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Black Dagger 12 - Vampirträume

Black Dagger 12 - Vampirträume

Titel: Black Dagger 12 - Vampirträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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dort keine Visitenkarten ausgetauscht wurden.
    Der Bursche würde es in dem Business nicht lange machen, dachte Mr D.
    »Sicher, dass Sie nichts bestellen wollen?«, fragte der Barkeeper.
    Mr D warf einen Blick auf die Klotür, hinter der Lash mit der Blonden verschwunden war. »Nein, danke. Ich warte nur auf meinen Freund.«
    Der Barmann grinste breit. »Das kann ein Weilchen dauern, möchte ich wetten. Die sah nach einem guten Ritt aus.«

     
    Oben in ihrem Zimmer packte Cormia all ihre Sachen zusammen … was nicht besonders viele waren.
    Als sie den kleinen Stapel Kleider, Gebetsbücher und Räucherwerk betrachtete, den sie aufgehäuft hatte, fiel ihr plötzlich ein, dass sie ihre Rose unten im Büro vergessen hatte. Andererseits hätte sie die Blume ohnehin nicht mit ins Heiligtum nehmen können. Das Einzige, was von dieser Seite auf die andere gebracht werden durfte, waren Dinge von historischer Bedeutung.
    Sie schielte zu ihrem neuesten – ihrem letzten – Architekturmodell aus Zahnstochern und Erbsen hinüber.
    Sie war ja so eine Heuchlerin, den Primal dafür zu kritisieren, dass er Kraft in der Trennung suchte. Was machte sie denn? Diese Welt, die sie vor solche Herausforderungen stellte, mit der Absicht zu verlassen, eine Abgeschiedenheit zu finden, die noch gründlicher war als die, in der sie früher gelebt hatte.
    Tränen stiegen ihr in die Augen –
    Das Klopfen an der Tür war sachte.
    »Einen Augenblick! «, rief sie, bemüht, sich zu fassen. Als sie schließlich die Tür öffnete, weiteten sich ihre Augen und sie zog den Kragen ihrer Robe zusammen, um die Bisswunde an ihrem Hals zu verbergen. »Schwester?«
    Die Auserwählte Layla stand auf der Schwelle, so hübsch wie eh und je. »Ich grüße dich.«
    »Und ich dich.«
    Sie verbeugten sich sehr langsam voreinander, was einer Umarmung unter den Auserwählten so nahe kam, wie es überhaupt erlaubt war.
    »Wohin gehst du?«, fragte Cormia, als sie sich wieder aufgerichtet hatten. »Wirst du den Brüdern Rhage und Vishous zu Blutdiensten sein?«
    Komisch, die Förmlichkeit ihrer Worte kam ihr jetzt seltsam
vor. Sie hatte sich an den eher lockeren Umgangston auf dieser Seite gewöhnt. Fühlte sich wohler damit.
    »Ja, ich bin hier, um den Bruder Rhage aufzusuchen.« Sie machte eine Pause. »Und außerdem wollte ich mich nach dir erkundigen. Darf ich eintreten?«
    »Aber natürlich. Sei herzlich willkommen.«
    Layla kam herein und brachte ein betretenes Schweigen mit sich.
    Aha, die Neuigkeit hatte sich also bis ins Heiligtum herumgesprochen, dachte Cormia. Alle Auserwählten wussten, dass sie als Erste Partnerin ausgedient hatte.
    »Was ist das?«, fragte Layla und zeigte auf das Zahnstochermodell in der Ecke.
    »Ach, nur ein Hobby.«
    »Hobby?«
    »Wenn ich ein bisschen Zeit übrig habe, dann …« Das war jetzt ein Schuldeingeständnis. Eigentlich sollte sie beten, wenn sie sonst nichts zu tun hatte. »Jedenfalls …«
    Layla verurteilte diese Enthüllung weder durch ihre Miene noch durch irgendwelche Worte. Und doch reichte allein ihre Anwesenheit aus, dass Cormia sich schlecht fühlte.
    »Also, meine Schwester«, sagte Cormia mit plötzlicher Ungeduld. »Ich schätze mal, es ist bekannt geworden, dass eine andere zur Ersten Partnerin erhoben werden soll?«
    Layla ging zu den Zahnstochern und den Erbsen hinüber und strich mit ihren zarten Fingern über die Konstruktion. »Weißt du noch, damals, als du mich am Spiegelbecken gefunden hast? Da hatte ich gerade John Matthew durch die Transition geholfen.«
    Cormia nickte, sie erinnerte sich an das leise Weinen der Auserwählten. »Du warst sehr aufgewühlt.«
    »Und du warst so freundlich zu mir. Ich habe dich fortgeschickt, doch ich war dir so dankbar, und diesem Gefühl
geschuldet möchte ich … möchte ich dir nun die gleiche Liebenswürdigkeit erweisen, die du mir damals geschenkt hast. Die Last, die wir als Auserwählte tragen, ist schwer und wird von anderen, die nicht unter uns leben, nicht immer verstanden. Wisse, dass ich – da ich einst das fühlte, was du nun fühlst – in diesem Augenblick deine Schwester im Herzen bin.«
    Cormia verneigte sich tief. »Das berührt mich zutiefst.«
    Sie empfand noch einige andere Dinge. Erstaunen zum Beispiel. Dass sie überhaupt über dieses Thema sprachen. Diese Offenheit war ungewöhnlich.
    Layla betrachtete wieder das Modell. »Du wünschst nicht, in unseren Schoß zurückzukehren, habe ich Recht?«
    Cormia wog kurz ihre Möglichkeiten ab und

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