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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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verbeugte sich vor ihm und setzte sich wieder. »Ich bin dankbar, dass du kommen konntest, ich weiß, dass du sehr viel zu tun -«
    »Ich bin dein Sohn. Wie kannst du glauben, ich würde nicht kommen?«
    Das gebügelte Taschentuch wurde säuberlich gefaltet auf den Stapel zu seinen Brüdern gelegt. Dann wurde das letzte verbleibende Tuch aus dem Korb genommen.
    Das Bügeleisen stieß Dampf aus, als sie das heiße Metall über das weiße Quadrat gleiten ließ. Während sie sich langsam bewegte, blickte er in den Spiegel. Ihre Schulterblätter zeichneten sich deutlich unter dem Seidengewand ab, ihre Wirbel traten am Nacken hervor.
    Als er wieder in ihr Gesicht blickte, sah er, wie eine Träne aus ihrem Auge auf das Taschentuch kullerte.
    Oh... liebste Jungfrau der Schrift, dachte er. Ich bin noch nicht bereit dafür.
    Rehv stieß seinen Stock auf den Boden, trat vor sie und kniete nieder. Er drehte den Bügelstuhl zu sich hin, nahm ihr das Bügeleisen ab und stellte es auf die Seite, bereit, sie
zu Havers zu bringen, bereit,jede Behandlung zu bezahlen, die ihr mehr Zeit verschaffte.
    »Mahmen, was quält dich?« Er nahm eines der gebügelten Taschentücher seines Vaters und tupfte die Feuchtigkeit unter ihren Augen ab. »Sag deinem Sohn, was dein Herz betrübt.« «
    Die Tränen wollten nicht versiegen, und er fing eine nach der anderen auf. Sie war wunderschön, selbst in ihrem Alter und wenn sie weinte, eine gefallene Auserwählte, die ein hartes Leben hinter sich hatte und nichtsdestotrotz voller Anmut geblieben war.
    Als sie schließlich sprach, war ihre Stimme dünn. »Ich sterbe.« Sie schüttelte den Kopf, bevor er sprechen konnte. »Nein, lass uns ehrlich zueinander sein. Mein Ende ist gekommen.«
    Das sehen wir noch, dachte Rehv bei sich.
    »Mein Vater« – sie berührte das Taschentuch, mit dem Rehv ihre Tränen getrocknet hatte -, »mein Vater... es ist seltsam, dass ich jetzt Tag und Nacht an ihn denke, aber das tue ich. Er war vor langer Zeit Primal, und er liebte seine Kinder. Seine größte Freude war sein Blut, und obwohl wir zahlreich waren, hatte er zu jedem von uns eine Beziehung. Diese Taschentücher wurden aus seinen Kleidern gefertigt. Wahrhaft, das Nähen lag mir am meisten, und er wusste es und gab mir ein paar seiner Kleider.«
    Sie streckte eine knöcherne Hand aus und strich den Stapel glatt, den sie gebügelt hatte. »Als ich die Andere Seite verließ, drängte er mich, ein paar davon mitzunehmen. Ich liebte einen Bruder und war mir gewiss, dass mein Leben nur Erfüllung fände, wenn ich bei ihm war. Natürlich wurde ich dann...«
    Ja, es war der dann -Part ihres Lebens, der ihr solchen Schmerz verursacht hatte: Dann wurde sie von einem Symphathen vergewaltigt und geschwängert und gezwungen,
mit Rehv ein Mischlingsmonster zu gebären, das sie irgendwie dennoch an die Brust genommen und geliebt hatte, wie es sich ein Sohn nur wünschen konnte. Und die ganze Zeit über hielt sie der König der Symphathen gefangen, während ihr Geliebter aus der Bruderschaft nach ihr suchte – nur um bei einem Befreiungsversuch zu sterben.
    Und mit diesen Tragödien war es noch nicht vorbei gewesen.
    »Nachdem ich... zurückgegeben wurde, rief mich mein Vater an sein Sterbebett«, fuhr sie fort. »Von all den Auserwählten, von all seinen Gefährtinnen und Kindern wollte er mich sehen. Aber ich wollte nicht zu ihm gehen. Ich ertrug es nicht... ich war nicht die Tochter, die er kannte.« Als ihre Augen Rehvs trafen, lag ein flehentliches Bitten in ihnen. »Ich wollte, dass er gar nichts von mir wusste. Ich war beschmutzt.«
    Mann, er kannte dieses Gefühl, aber damit würde er seine Mahmen nicht belasten. Sie hatte keine Ahnung, mit welchem Dreck er sich abkämpfte, und sie würde es niemals erfahren, weil klar war, dass er sich hauptsächlich deswegen prostituierte, um ihr die Folter zu ersparen, dass ihr Sohn deportiert wurde.
    »Als ich mich weigerte zu gehen, kam die Directrix zu mir und sagte mir, dass er leide. Dass er nicht in den Schleier eintreten würde, bis ich zu ihm käme. Dass er auf ewig am schmerzlichen Rande des Todes verharren würde, wenn ich ihn nicht erlöste. Am nächsten Abend ging ich schweren Herzens zu ihm.« Jetzt mengte sich Wut in den Blick seiner Mutter. »Als ich im Tempel des Primals ankam, wollte er mich im Arm halten, aber ich konnte... es nicht zulassen. Ich war eine Fremde mit einem geliebten Gesicht, das war alles, und ich versuchte von höflichen und entfernten Dingen zu

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