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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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ein Meisterwerk. »Sehr lässig. Weißt du, vielleicht sollten wir dich mal ein bisschen rauer stylen. Dir ein paar Ketten besorgen. Wir möbeln deinen Look ein bisschen in meine Richtung auf, mehr Schwarz – «
    »Wisst ihr, warum Qhuinn so gern Schwarz mag?«
    Alle Köpfe wirbelten zur Dusche herum. Lash kam gerade heraus, sich ein weißes Handtuch vor die Lendengegend haltend, während Wasser von den schweren Schultern tropfte.
    »Weil Qhuinn farbenblind ist, stimmt’s, liebster Cousin ?« Lash schlenderte zu seinem Spind und klappte ihn so schwungvoll auf, dass die Tür gegen den nächsten Schrank knallte. »Er weiß nur, dass seine Augen unterschiedliche Farben haben, weil ihm die Leute das erzählen.«
    John stand auf und stellte gedankenverloren fest, dass die Schuhe gute Bodenhaftung hatten. Was sich in Anbetracht der Art und Weise, wie Qhuinn Lashs nackten Hintern anfunkelte, möglicherweise in circa eineinhalb Sekunden auszahlen könnte.
    »Genau, Qhuinn ist was ganz Besonderes, nicht wahr.« Lash zog sich eine Camouflage-Hose und ein Muskelshirt an, dann streifte er demonstrativ einen goldenen Siegelring über den linken Zeigefinger. »Manche Leute fügen sich einfach nie ein und werden das auch nie. Ein verfluchter Jammer nur, dass sie es immer weiter probieren.«
    Blay flüsterte: »Lass uns abhauen, Qhuinn.«
    Doch der knirschte mit den Zähnen. »Du musst den Hals zumachen, Lash. Ganz dringend.«

    John trat ganz dicht vor seinen Kumpel und zeigte mit den Händen: Lass uns einfach zu Blay gehen und chillen, okay?
    »Hey, John, ich hätte mal eine Frage an dich. Als du von diesem Kerl damals in dem Treppenhaus vergewaltigt wurdest, hast du da mit den Händen geschrieen? Oder einfach nur ganz laut gekeucht?«
    John wurde zur Salzsäule. Wie seine beiden Freunde.
    Keiner rührte sich. Keiner atmete.
    Der Umkleideraum wurde so still, dass das Tropfen aus den Gemeinschaftsduschen klang wie eine Snaredrum.
    Lächelnd schlug Lash seinen Spind zu und sah die beiden anderen an. »Ich hab seine Krankenakte gelesen. Da steht alles drin. Er wurde zu Havers in Therapie geschickt, weil er Symptome von« – Lash machte Anführungszeichen in der Luft – »›posttraumatischer Belastungsstörung‹ gezeigt hat. Also sag schon, John, als der Kerl dich gefickt hat, hast du versucht, zu schreien? Hast du, John?«
    Das musste ein Alptraum sein, dachte John, als seine Eier zusammenschrumpften.
    Lash lachte und zog seine Springerstiefel an.
    »Ihr solltet euch sehen. Sprachlos, alle drei. Die drei schwanzlutschenden Idiotiere.«
    Qhuinns Stimme bekam einen Tonfall, den sie noch nie gehabt hatte. Ohne jede Angeberei, ohne jede Wut. Einfach nur eiskalt und brutal. »Du solltest beten, dass niemand davon erfährt. Keine Seele.«
    »Sonst was? Ach, komm schon, Qhuinn, ich bin ein erstgeborener Sohn. Mein Vater ist der ältere Bruder deines Vaters. Glaubst du im Ernst, du kannst mir was? Hmmm … wohl kaum, mein Junge. Wohl kaum.«
    »Kein Wort, Lash.«
    »Wie du meinst. Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet, ich mach mich aus dem Staub. Ihr drei saugt mir geradezu
den Lebenswillen aus dem Leib.« Lash versperrte seinen Spind und ging zur Tür. Natürlich blieb er noch einmal stehen und sah sich über die Schulter, die blonden Haare glatt streichend. »Ich wette, du hast nicht geschrieen, John. Ich wette, du hast um mehr gebettelt. Ich wette, du hast – «
    John dematerialisierte sich.
    Zum ersten Mal in seinem Leben bewegte er sich durch die Luft von einem Ort zum anderen. Nahm vor Lash wieder Gestalt an und baute sich in der Tür auf, um dem Kerl den Ausgang zu versperren. Dann sah er seine Freunde an und fletschte die Fänge. Lash gehörte ihm, und nur ihm.
    Als beide nickten, konnte der Kampf beginnen.
    Lash war auf einen Hieb vorbereitet, er hatte die Hände erhoben, sein Gewicht ruhte auf den Oberschenkeln. Anstatt also mit der Faust zuzuschlagen, zog John den Kopf ein, machte einen Satz vorwärts, umschlang die Taille seines Gegners und rammte ihn mit dem Rücken in eine Spindwand.
    Nicht im Geringsten aus der Fassung gebracht, konterte Lash mit einem Knietritt gegen seinen Kopf, der John beinahe den Kiefer brach. John taumelte rückwärts, fing sich wieder, packte Lashs Kehle und drückte ihm mit aller Kraft beide Daumen von unten ins Kinn. Dann versetzte er ihm einen Kopfstoß auf die Nase, woraufhin das Blut sprudelte wie aus einem Geysir. Auch das kümmerte Lash überhaupt nicht; er lächelte durch die roten

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