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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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erreichen, wenn sie sich nur genug Mühe gab.
    Kleine Hände, auf dem Weg zu seinem –
    Phury wachte mit einem so heftigen Ruck auf, dass sein Kissen vom Bett hüpfte.

    »Verdammt.«
    Unter der zerknüllten Decke pochte sein Glied, und zwar nicht unter dem üblichen Drang, der den abendlichen Weckruf eines Mannes darstellte. Nein … das hier war speziell: Sein Körper wollte etwas ganz Spezielles von einer ganz bestimmten Frau.
    Cormia.
    Sie ist gleich nebenan, erinnerte er sich selbst.
    Und du bist ja auch so ein Fang, versetzte der Zauberer prompt. Warum gehst du nicht einfach zu ihr, mein Freund? Sie wird begeistert sein, dich zu sehen, nachdem du sie gestern auf diese Art hast gehen lassen. Kein Wort hast du zu ihr gesagt. Du hast noch nicht mal reagiert, als sie sich bei dir bedankt hat.
    Dagegen konnte er nicht viel einwenden, also ließ er den Blick zu der Chaiselongue wandern.
    Es war das erste Mal, dass er eine Frau genährt hatte.
    Er befühlte die Bissspuren, doch sie waren bereits verschwunden, abgeheilt.
    Einer der wichtigen Meilensteine des Lebens war an ihm vorbeigezogen … und das machte ihn traurig. Nicht, dass er bereute, ihn mit ihr erlebt zu haben. Überhaupt nicht. Er wünschte nur, er hätte ihr in dem Augenblick gesagt, dass sie die Erste war.
    Er schob sich die Haare aus dem Gesicht und blickte auf die Uhr. Mitternacht. Mitternacht? Mann, er hatte ungefähr acht Stunden lang geschlafen, ganz bestimmt wegen des Nährens. Allerdings fühlte er sich nicht erfrischt. Sein Magen rumorte, und in seinem Kopf hämmerte es.
    Als er nach dem Begrüßungsjoint tastete, den er sich vor dem Schlafengehen vorbereitet hatte, stockte er. Seine Hand zitterte so stark, dass er bezweifelte, die Selbstgedrehte überhaupt festhalten zu können. Er starrte seine Finger an, versuchte, das Zittern zu unterdrücken. Scheiterte.
Er brauchte drei Anläufe, um den Joint vom Nachttisch aufzuheben, und seine eigenen ungeschickten Bewegungen beobachtete er wie aus weiter Ferne, als handelte es sich um die Hand eines Fremden. Als er die selbstgedrehte Fluppe endlich zwischen den Lippen hatte, mühte er sich ab, das Feuerzeug in die richtige Position zu bringen und das Rädchen zu betätigen.
    Zwei Züge, und das Zittern hörte auf. Das Kopfweh verflog. Sein Magen beruhigte sich.
    Blöderweise rasselte das Amulett drüben auf dem Sekretär wieder los, und alle drei Symptome kamen sofort zurück.
    Ohne sich weiter um den Primals-Pieper zu kümmern, kämpfte er sich erst mal durch den Joint, während er gleichzeitig über Cormia nachdachte. Er bezweifelte, dass sie ihm von sich aus erzählt hätte, dass sie sich nähren musste. Was während der Tagesstunden hier in seinem Zimmer vorgefallen war, war ein spontanes Auflodern gewesen, ausgelöst von ihrer Blutlust. Das konnte er nicht als Beweis dafür werten, dass sie ihn sexuell begehrte. Gut, sie hatte sich ihm nicht verweigert, das nicht, aber das hieß keinesfalls, dass sie ihn begehrte. Ein Bedürfnis war nicht dasselbe wie eine freie Entscheidung. Sie hatte sein Blut gebraucht. Er hatte ihren Körper gebraucht.
    Und die restlichen Auserwählten brauchten sie beide, um ihr Programm durchzuziehen.
    Er drückte den winzigen Stummel aus und sah zu seinem Sekretär. Das Amulett hatte endlich Ruhe gegeben.
    Er brauchte weniger als zehn Minuten, um sich zu duschen, in weiße Seide zu kleiden und sich den Lederriemen des Amuletts um den Hals zu legen. Der Goldanhänger fühlte sich auf seiner Brust warm an, wahrscheinlich, weil er sich vorhin so angestrengt hatte.
    Phury reiste ohne Aufenthalt auf die Andere Seite, als Primal
war er davon befreit, einen Abstecher über den Innenhof der Jungfrau der Schrift zu machen. Vor dem Amphitheater des Heiligtums nahm er Gestalt an. Dort hatte die ganze Sache vor fünf Monaten ihren Anfang genommen; schwer zu glauben, dass er tatsächlich Vishous’ Platz als Primal eingenommen hatte.
    Es war wie vorhin mit seiner zitternden Hand: Das war einfach nicht er.
    Nur leider war er es eben doch.
    Vor ihm schimmerte die weiße Bühne mit ihrem schweren weißen Vorhang in dem eigenartigen, unbarmherzigen Licht der Anderen Seite. Hier gab es keine Schatten, da keine Sonne am blassen Himmel stand, und doch erstrahlte alles hell, als besäße jeder Gegenstand seine eigene Lichtquelle. Die Temperatur lag bei einundzwanzig Grad, nicht zu warm und nicht zu kalt, und es gab keine Brise, die einem über die Haut strich oder die Kleider zerzauste. Alles

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