Black Dagger 13 - Racheengel
sprechen. Da sagte er etwas, das ich bis vor kurzer
Zeit nie ganz verstand. Er sagte: >Die schwere Seele will nicht gehen, obwohl der Körper versagt.< Er war gefangen durch das, was in mir nicht gelöst war. Er hatte das Gefühl, in seiner Rolle versagt zu haben. Er meinte, mein Schicksal wäre vielleicht gnädiger gewesen, hätte er mich dazu gebracht, auf der Anderen Seite zu bleiben.«
Rehvs Kehle schnürte sich zu, ein plötzlicher, schrecklicher Verdacht regte sich in ihm.
Die Stimme seiner Mutter war schwach, aber bestimmt. »Ich ging auf das Bett zu, und er nahm meine Hand. Da erzählte ich ihm, dass ich meinen Sohn liebte und mich mit einen Mann aus der Glymera verbinden würde, und dass nicht alles verloren war. Mein Vater forschte in meinem Gesicht, ob ich die Wahrheit gesprochen hatte, und als er zufrieden war, schloss er die Augen und... glitt davon. Ich wusste, wäre ich nicht gekommen...« Sie holte tief Luft. »Wahrlich, ich kann die Erde nicht so verlassen, wie die Dinge stehen.«
Rehv schüttelte den Kopf. »Es ist alles in Ordnung, Mahmen. Bella und ihrem Kind geht es gut, und sie sind sicher. Ich bin -«
»Hör auf. « Seine Mutter ergriff sein Kinn auf die Art, wie sie es früher getan hatte, als er sehr jung war und gerne Schwierigkeiten machte. »Ich weiß, was du getan hast. Ich weiß, dass du meinen Hellren Rempoon getötet hast.«
Einen Moment lang erwog Rehv, ob er weiter lügen sollte, aber das Gesicht seiner Mutter sagte ihm, dass sie die Wahrheit kannte und sich durch keine Worte beeindrucken lassen würde.
»Wie?«, fragte er. »Wie hast du es herausgefunden?«
»Wer sonst hätte es tun sollen? Wer hätte es gekonnt?« Als sie sein Kinn losließ und seine Wange streichelte, hätte er zu gern die Wärme gefühlt. »Vergiss nicht, ich habe dein
Gesicht gesehen, jedes Mal, wenn mein Hellren wütend wurde. Mein Sohn, mein starker, mächtiger Sohn. Schau dich an.«
In Anbetracht der Umstände seiner Zeugung hatte Rehv den ernsten, liebenden Stolz nie verstanden, den sie ihm entgegenbrachte.
»Ich weiß auch«, flüsterte sie, »dass du deinen leiblichen Vater getötet hast. Vor fünfundzwanzig Jahren.«
Nun, das ließ ihn wirklich aufhorchen. »Du solltest es nicht erfahren. Nichts von alledem. Wer hat dir davon erzählt?«
Sie nahm die Hand von seiner Wange und deutete auf ihre Frisierkommode, zu einer Kristallschale, von der er immer gedacht hatte, sie benutze sie bei der Maniküre. »Alte Angewohnheit einer Auserwählten Schreiberin. Ich habe es im sehenden Wasser gesehen. Direkt, nachdem es geschehen war.«
»Und du hast alles für dich behalten«, staunte er.
»Doch jetzt kann ich es nicht mehr. Deshalb habe ich dich gerufen.«
Die grässliche Vorahnung setzte wieder ein, der Konflikt zwischen dem Gehorsam gegenüber der Mutter und seiner Überzeugung, dass man seiner Schwester nichts Gutes täte, würde man ihr diese schmutzigen Familiengeheimnisse offenbaren. Bella war ihr Leben lang von diesen Scheußlichkeiten verschont geblieben, und es bestand kein Anlass, das jetzt zu ändern, insbesondere, wenn ihre Mutter im Sterben lag.
Was Madalina nicht tat, erinnerte er sich.
»Mahmen -«
»Deine Schwester darf es nie erfahren.«
Rehv erstarrte und betete, dass er sich nicht verhört hatte. »Entschuldige, wie bitte?«
»Schwöre mir, dass du alles in deiner Macht Liegende tun wirst, damit sie es nie erfährt.« Als sich seine Mutter zu ihm vorbeugte und seine Arme ergriff, sah er an den weiß hervortretenden Knochen an Händen und Handgelenken, wie fest ihr Griff war. »Ich möchte nicht, dass sie damit belastet wird. Du warst dazu gezwungen, und ich hätte es dir erspart, hätte ich die Möglichkeit gehabt, aber das konnte ich nicht. Und wenn Bella es nicht weiß, muss die nächste Generation nicht leiden. Auch Nalla wird diese Bürde nicht tragen. Sie stirbt mit dir und mir. Schwöre es mir. «
Rehv starrte in die Augen seiner Mutter und hatte sie noch nie so sehr geliebt.
Er nickte einmal. »Seht in mein Gesicht und seid Euch versichert, dass ich es schwöre. Bella und ihre Nachkommen werden es nie erfahren. Die Vergangenheit stirbt mit Euch und mir. «
Die Schultern seiner Mutter entspannten sich unter dem Morgenmantel und ihr Zittern sagte alles über ihre Erleichterung. »Einen Sohn wie dich können sich andere Mütter nur wünschen.«
»Wie sollte das möglich sein?«, sagte er leise.
»Wie sollte es das nicht.«
Madalina sammelte sich und nahm ihm das
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