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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Schild. »Hat diese Arzneimittelkammer ein Schloss?«
    Eine Schwester nickte, während sie schon einen Karabiner von ihrer Taille löste. Mit zitternder Hand hielt sie ihm einen Schlüssel hin. »Aber nur von außen. Ihr müsst … uns einschließen.«
    Phury deutete mit dem Kopf auf die Tür mit der Aufschrift NUR FÜR PERSONAL. »Los, rein da.«
    Das Grüppchen schlurfte heran und quetschte sich in den drei mal drei Meter kleinen Raum, an dessen Wänden Regale voller Medikamente und medizinischer Materialien bis an die Decke reichten.
    Als er die Tür schloss, wusste er, dass er niemals vergessen könnte, wie sie da unter die Neonbeleuchtung in der niedrigen Kammer gedrängt standen: sieben zu Tode verängstigte Gesichter, vierzehn flehende Augen, siebzig Finger, die sich verschränkten, bis die einzelnen Körper zu einer einzigen Woge der Furcht verschmolzen.
    Das hier waren Leute, die er kannte: Leute, die sich um ihn gekümmert hatten, wenn er eine Prothese brauchte. Leute, die wie er Vampire waren. Leute, die sich ein Ende dieses Krieges wünschten. Und sie wurden gezwungen, ihm zu vertrauen, weil er im Augenblick mehr Macht hatte als sie.
    So fühlte es sich also an, Gott zu sein, dachte er ohne jeden Anflug von Neid auf den Job.

    »Ich werde euch nicht vergessen.« Damit schloss er die Tür, versperrte sie und hielt einen Moment inne. Man hörte immer noch Kampfgeräusche aus dem Anmeldungsbereich, aber abgesehen davon war alles still.
    Kein weiteres Personal. Keine weiteren Patienten. Diese sieben waren die einzigen Überlebenden.
    Er wandte sich von der Arzneimittelkammer ab und schlug die entgegengesetzte Richtung ein, weg von Z und Rehv, einem durchdringenden süßlichen Geruch folgend. Vorbei an Havers’ Labor rannte er weiter bis zu dem verborgenen Quarantänezimmer, in dem Butch vor einigen Monaten gelegen hatte. Überall auf den Fußböden vermischten sich die Abdrücke schwerer Springerstiefel mit dem roten Blut von Vampiren.
    Um Himmels willen, wie viele Jäger waren denn hier?
    Wie auch immer die Antwort darauf lauten mochte, er hatte so eine Ahnung, wohin die Lesser unterwegs waren: die Evakuierungstunnel, das lag nahe bei Entführungen. Die Frage war nur: Woher wussten sie, dass es hier entlangging?
    Phury stieß eine weitere Schwingtür auf und steckte den Kopf in die Leichenhalle. Die Kühleinheiten, die Edelstahltische und die Hängewaagen waren unangetastet. Logisch. Sie wollten nur, was noch lebte.
    Er folgte dem Gang weiter und fand den Ausgang, den die Jäger benutzt hatten, um mit den Geiseln ins Freie zu gelangen. Von der Stahltür zum Tunnel war nichts mehr übrig, sie war ebenso wie der Hintereingang und das Dach der Aufzugkabine gesprengt worden.
    Scheiße. Blitzsaubere Operation. Rein, raus. Und er mochte wetten, dass das nur die erste Offensive war. Mehr würden folgen, um den Bau zu plündern, denn die Gesellschaft der Lesser war in diesen Dingen ziemlich mittelalterlich drauf.

    Phury spurtete zurück zu dem Kampfschauplatz, falls Z und Rehv noch nicht aufgeräumt haben sollten. Unterwegs hielt er sich das Telefon ans Ohr, doch noch ehe V abheben konnte, steckte Havers den Kopf aus seinem Büro.
    Phury legte schnell auf, um sich erst mal um den Doc zu kümmern, und betete still, dass Vs Überwachungssystem benachrichtigt worden war, als der Alarm in der Klinik losging. Wahrscheinlich schon, da die Systeme eigentlich gekoppelt sein sollten.
    »Wie viele Krankenwagen habt ihr? «, herrschte er Havers an.
    Der Arzt blinzelte hinter seiner Brille und streckte die Hand aus. Darin lag klappernd eine Neunmillimeter. »Ich habe eine Waffe.«
    »Die du schön brav wieder in den Gürtel stecken und nicht benutzen wirst.« Das Letzte, was er gebrauchen konnte, war der Finger eines Amateurs am Abzug. »Los, steck sie weg und hör mir zu. Wir müssen die Überlebenden hier rausschaffen. Wie viele Krankenwagen gibt es?«
    Havers stopfte sich den Lauf der Beretta ungeschickt in die Hosentasche, so dass Phury schon Sorge hatte, er würde sich selbst in den Hintern schießen. »V-v-vier – «
    »Gib mir das Ding.« Phury nahm ihm die Pistole ab, vergewisserte sich, dass sie gesichert war, und schob sie dem Arzt in den Hosenbund. »Vier Krankenwagen. Gut. Wir werden Fahrer brauchen – «
    Der Strom war plötzlich weg, alles wurde pechschwarz. In der unvermittelten Dunkelheit fragte Phury sich, ob das vielleicht schon die zweite Welle von Lessern war, die durch den Schacht kamen.
    Als der

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