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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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sein.
    Mit einem Fluch ging sie zügig über den Parkplatz und ihre Schuhe hinterließen kleine schwarze Spuren in der dünnen Schneeschicht, die früher am Abend gefallen war. Als Mitarbeiterin brauchte sie nicht lang, um alle Kontrollpunkte bis zum Wartebereich zu passieren, und im Aufnahmebereich streifte sie den Mantel ab und ging direkt zum Empfangstresen.
    Der Pfleger hinter dem Computer blickte auf und lächelte. Rhodes war einer der wenigen männlichen Kollegen und ein absoluter Liebling aller Mitarbeiter der Klinik. Er gehörte zu den Leuten, die mit jedem zurechtkamen, und immer für ein Lächeln, eine Umarmung oder ein Highfive zu haben waren.
    »He, Mädchen, wie geht es...« Er runzelte die Stirn, als sie auf ihn zu kam, dann schob er den Stuhl zurück, wie um Abstand zu halten. »Äh... hallo.«
    Verwundert blickte sie sich um, ob sich hinter ihr ein Monster versteckte, so wie er vor ihr zurückwich. »Alles okay bei dir?«

    »Ja. Total.« Er sah sie durchdringend an. »Wie geht es dir?«
    »Gut. Bin froh, dass ich kommen und helfen kann. Wo ist Catya?«
    »Sie wartet in Havers Büro auf dich, hat sie, glaube ich, gesagt.«
    »Dann werde ich mal schauen.«
    »Ja. Cool.«
    Sie bemerkte, dass seine Tasse leer war. »Soll ich dir einen Kaffee bringen, wenn ich fertig bin?«
    »Nein, nein«, sagte er schnell und hob beide Hände. »Ich hab genug. Danke. Wirklich.«
    »Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist?«
    »Ja. Absolut. Danke.«
    Ehlena ging und kam sich wie eine Aussätzige vor. Normalerweise scherzten sie und Rhodes miteinander, aber heute Nacht -
    Ach du lieber Himmel. Endlich kam ihr die Erkenntnis. Rehvenge hatte seinen Geruch an ihr gelassen. Das musste es sein.
    Sie drehte sich um... aber was hätte sie sagen sollen?
    In der Hoffnung, dass es nur Rhodes auffiel, warf sie ihren Mantel im Mitarbeiterzimmer ab, machte sich zu Havers auf und winkte einigen Kollegen und Patienten im Vorbeigehen. Die Bürotür stand offen. Der Arzt saß hinter seinem Schreibtisch, Catya auf dem Stuhl, den Rücken zum Gang.
    Ehlena klopfte leise an den Rahmen. »Hallo.«
    Havers blickte auf, und Catya blickte über die Schulter. Beide sahen regelrecht krank aus.
    »Kommen Sie rein«, brummte der Arzt mürrisch. »Und schließen Sie die Tür.«
    Ehlenas Herz begann zu pochen, als sie tat wie geheißen.
Neben Catya stand ein leerer Stuhl und sie setzte sich, weil ihre Knie plötzlich weich waren.
    Unzählige Male war sie in diesem Büro gewesen, für gewöhnlich, um den Arzt ans Essen zu erinnern, denn wenn er sich mit den Krankenblättern beschäftigte, verlor er oft jegliches Zeitgefühl. Aber diesmal ging es nicht um ihn, nicht wahr?
    Ein langes Schweigen entstand, in dem Havers blasse Augen ihrem Blick auswichen, während er mit den Bügeln seiner Hornbrille herumspielte.
    Catya brach als Erste das Schweigen, und ihre Stimme war gepresst. »Bevor ich letzte Nacht ging, machte mich einer der Sicherheitsleute, der die Kameraaufzeichnungen durchgesehen hatte, darauf aufmerksam, dass du in der Apotheke warst. Allein. Er sagte, du hättest Tabletten genommen und sie mitgenommen. Ich habe mir die Aufzeichnung angesehen und in das betreffende Regal geschaut. Es war Penicillin.«
     
    »Warum haben Sie ihn nicht einfach hierhergebracht?«, fragte Havers. »Ich hätte mir Rehvenge sofort noch einmal angesehen.«
    Fragen schossen ihr durch den Kopf. Hatte sie wirklich geglaubt, damit davonzukommen? Sie hatte sogar von den Kameras gewusst... und doch hatte sie nicht daran gedacht, als sie gestern Nacht durch die Theke der Apotheke geschlüpft war.
    Jetzt würde sich alles ändern. Ihr Leben, das schon vorher ein Kampf war, wäre nicht mehr zu finanzieren.
    Schicksal? Nein... Dummheit.
    Wie zur Hölle hatte sie das tun können?
    »Ich kündige«, sagte sie heiser. »Mit sofortiger Wirkung. Ich hätte es niemals tun dürfen... ich habe mir Sorgen um ihn gemacht, war überspannt wegen Stephan und habe
eine schreckliche Gewissensentscheidung getroffen. Ich bedaure es zutiefst.«
    Weder Havers noch Catya antworteten, aber das mussten sie nicht. Es ging hier um Vertrauen und das hatte Ehlena missbraucht. Und nebenbei hatte sie gegen eine Reihe von Regeln für die Sicherheit der Patienten verstoßen.
    »Ich räume mein Schließfach. Und gehe sofort.«

33
    Rehvenge besuchte seine Mutter nicht oft genug.
    Dieser Gedanke kam ihm, als er vor dem Haus anhielt, in das sie vor fast einem Jahr umgezogen war. Nachdem Lesser in das

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