensichtlich hatte der Meister mal wieder einen Haupt- Lesser gefeuert.
    Mr D stieg über die Leichen hinweg und machte die Kühlschranktür auf. Lesser aßen zwar selbst nicht, aber er war neugierig, was das Paar da drinnen aufbewahrte. So, so. Noch mehr Erinnerungen. Ein offenes Päckchen Schinkenwurst, außerdem war die Mayo fast leer.
    Nicht, dass die zwei sich jemals wieder ein Sandwich schmieren mussten.
    Er schloss den Kühlschrank wieder und lehnte sich mit dem Rücken an die –

    Die Temperatur im Haus fiel schlagartig um zehn Grad, als hätte jemand den Thermostat auf Arsch abfrieren gestellt. Der gleichzeitig einsetzende Wind zerzauste die laue Sommernacht, wurde immer stärker, bis das Bauernhaus ächzte.
    Omega.
    Mr D schaffte es gerade noch, strammzustehen, bevor die Haustür aufflog. Was da durch den Flur kam, war ein tintiger Dunst. Fließend und durchsichtig wälzte er sich über die Holzdielen. Vor Mr D verschmolz er schließlich und nahm die Form eines Mannes an.
    »Meister«, sagte Mr D, während er sich von der Hüfte abwärts verbeugte und sein schwarzes Blut vor Furcht und Liebe in seinen Adern raste.
    Omegas Stimme kam aus weiter Ferne und hatte einen elektronischen Klang mit statischem Rauschen. »Ich ernenne dich zum Haupt- Lesser.«
    Mr D blieb die Luftweg. Das war die höchste Ehre, die mit Abstand mächtigste Position in der Gesellschaft der Lesser. Er hätte nie darauf zu hoffen gewagt. Und vielleicht würde er ja tatsächlich sogar ein Weilchen in dem Job durchhalten. »Danke – «
    In einer Vorwärtsbewegung zerfloss Omega wieder zu Dunst und umhüllte Mr Ds Körper wie ein Überzug aus flüssigem Teer. Schmerz löste das Gefühl eines jeden Knochens in seinem Körper ab, und Mr D spürte, wie er herumgedreht und mit dem Gesicht voraus auf die Arbeitsplatte gedrückt wurde. Der Hut fiel ihm aus der Hand. Omega übernahm das Kommando, und es geschahen Dinge, in die Mr D niemals eingewilligt hätte.
    Allerdings gab es so etwas wie Einwilligung ohnehin nicht in der Gesellschaft. Man hatte nur ein Ja zur Verfügung, und zwar das, mit dem man beitrat. Alles Weitere entzog sich der eigenen Kontrolle.

    Als gefühlte Jahrhunderte verstrichen waren, trat Omega aus Mr Ds Körper heraus und bekleidete sich. Eine weiße Robe bedeckte ihn von Kopf bis Fuß. Mit geradezu damenhafter Eleganz zog das Böse seine Ärmel glatt, die Krallen waren nun verschwunden.
    Oder vielleicht waren sie auch einfach nur total abgewetzt nach dem ganzen Reißen und Kratzen.
    Geschwächt und tropfend sackte Mr D gegen die schartige Arbeitsplatte. Er wollte sich wieder anziehen, aber von seinen Kleidern war nicht viel übrig.
    »Die Ereignisse spitzen sich zu«, erklärte Omega. »Die Inkubation ist vorbei. Es wird nun Zeit, den Kokon abzuschütteln. «
    »Ja, Meister.« Als gäbe es darauf eine andere Entgegnung. »Wie kann ich Euch dienen?«
    »Deine Aufgabe ist es, mir diesen zu bringen.« Omega streckte die Hand mit der Fläche nach oben aus und ein Bild erschien, in der Luft schwebend.
    Mr D musterte das Gesicht, Angst brachte sein Gehirn auf Touren. Er brauchte definitiv mehr Details als dieses transparente Fahndungsfoto. »Wo finde ich ihn?«
    »Er wurde hier geboren und lebt unter den Vampiren in Caldwell.« Omegas Stimme klang wie aus einem alten Science-Fiction-Film, sie hallte gespenstisch, verzerrt wider. »Er ging erst vor wenigen Monaten durch seine Transition. Sie halten ihn für einen der ihren.«
    Na super, das grenzte die

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