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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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machst du morgen?«
    »Ich arbeite.«
    »Wann hast du Schluss?«
    »Um vier.«
    »Kommst du?«
    »Ja«, sagte sie, ohne zu zögern.
    Als sie aus dem Schlafzimmer und durch die Bibliothek gingen, sagte er: »Ich werde jetzt meine Mutter besuchen.«
    »ja?«
    »Ja, sie hat mich angerufen und mich gebeten, zu ihr zu kommen. Das tut sie sonst nie.« Es fühlte sich so richtig an, ihr Einzelheiten aus seinem Leben zu erzählen. Nun, ein paar davon zumindest. »Sie versucht immer, mich für das Spirituelle zu erwärmen. Ich hoffe nur, sie will mich nicht zu irgendeinem Selbstfindungskurs schicken.«
    »Was machst du eigentlich? Beruflich?« Ehlena lachte. »Ich weiß so wenig über dich.«

    Rehv blickte über ihre Schulter auf die Stadt hinaus. »Ach, alles Mögliche. Größtenteils Geschäfte in der Menschenwelt. Jetzt, wo sich meine Schwester gebunden hat, habe ich mich nur noch um meine Mutter zu kümmern.«
    »Wo ist dein Vater?«
    Im kalten Grab, wo der Mistkerl hingehörte. »Er ist gestorben.«
    »Das tut mir leid.«
    Ehlenas warme Augen sahen ihn an, und ihr Blick verursachte ihm Schuldgefühle. Er bereute nicht, dass er seinen Alten umgebracht hatte, aber es tat ihm leid, dass er ihr so viel verheimlichte.
    »Danke«, sagte er steif.
    »Es geht mich ja nichts an. Dein Leben oder deine Familie. Ich bin nur neugierig, aber wenn du lieber -«
    »Nein, es ist nur... ich rede nicht gern von mir.« Na, wenn das nicht die Wahrheit war. »Ist das... ist das ein Handy, das da klingelt?«
    Ehlena zog die Stirn kraus und löste sich. »Meins. In meinem Mantel.«
    Sie stürzte ins Esszimmer, und die Anspannung in ihrer Stimme war deutlich zu hören, als sie dranging. »Ja? Oh, hallo! Ja, nein, ich – jetzt? Natürlich. Und das Witzige ist, ich muss mich noch nicht einmal umziehen, weil ich – Oh. Ja. Hm-hm. Okay.«
    Als er durch die Tür des Esszimmers trat, hörte er gerade, wie sie das Handy zuklappte. »Alles in Ordnung?«
    »Äh, ja. Nur die Arbeit.« Ehlena kam zu ihm, während sie sich den Mantel überzog. »Wahrscheinlich nur Mitarbeiterkram.«
    »Soll ich dich hinfahren?« Gott, zu gerne würde er sie zur Arbeit fahren, nicht nur, weil sie so noch ein bisschen Zeit miteinander hätten.

    Ein Mann wollte etwas für seine Frau tun. Sie beschützen. Sich um sie kümmern -
    Okay, was sollte der Scheiß? Seine Gedanken bezüglich Ehlena missfielen ihm zwar nicht, aber es war, als hätte jemand eine andere CD bei ihm eingelegt. Und nein, es war nicht der verdammte Barry Manilow.
    Obwohl da definitiv etwas Maroon 5 drauf war. Hilfe.
    »Ach, ich gehe einfach so, aber danke.« Ehlena blieb kurz an der Schiebetür stehen. »Heute Nacht war so eine... Offenbarung.«
    Rehvenge ging noch einmal zu ihr, umfasste ihr Gesicht und küsste sie fest. Als er sich zurückzog, knurrte er tief: »Allein wegen dir.«
    Sie strahlte ihn an und leuchtete von innen heraus, und auf einmal wollte er ihr die Kleidung vom Leib reißen, um in ihr zu kommen. In ihm tobte der Drang, sie zu kennzeichnen, und er konnte sich allein damit zügeln, sich zu sagen, dass er genug von seinem Duft auf ihrer Haut hinterlassen hatte.
    »Schreib mir eine SMS, wenn du in der Klinik ankommst, damit ich weiß, dass du sicher bist«, bat er.
    »Mach ich.«
    Ein letzter Kuss, dann war sie durch die Tür und in die Nacht verschwunden.
     
    Als sie Rehvenges Penthouse verließ, flog Ehlena, und nicht nur, weil sie sich über den Fluss zur Klinik materialisierte. Für sie war die Nacht nicht kalt. Sie war frisch. Ihre Uniform war nicht zerknautscht, weil sie sich darauf herumgewälzt hatte, sie war kunstvoll in Falten gelegt. Ihr Haar war nicht zerzaust, es war leger.
    Der Anruf der Klinik war keine Störung, er war eine Gelegenheit.

    Nichts hätte ihr das Hochgefühl nehmen können. Sie war ein Stern im samtigen Nachthimmel, unerreichbar, unberührbar, erhaben über alle Mühen der Erdgebundenen.
    Als sie vor den Garagen der Klinik Gestalt annahm, verlor sie jedoch etwas von ihrem Rosenglanz. Es schien ihr unfair, sich so zu fühlen, nach dem, was in der letzten Nacht passiert war: Sie hätte ihr Leben verwettet, dass Stephans Familie nicht schon wieder Freude empfinden konnte. Sie hatten wahrscheinlich gerade mal das Todesritual beendet. Himmel nochmal... es würde Jahre dauern, bis sie auch nur annähernd eines Gefühls fähig wären, wie es in ihrer Brust beim Gedanken an Rehv anschwoll.
    Wenn überhaupt. Möglicherweise würden seine Eltern nie mehr die Gleichen

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