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Black Dagger 12 - Vampirträume

Black Dagger 12 - Vampirträume

Titel: Black Dagger 12 - Vampirträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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trug ihn wie ein Kind zurück zum Auto.

10
    Stress war wie Luft in einem Ballon: Zu viel Druck, zu viel Ärger, zu viele schlechte Nachrichten … und die Geburtstagsparty endete in einem Knall.
    Phury riss seine Nachttischschublade auf, obwohl er sie gerade erst wieder zugeschoben hatte. »Shit.«
    Wo zum Henker war sein ganzer roter Rauch?
    Er zog die fast leere Tüte aus seiner Brusttasche. Das reichte kaum für eine dünne Kippe. Was bedeutete, er fuhr besser schleunigst ins ZeroSum, bevor der Reverend für heute Nacht zumachte.
    Er zog sich eine leichte Jacke über, um die volle Tüte Rauch auf dem Rückweg besser verstecken zu können, dann trabte er die große Freitreppe hinunter. Unten in der Eingangshalle angekommen, schwirrte ihm schon der Kopf, schwoll förmlich an, weil der Zauberer mal wieder die Top-Ten-Gründe aufzählte, warum Phury, Sohn des Ahgony, ein Totalversager war.
    Nummer zehn: Schafft es, sich aus der Bruderschaft werfen
zu lassen. Nummer neun: Drogensüchtig. Nummer acht: Prügelt sich mit Zwillingsbruder, während es dessen schwangerer Shellan schlechtgeht. Nummer sieben: Drogensüchtig. Nummer sechs: Jagt die Frau, mit der er zusammen sein will, durch total bescheuertes Verhalten in die Flucht. Nummer fünf: Lügt, um seine Drogensucht zu verheimlichen.
    Oder fiel das schon unter neun und sieben?
    Nummer vier: Lässt Eltern im Stich. Nummer drei: Drogensüchtig. Nummer zwei: Verliebt sich in oben erwähnte in die Flucht geschlagene Frau –
    Shit.
    Shit.
    Shit.
    Hatte er sich in Cormia verliebt? Wie? Wann?
    Der Zauberer mischte sich wieder ein. Vergiss es einfach, mein Freund. Wir müssen noch die Liste fertig machen. Los doch. Also … ich glaube, als Nummer eins sagen wir Drogensüchtig, was meinst du?
    »Was hast du vor?«, ertönte Wraths Stimme von oben wie das personifizierte schlechte Gewissen, und Phury erstarrte, die Hand auf der Türklinke.
    »Was du vorhast?«
    Och, nichts Besonderes, dachte Phury, ohne sich umzudrehen. Nur mal schnell den Verstand verlieren.
    »Bisschen durch die Gegend fahren«, sagte er und hielt den Autoschlüssel über den Kopf.
    Die Lüge fiel ihm in diesem Moment überhaupt nicht schwer. Er wollte einfach nur, dass ihn alle in Ruhe ließen. Wenn er seinen roten Rauch hatte, wenn er wieder ruhig und sein Kopf keine Rohrbombe kurz vor dem Explodieren mehr war, dann konnte er sich wieder unterhalten.
    Er hörte Wraths Stiefel auf den Treppenstufen wie den Countdown zu einer mörderischen Gardinenpredigt. Phury
drehte sich zu ihm um, brodelnde Wut machte sich in seiner Brust breit.
    Und wer hätte das gedacht – Wrath war auch nicht gerade in Kuschelstimmung. Seine Augenbrauen waren hinter der Sonnenbrille verschwunden, die Fänge lang ausgefahren, der Körper steif vor Anspannung.
    Ganz offensichtlich hatte es weitere schlechte Neuigkeiten gegeben.
    »Was ist jetzt wieder los?«, stieß Phury zwischen den Zähnen hervor. Wann zum Henker würde dieser verfluchte Sturm endlich zum Leben anderer Leute weiterziehen?
    »Vier Familien der Glymera wurden heute Nacht überfallen, es gab keine Überlebenden. Qhuinn muss ich etwas Furchtbares mitteilen, aber ich kann weder ihn noch John Matthew auf ihrem Beobachtungsposten in Blaylocks Haus erreichen.«
    »Soll ich vorbeifahren?«
    »Nein, du sollst deinen Hintern ins Heiligtum verfrachten und gefälligst endlich deine Pflicht tun«, fauchte Wrath. »Wir brauchen mehr Brüder, und du hast eingewilligt, der Primal zu sein, also hör endlich auf, die Sache vor dir herzuschieben. «
    Phurys Fänge kribbelten, aber er riss sich zusammen. »Ich habe eine andere Erste Partnerin ausgewählt. Sie wird gerade vorbereitet, und morgen bei Einbruch der Nacht gehe ich zu ihr.«
    Wraths Augenbrauen schnellten nach oben. Dann nickte er einmal. »Okay. Gut. Also, hast du Blaylocks Telefonnummer? Ich werde den Burschen hinschicken. Alle Brüder sind beschäftigt, und ich will nicht, dass Qhuinn am Telefon erfährt, was ich ihm zu sagen habe.«
    »Ich kann doch –«
    »Gar nichts kannst du«, gab der König zurück. »Selbst
wenn du noch ein Mitglied der Bruderschaft wärst – ich kann mir bei dem ganzen Mist im Moment unmöglich erlauben, den Primal unseres Volkes zu verlieren, das kommt überhaupt nicht in Frage. Und jetzt gib mir schon Blaylocks verdammte Telefonnummer.«
    Phury zählte die Ziffern auf, nickte zum Abschied und lief durch den Vorraum nach draußen. Es war ihm egal, dass er Wrath erzählt hatte, er wollte durch

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