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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Himmel wusste, dass sie und ihre Familie nicht sonderlich viel Spaß mit ihnen gehabt hatten: Ihren Vater hatten sie hintergangen und dann fallen lassen wie eine heiße Kartoffel, geopfert, damit ein mächtigerer Zweig der Blutlinie finanziell und gesellschaftlich überleben konnte. Und das war erst der Anfang gewesen.
    Sie warf die Karte zurück in den Papierkorb, ging aus dem Behandlungszimmer und nahm die Krankenakte aus dem Halter. Nachdem sie sich bei Catya gemeldet hatte, machte Ehlena Pausenvertretung im Empfangsbereich und speiste Havers Rezept und Kurznotizen zu Rehvenge in das System ein.
    Es gab keine Erwähnung der zugrunde liegenden Erkrankung. Aber vielleicht wurde sie bereits so lange behandelt, dass sie nur in früheren Aufzeichnungen stand.
    Havers traute Computern nicht über den Weg und erledigte seine Arbeit ausschließlich auf Papier, doch Catya hatte vor drei Jahren darauf bestanden, dass sie elektronische
Abschriften von allem anfertigten, und es seitdem ein Team von Doggen gab, das die Akten der aktuellen Patienten komplett in den Rechner eingab und auf den Server überspielte. Das war ihr großes Glück gewesen. Als sie nach den Überfällen in die neue Klinik zogen, waren die elektronischen Daten alles, was sie von den Patienten besaßen.
    Einem Impuls folgend, scrollte sie durch die jüngsten Eintragungen bezüglich Rehvenge. Die Dopamindosis war in den letzten zwei Jahren stetig gestiegen.
    Sie loggte sich aus und lehnte sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte auf den Monitor. Der Bildschirmschoner zeigte den Millenium Falcon und Sterne schossen mit Lichtgeschwindigkeit aus den Tiefen des Bildschirms auf sie zu.
    Sie würde ihre Verabredung einhalten, beschloss sie.
    »Ehlena?«
    Sie sah zu Catya auf. »Ja?«
    »Patienteneinlieferung mit Krankenwagen. Ankunft in ungefähr zwei Minuten. Drogenüberdosis, unbekannte Substanz. Patient intubiert. Wir zwei assistieren.«
    Als eine Kollegin kam, um den Empfang zu übernehmen, sprang Ehlena von ihrem Bürostuhl auf und joggte hinter Catya her den Gang hinunter zur Notaufnahme. Havers war bereits da und verdrückte hastig die letzten Reste von etwas, das wie ein Schinkensandwich mit Roggentoast aussah.
    Gerade als er seinen sauberen Teller einem Doggen reichte, wurde der Patient durch den unterirdischen Tunnel von den Garagen hergerollt. Die Sanitäter waren zwei männliche Vampire, gekleidet im Stil ihrer menschlichen Pendants, eine notwendige Maßnahme, um nicht aufzufallen.
    Der Patient war bewusstlos und wurde nur noch von dem Mediziner am Leben gehalten, der auf Kopfhöhe neben
ihm herlief und in langsamem gleichmäßigem Rhythmus einen Ballon zusammenpresste.
    »Sein Freund hat uns gerufen«, erklärte der Sanitäter. »Und ihn dann bewusstlos in der Kälte neben dem ZeroSum liegengelassen. Pupillen reagieren nicht. Blutdruck zweiundsechzig zu achtunddreißig. Herzfrequenz zweiunddreißig.«
    Was für eine Verschwendung, dachte Ehlena, als sie sich an die Arbeit machte.
    Drogen waren so ein beschissener Dreck.
     
    Am anderen Ende der Stadt fand Wrath problemlos die Wohnung des Jägers. Sie lag in den Ausläufern von Caldwell in den Hunterbred Farms , einer Wohnanlage mit zweistöckigen Gebäuden und Reiterthema, so authentisch wie Wachstischdecken in einem italienischen Billigrestaurant.
    Kein Jagdpferd weit und breit. Und bei Farm dachte man normalerweise auch nicht an einhundert Einzimmerwohnungseinheiten, eingepfercht zwischen einem Fordhändler und einem Supermarkt. Agrarkultur? Aber sicher doch. Das Verhältnis von Grünfläche zu Asphalt war eins zu vier, und der klitzekleine Teich war eindeutig künstlich angelegt.
    Ein Betonrand fasste das verdammte Ding ein wie einen Swimmingpool, und die dünne Eisschicht darauf hatte die Farbe von Pisse, als wäre gerade eine chemische Behandlung im Gange.
    Bei so vielen Menschen verwunderte es Wrath, dass die Gesellschaft der Lesser Truppen an einem derartig auffälligen Ort unterbrachte, aber vielleicht war es nur vorübergehend. Oder vielleicht steckte ja das ganze verdammte Ding voller Lesser.
    Jedes Gebäude bestand aus vier Wohnungen, angeordnet um eine gemeinschaftliche Freitreppe. Die Hausnummern
an den Wänden wurden vom Boden aus mit Spots beleuchtet. Wrath löste sein Sichtproblem mit der altbewährten Tastmethode. Als er eine Zahlenkombination fand, die sich nach acht zwölf in kursiven Ziffern anfühlte, löschte er die Beleuchtung mit seinem Willen und

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