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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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etwas, was Rehv nicht benennen wollte, legte er sich eine Hand aufs Herz und sagte laut und deutlich in der Alten Sprache: »Hiermit gelobe ich feierlich: Niemals wieder wird dein eigen Fleisch und Blut, dein Zwillingsbruder, mein Anwesen mit Drogen am Leib verlassen.«
    Überraschung flackerte in Zs vernarbtem Gesicht auf. Dann nickte er. »Es heißt, man soll nie einem Symphathen trauen. Deshalb setze ich auf die Hälfte von dir, die der Bruder meiner Bella ist, verstehst du mich?«

    »Toller Plan«, murmelte Rehv, als er seine Hand sinken ließ. »Denn das ist die Seite, mit der ich geschworen habe. Aber sag mal, wie willst du dafür sorgen, dass er nicht von jemand anderem kauft?«
    »Offen gestanden: keine Ahnung.«
    »Tja, dann viel Glück.«
    »Das werden wir brauchen.« Zsadist ging zur Tür.
    »Hey, Z?«
    Der Bruder sah sich über die Schulter. »Was.«
    Rehv rieb sich über die linke Brust. »Hast du … äh, bist du heute Nacht schlecht drauf?«
    Z runzelte die Stirn. »Ja, aber was soll daran neu sein? Ich war schon seit Ewigkeiten nicht mehr gut drauf.«
    Die Tür fiel leise ins Schloss, und Rehv legte wieder die Hand auf sein Herz. Die verdammte Pumpe raste ohne einleuchtenden Grund. Shit, wahrscheinlich war es doch das Beste, mit dem Arzt zu sprechen. Egal, wie lange es dauer –
    Die Explosion erschütterte die Klinik wie ein überlautes Donnergrollen.

19
    Phury nahm zwischen den Kiefern hinter den Garagen von Havers’ Klinik Gestalt an – exakt in dem Moment, als die Alarmanlage losheulte. Das schrille elektronische Kreischen löste wildes Gebell unter den Hunden der Nachbarschaft aus, doch es bestand keine Gefahr, dass jemand die Polizei rufen würde. Das Warnsignal war so hoch eingestellt, dass es für menschliche Ohren nicht wahrzunehmen war.
    Verflucht … er war unbewaffnet.
    Trotzdem stürmte er ohne Zögern zum Klinikeingang, bereit, notfalls mit bloßen Händen zu kämpfen.
    Die Lage war jenseits eines Super-GAUs: Die Stahltür hing in den Angeln wie eine aufgeplatzte Lippe, durch die weit geöffneten Aufzugtüren konnte man den Schacht mit seinen Venen und Arterien aus Kabeln und Drähten sehen. Im Dach der Aufzugkabine, die weiter unten fest hing, klaffte ein Loch wie die Einschusswunde einer Kugel in der Brust eines Mannes.
    Rauchschwaden und der Geruch von Talkum trieben aus
den Untergeschossen herauf. Das Süßsauer-Aroma in Kombination mit den Kampfgeräuschen von unten trieb Phurys Fänge aus seinem Kiefer, er ballte die Fäuste.
    Er vergeudete keine Zeit mit Überlegungen, woher die Lesser den Standort der Klinik kannten, und er hielt sich auch nicht mit der Notleiter im Betonschacht der Aufzuganlage auf. Er sprang einfach herunter und landete auf dem noch unversehrten Teil des Kabinendachs. Noch ein Satz durch das Explosionsloch, und er stand vor dem totalen Chaos.
    Im Wartebereich tanzten drei weißhaarige Vampirjäger mit Zsadist und Rehvenge den Squaredance und zerlegten das Reich der Plastikstühle, öden Zeitschriften und freudlosen Topfpflanzen in seine Einzelteile. Die ausgebleichten Bastarde waren offensichtlich gut trainierte Langzeitmitglieder, so kräftig und abgebrüht wie sie waren, aber Z und Rehv hielten auch nicht gerade die andere Wange hin.
    Phury stürzte sich sofort ins Kampfgewühl. Er schnappte sich einen Metallstuhl vom Anmeldeschalter und schmetterte ihn wie einen Baseballschläger dem nächstbesten Lesser über den Schädel. Als der zu Boden ging, hob er den Stuhl hoch über den Kopf und stach ihm mit einem der dünnen Beine direkt in die Brust.
    Es knallte und blitzte, und gleichzeitig ertönten laute Schreie aus dem Trakt mit den Krankenzimmern.
    »Los!«, bellte Z, während er einem der anderen Lesser einen Tritt vor den Kopf versetzte. »Wir halten sie hier auf!«
    Phury raste durch die Schwingtür.
    Im Flur lagen Leute. Viele. Lagen in roten Blutlachen auf dem hellgrünen Linoleum.
    Obwohl es ihm wehtat, nicht anzuhalten und nach ihnen zu sehen, musste er sich auf die Angestellten und Patienten konzentrieren, die noch am Leben waren. Eine Gruppe von
ihnen rannte in Panik auf ihn zu, ihre weißen Mäntel und OP-Kittel flatterten hinter ihnen her wie Wäsche auf einer Leine im Wind.
    Er hielt sie an Armen und Schultern fest. »Versteckt euch in den Krankenzimmern! Schließt euch ein! Schließt die verdammten Türen ab!«
    »Keine Schlösser!«, brüllte jemand. »Und sie nehmen Patienten mit!«
    »Verfluchte Scheiße.« Er sah sich um und entdeckte ein

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