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Black Dagger 12 - Vampirträume

Black Dagger 12 - Vampirträume

Titel: Black Dagger 12 - Vampirträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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einvernehmlich? «
    Während die versammelte Mannschaft im Raum von einem zum anderen blickte, ließ John Phury nicht aus den Augen. Sollte Rhage seinen Griff lockern, würde er sich wieder auf den Bruder stürzen. Ihm war egal, wer hier alles herumstand.
    Phury setzte sich langsam auf, zuckte zusammen, sein Gesicht begann bereits, anzuschwellen. »Lüg nicht, Cormia.«

    »Das stimmt nicht«, fauchte sie. »Der Primal hat nichts Falsches getan –«
    »Blödsinn, Cormia! Ich habe dich gewaltsam genommen –«
    »Hast du nicht –«
    Jemand mischte sich in den Streit ein. Und noch jemand. Selbst John machte mit und formte mit den Lippen wüste Beschimpfungen gegen Phury, während er sich weiter gegen Rhages Gewicht stemmte.
    Wrath griff sich den schweren Kristallaschenbecher vom Sekretär und schleuderte ihn an die Wand. Er zersplitterte in tausend Scherben und hinterließ eine Delle in der Größe eines Kinderkopfs im Putz.
    »Der Nächste, der hier noch einen verdammten Mucks von sich gibt, fliegt hinterher, kapiert?«
    Alle wurden still. Und blieben es auch.
    »Du« – Wrath zeigte auf John – »verziehst dich hier, während ich das regle.«
    John schüttelte den Kopf, ohne sich um den Aschenbecher zu kümmern. Er wollte bleiben. Er musste bleiben. Jemand musste Cormia doch –
    Cormia trat zu ihm und nahm seine Hand, drückte sie fest. »Du bist ein Mann von Wert, und ich weiß, dass du glaubst, du würdest meine Ehre beschützen. Aber schau mir in die Augen und erkenne darin die Wahrheit.«
    John musterte Cormias Gesicht. Es lag eine Traurigkeit darin, aber sie war von der schmerzlichen Art; der Art, die man empfand, wenn man unglücklich war. Außerdem sah er in ihrer Miene Entschlossenheit und unverhüllte Kraft.
    Keine Angst. Keine erstickte Verzweiflung. Keine furchtbare Scham.
    Sie fühlte sich nicht, wie er sich danach gefühlt hatte.
    »Geh«, sagte sie sanft. »Alles ist gut. Ehrlich.«

    John blickte zu Wrath, der nickte. »Ich weiß nicht, was du gesehen hast, aber ich werde herausfinden, was passiert ist. Lass mich das regeln, mein Sohn. Ich kümmere mich um sie. Und jetzt alle raus hier.«
    John drückte Cormias Hand und verließ mit Rhage und den anderen den Raum. Sobald er draußen war, wurde die Tür geschlossen, und er vernahm leise Stimmen.
    Er ging nicht weit weg. Konnte er nicht. Er schaffte es gerade mal bis vor Wraths Arbeitszimmer, bis seine Knie sich eine Auszeit nahmen und er auf einen der antiken Stühle sank, die im Flur verstreut standen. Nachdem er jedem glaubhaft versichert hatte, dass er okay sei, ließ er den Kopf hängen und atmete langsam.
    Die Vergangenheit stand ihm deutlich vor Augen, wiederbelebt durch den Blitzschlag, der ihn vorhin in Cormias Zimmer getroffen hatte.
    Die Augen zu schließen, half nichts. Sich gut zuzureden half ebenfalls nicht.
    Während er noch mühsam darum kämpfte, sich wieder in den Griff zu kriegen, fiel ihm ein, dass es Wochen her war, seit er zuletzt mit Zsadist im Wald spazieren gegangen war. Je weiter Bellas Schwangerschaft fortgeschritten und je problematischer sie geworden war, desto seltener waren seine und Zs nächtliche, schweigende Ausflüge geworden.
    Jetzt könnte er einen brauchen.
    Er hob den Kopf und überlegte, ob Zsadist überhaupt im Haus war. Wahrscheinlich nicht, da er das Drama in Phurys Zimmer eben verpasst hatte. In Anbetracht all der tödlichen Überfälle heute Nacht hatte der Bruder mit Sicherheit genug um die Ohren.
    John stand auf und ging in sein Zimmer. Er schloss sich ein, streckte sich auf dem Bett aus und simste Qhuinn und Blay, dass er sich aufs Ohr hauen würde. Sie würden die
Nachricht erhalten, sobald sie wieder aus dem Tunnel kamen.
    Er starrte an die Decke und dachte nach … über die Zahl drei. Ein Unglück kam niemals allein, und seiner Erfahrung nach waren es immer drei. Und es ging nicht immer um den Tod.
    Drei Mal war er im vergangenen Jahr ausgerastet. Drei Mal war ihm der Geduldsfaden gerissen, und er hatte jemanden angegriffen.
    Zweimal Lash. Einmal Phury.
    Du bist labil, sagte eine Stimme.
    Das schon, aber er hatte seine Gründe gehabt, und es waren immer gute Gründe gewesen. Beim ersten Mal hatte Lash Qhuinn nicht in Ruhe gelassen. Beim zweiten Mal hatte Lash es mehr als verdient gehabt. Und dieses dritte Mal … die Indizien hatten für sich gesprochen, und was für ein Mann wäre er, würde er eine Frau in diesem Zustand entdecken und nicht zur Tat schreiten?
    Du bist labil.
    Er schloss die

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