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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Ströme um seine Mundwinkel herum und platzierte einen tiefen rechten Haken, der Johns Leber bis zur Lunge hochquetschte.
    Fäuste wirbelten hin und her, hin und her, während die beiden gegen Metalltüren und Bänke und Mülltonnen krachten. Irgendwann zwischendurch versuchten ein paar Klassenkameraden, hereinzukommen, aber Blay und Qhuinn drängten sie mit Gewalt aus dem Raum und versperrten die Tür.

    John hielt Lash an den Haaren fest, reckte sich und biss ihn oben in die Schulter. Als er den Kopf wieder zurückzog, löste sich Fleisch heraus, und die beiden wirbelten herum, während Lash seine Handflächen zusammenpresste und beide John dann frontal vor die Schläfe hämmerte. Die Wucht des Schlags schleuderte ihn auf Zehenspitzen trippelnd in die Dusche, doch er gewann sein Gleichgewicht zurück, bevor er stürzte. Leider waren seine Reflexe nicht schnell genug, um einen donnernden Kinnhaken zu verhindern.
    Es war wie von einem Baseballschläger getroffen zu werden, und John musste feststellen, dass Lash es irgendwie geschafft hatte, sich einen altmodischen Messingschlagring überzustreifen – vermutlich brauchte er einen Trumpf, weil John größer war. Noch ein Treffer landete irgendwo in Johns Gesicht, und plötzlich war in seinem Kopf Silvester, überall Feuerwerk. Bevor er noch blinzelnd den Blick wieder klar bekommen konnte, wurde er mit dem Gesicht voran in die geflieste Duschwand geworfen und dort festgehalten.
    Lash tastete nach der Vorderseite von Johns Hose.
    »Wie wär’s mit einer kleinen Wiederholung, John-Boy?«, krächzte er. »Oder lässt du nur Menschen in deinen Arsch?«
    Das Gefühl eines großen Körpers, der sich von hinten an seinen drängte, ließ John zu Stein erstarren.
    Es hätte ihn aufpeitschen sollen. Es hätte ihn zur Bestie werden lassen sollen. Doch stattdessen verwandelte er sich wieder in den schwächlichen kleinen Jungen, der er gewesen war, hilflos und verängstigt, der Gnade eines viel, viel Stärkeren ausgeliefert. Mit einem Schlag wurde er zurückversetzt in dieses verfallene Treppenhaus – gegen die Wand gedrückt, in der Falle, chancenlos.
    Seine Augen füllten sich mit Tränen. Nein, nicht das … nicht das wieder –

    Aus dem Nichts ertönte ein Kriegsgeheul, und das Gewicht fiel von ihm ab.
    John fiel auf die Knie und erbrach sich auf den nassen Fliesenboden.
    Als das Würgen nachließ, ließ er sich auf die Seite fallen und kauerte sich zusammen wie ein Embryo, er zitterte wie der Waschlappen, der er war –
    Lash lag neben ihm auf den Fliesen … und seine Kehle klaffte weit auf.
    Er versuchte, zu atmen, versuchte, sein Blut festzuhalten, aber es ging nicht.
    Entsetzt blickte John nach oben.
    Qhuinn ragte über ihnen beiden auf, schwer atmend. In der rechten Hand hielt er ein blutverschmiertes Jagdmesser.
    »Allmächtiger …«, flüsterte Blay. »Was zum Henker hast du getan, Qhuinn?«
    Das war böse. Das war richtig, richtig böse. Es würde ihrer aller Leben verändern. Was als Schlägerei begann … hatte sich sehr wahrscheinlich zu einem Mord entwickelt.
    John machte den Mund auf, um nach Hilfe zu rufen. Natürlich kam kein Ton heraus.
    »Ich hole jemanden«, zischte Blay und rannte los.
    John setzte sich auf, zerrte sich das T-Shirt vom Leib und beugte sich über Lash. Er zog ihm die Hände vom Hals, presste den Stoff auf die offene Wunde und betete, dass die Blutung aufhören würde. Lash sah ihm in die Augen und hob seine eigenen Hände, wie um zu helfen.
    Bleib still liegen, formten Johns Lippen. Bleib einfach nur still liegen. Ich höre jemanden kommen.
    Lash hustete, Blut kam aus seinem Mund, spritzte über seine Unterlippe und rann ihm über das Kinn. Scheiße, das Zeug war überall.
    Aber sie hatten das schon einmal getan, redete John sich
gut zu. Sie beide hatten sich hier in dieser Dusche geprügelt und auch damals war der Abfluss rot gewesen, und am Ende war alles okay gewesen.
    Dieses Mal nicht, warnte ihn eine innere Stimme. Dieses Mal nicht …
    Eine brüllende Panik stieg in ihm auf, und er begann, um Lashs Leben zu beten. Dann betete er darum, die Zeit zurückzudrehen. Dann wünschte er, das alles wäre nur ein Traum …
    Jemand stand über ihm und sagte seinen Namen.
    »John?« Er blickte auf. Es war Doc Jane, die Privatärztin der Bruderschaft und Vishous’ Shellan. Ihr durchsichtiges, geisterhaftes Gesicht war ruhig, ihre Stimme gleichmäßig und tröstlich. Als sie sich hinkniete, wurde ihr Körper so fest wie sein eigener. »John, du

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