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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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einander näherkamen, waren er und der Bruder eigentlich ganz gut klargekommen. Aber so was konnte sich auch wieder ändern. Und diesem Blick – so finster wie das Innere einer Gruft – nach zu urteilen, war genau das passiert.
    »Hast du was auf dem Herzen, Großer?«, fragte Rehv.
    »Ich möchte, dass du mir einen Gefallen tust.«
    Das Wort Gefallen traf vermutlich den Kern der Sache nicht so ganz. »Sprich.«
    »Ich will nicht, dass du weiter an meinen Zwilling verdealst. Du wirst ihm den Hahn abdrehen.« Zsadist beugte sich vor, die Hände in die Hüften gestemmt. »Und wenn du das nicht machst, dann werde ich dafür sorgen, dass du in deinem miesen Loch nicht mal mehr einen Strohhalm verticken kannst.«
    Rehv klopfte mit der Spitze seines Stocks gegen die Behandlungsliege und fragte sich, ob der Bruder wohl anders klänge, wenn er wüsste, dass die Einkünfte aus dem Club seinen Schwager vor der Symphathen-Kolonie bewahrten. Z wusste von der Mischlings-Sache; von der Prinzessin und ihren Spielchen wusste er aber nichts.
    »Wie geht es meiner Schwester?«, fragte er. »Alles im Lot? Keine Aufregungen? Das ist doch wichtig für sie, oder? Sich nicht unnötig aufzuregen.«
    Zsadist verengte die Augen zu Schlitzen, sein vernarbtes Gesicht ähnelte nun dem, was manche Leute vermutlich in ihren Alträumen sahen. »Ich kann mir wirklich nicht gut vorstellen, dass du damit anfangen willst.«
    »Wenn du mir ins Handwerk pfuschst, hat das auch Auswirkungen auf sie. Glaub mir.« Rehv balancierte seinen Stock auf der Handfläche. »Dein Zwillingsbruder ist ein erwachsener Mann. Wenn du ein Problem mit seinem Konsum
hast, dann solltest du dich vielleicht mal mit ihm selbst unterhalten.«
    »Keine Sorge, ich werde mich schon mit Phury auseinandersetzen. Aber ich will dein Wort. Du verkaufst nicht mehr an ihn.«
    Rehv betrachtete seinen Stock, der schnurgerade in die Luft ragte. Er hatte schon vor langer Zeit seinen Frieden mit seinem Beruf gemacht – zweifellos dank seiner Symphathen-Seite, die ein Profitieren von den Schwächen anderer quasi zu einem moralischen Imperativ machte.
    Er rechtfertigte sein Dealen damit, dass die Hobbys seiner Kunden ihn nichts angingen. Wenn sie ihr Leben mit dem, was er ihnen verkaufte, verpfuschten, dann war das ihre eigene Sache – und keinen Deut anders als die üblichen salonfähigen Praktiken, um sich körperlich zu ruinieren : sich bis zum Herzinfarkt mit Fast Food vollzufressen oder mit freundlicher Unterstützung von Anheuser-Busch ins Leberversagen zu saufen oder auf Kredit zu zocken, bis das Eigenheim und die Existenz verloren war.
    Drogen waren eine Handelsware, und er war ein Geschäftsmann. Die Konsumenten würden sich ihre Zerstörung woanders suchen, wenn er dichtmachte. Das Beste, was er für sie tun konnte, war dafür zu sorgen, dass sein Stoff wenigstens nicht mit gefährlichen Substanzen gestreckt und der Reinheitsgrad konstant war, so dass sie ihre Dosen verlässlich kalkulieren konnten.
    »Dein Wort, Vampir«, knurrte Zsadist.
    Rehv sah an seinem Ärmel herab und dachte an Xhex’ Miene, als sie entdeckt hatte, was er mit sich angestellt hatte. Schon merkwürdig, die Parallelen. Nur weil er seine Droge auf Rezept bekam, hieß das noch nicht, dass er gegen Missbrauch gefeit war.
    Jetzt hob er den Kopf, schloss die Augen und hörte auf zu
atmen. Er tastete sich mit seinem Geist durch die Luft und drang in den Kopf des Bruders ein. Ja … unter seiner Wut lag blankes Grauen.
    Und Erinnerungen … an Phury. Eine Szene vor langer Zeit … siebzig Jahre her vielleicht … ein Sterbebett. Phurys.
    Z wickelte seinen Zwillingsbruder in Decken und schob ihn näher an ein Kohlenfeuer. Er hatte Angst … Zum ersten Mal, seit er seine Seele durch die Sklaverei verloren hatte, betrachtete er jemanden mit Sorge und Mitgefühl. In dieser Szene tupfte er Phurys fiebernasse Stirn ab, schnallte sich dann seine Waffen um und ging.
    »Vampir … «, murmelte Rehv. »Du als Krankenpfleger, wer hätte das gedacht.«
    »Verzieh dich aus meinem verfluchten Gedächtnis.«
    »Du hast ihn gerettet, stimmt’s?« Rehv klappte die Augen auf. »Phury war krank. Du hast Wrath geholt, weil du nicht wusstest, wohin du sonst gehen solltest. Der wilde Mann als edler Retter.«
    »Nur zu deiner Info: Ich habe miserable Laune, und du gehst mir auf den Sack.«
    »Und so seid ihr beide in der Bruderschaft gelandet. Interessant. «
    »Ich will dein Wort, Sündenfresser. Kein langweiliges Märchen.«
    Bewegt von

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